Ich möchte euch den Start in die neue Woche verschönern und deswegen gibt es heute gleich zwei neue Kapitel von mir.
Seit unserem Kuss sind bereits mehrere Tage vergangen. Sergej hat sein Wort gehalten und gibt mir jeden Tag nach der Schule Nachhilfe. Mir sind einige Dinge an Sergej aufgefallen, zum Beispiel, dass er nett ist. Er ist zuvorkommend und meidet meine Nähe, damit habe ich nicht gerechnet. Er achtet immer darauf, dass wir genug Abstand zwischen uns haben. Hat er nicht immer gesagt, ich bin nur eine Trophäe? Wieso meidet er meine Nähe? Das passt doch nicht zusammen. Er ist der Widerspruch in sich.
Der Kuss hat meine Welt ins Wanken gebracht. Immer wenn Sergej in der Nähe ist, kann ich nur daran denken, ihn zu küssen. Wie es ist, seine Lippen auf meinen zu spüren. Wie seine Hände meinen Körper streicheln.
Es hat sich auch herausgestellt, dass Sergej eine Engelsgeduld hat. Meine Konzentration in seiner Nähe versagt vollständig und da ist es mit Mathe lernen schwer, aber er gibt nicht auf. In zwei Tagen ist bereits die Klausur und ich habe sogar richtig Hoffnung, eine anständige Note dafür zu bekommen. Immerhin hat Sergej sich viel Mühe gegeben, es mir beizubringen.
Maik habe ich auch noch nicht wiedergesehen, was mich etwas traurig macht. Wie schnell man sich doch an einen Menschen gewöhnen kann. Ich denke immer wieder an Maiks Worte bezüglich Sergej. Ob da wirklich mehr dahinter steckt?
Außerdem ist mir aufgefallen, dass Sergej öfters zu Hause ist. Früher ist er viel feiern gewesen, auch in der Woche, doch jetzt treffe ich ihn öfter zu Hause. Auch von seinen Bettgeschichten habe ich lange nichts mehr gehört. Ob das eine Bedeutung hat? Kann ich mir tatsächlich Hoffnungen machen? Nein! Es ist bestimmt wieder nur ein Trick. Er will mich in Sicherheit wiegen. Kann sich ein Mensch tatsächlich ändern? Darauf weiß ich keine Antwort. In dieser Hinsicht habe ich keine Erfahrung und ich weiß nicht, was ich machen soll. Aber eine Konstante gibt es, eine Gewissheit, die mir immer deutlicher wird. Ich liebe Sergej! Und zwar so sehr, dass es schon wehtut.
Eigentlich hat es keine Zukunft mit uns, aber trotzdem hoffe ich. Der Wunsch, einmal in seinen Armen zu liegen, mich ihm vollständig hinzugeben, nimmt neue Formen an. Kann ich es wirklich wagen? Einmal in seinen Armen zu liegen und dann sehen was passiert?
Meine Gedanken werden von meiner Mutter unterbrochen. „Schatz, kann ich reinkommen?“, fragt sie mich. Sie hat einen besorgten Blick aufgesetzt.
„Ja klar, komm rein“, antworte ich ihr.
Meine Mom kommt ins Zimmer und bleibt vor mir stehen.
„Erik, ich mache mir Sorgen um dich. Du siehst seit Wochen unglücklich aus. Bitte rede mit mir, was ist los?“, redet meine Mutter besorgt auf mich ein. Ich bin fix und fertig, die Sache mit Sergej nimmt mich ganz schön mit. Meine Augen fangen an zu brennen. Meine Mutter setzt sich zu mir und nimmt mich in den Arm.
Ich halte es nicht mehr aus und erzähle ihr alles. Nur eine Sache verschweige ich und zwar die kleine aber wichtige Tatsache, dass es sich dabei um Sergej handelt. Ich weiß, meine Mutter würde ihn für das, was er gemacht hat, lynchen wollen und ich kann den Gedanken nicht ertragen.
Ich erzähle ihr alles, angefangen bei unserer ersten Begegnung bis zum letzten Kuss. Ich lasse kein Detail aus. Meine Mutter ist schockiert, sie schnappt hörbar nach Luft. Wenn sie jetzt wüsste, wer es ist, wäre es die Katastrophe. Irgendwann kann ich meine Tränen nicht mehr unterdrücken und ich breche in ihren Armen schluchzend zusammen. Sie umarmt mich ganz fest und streichelt mir immer wieder tröstend über den Rücken. Sie wiegt mich wie ein kleines Kind in ihren Armen. Es ist so schön zu wissen, dass sie für mich da ist. Es dauert lange, bis ich mich beruhigt habe.
DU LIEST GERADE
Mein neuer Stiefbruder boyxboy
RomanceAls Erik erfährt, dass seine Mutter einen neuen Freund hat und diesen sogar heiraten möchte, ist es der Beginn einer vorprogrammierten Katastrophe. Eigentlich freut sich Erik für seine Mutter, wäre da nicht eine gewisser neuer Stiefbruder, der für e...