Mein neuer Stiefbruder boyxboy

Maik

Ich möchte mich gerne für die Votes bedanken. Hinterlasst mir doch auch ein paar Kommentare, damit ich weiß, ob ich was besser machen kann. Und wie die Geschichte überhaupt ankommt.

Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Wieso habe ich Maik zugesagt? Eigentlich habe ich keine Lust, mich mit ihm zu treffen. Aber jetzt ist es auch zu spät. Dass Maik tatsächlich Interesse an mir zeigt, überrascht mich. Vor einem halben Jahr hätte ich vor lauter Glück Purzelbäume machen können, doch jetzt...

Mir geht es immer noch beschissen wegen Sergej. Ich möchte mich weiterhin in meinem Bett verkriechen und niemanden sehen. Aber wie sagt man so schön, das Leben geht weiter. So ein Scheiß aber auch. Von wegen, die Zeit heilt alle Wunden. Wie viel Zeit soll den vergehen? Ich bin gezwungen, ihn jeden Tag zu sehen, das macht die ganze Situation auch nicht gerade besser.

Ich weiß, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Ich tue so, als würde ich ihn nicht kennen. Die Nachhilfe haben wir seit unserem Streit auch nicht mehr gemacht. Meiner Mom ist es bis jetzt nicht aufgefallen, sonst hätte es verdammt viel Ärger gegeben.

Meine Gefühle spielen immer noch verrückt. Auch ist mir aufgefallen, dass er mich ständig beobachtet. Manchmal habe ich das Gefühl, er zieht mich mit seinen Augen aus. Ich bin auf ihn fixiert, obwohl ich das gar nicht will und das ist auch der Grund, wieso ich Maik zugesagt habe. Vielleicht ist es nicht die feine Art, aber ich brauche ganz dringend eine Ablenkung, sonst werde ich einknicken und den größten Fehler meines Lebens begehen. Auf der Party ist es ja auch ganz nett gewesen, es wird mich schon nicht umbringen, da heute tatsächlich hinzugehen.

Ich bin auf dem Weg ins 'Blue Star', etwas nervös bin ich schon. Maik ist mir vollkommen fremd. Werden wir überhaupt ein Gesprächsthema haben? Schon von weitem kann ich Maik erkennen, der bereits auf mich wartet.

„Hey Maik, bist du schon länger da?", frage ich ihn beim Ankommen. Er steht vor dem Eingang des Cafés und wirkt etwas verlegen.

„Ach quatsch, ich bin auch eben erst gekommen", antwortet er.

„Dann lass uns reingehen", sage ich und bin bereits auf den Weg nach drinnen.

Im Café suchen wir uns erst einmal einen Platz. Nachdem wir uns hingesetzt haben, kommt auch schon die Bedienung, um unsere Bestellung aufzunehmen. Sie ist eine Frau mittleren Alters, lächelt und fragt freundlich: „Was kann ich euch bringen?"

Ich bestelle mir einen Latte Macchiato und Maik nimmt dasselbe. Als die Bedienung weg ist, lächelt mich Maik schüchtern an.

„Erik, ich wollte dich schon länger auf einen Kaffee einladen, aber ich habe mich nicht getraut. Eigentlich dachte ich, du hast kein Interesse an Jungs. Du bist mir schon länger aufgefallen, aber einfach zu dir hingehen und dich ansprechen konnte ich nicht", erzählt mir Maik und spielt nervös mit seinen Händen.

Wenn er sich doch getraut hätte, dann wäre wahrscheinlich vieles anders gelaufen, denke ich mir. Sagen tue ich aber: „Hast du keine Angst, dass dich jemand mit mir sieht? Dann kannst du die gleichen Probleme wie ich in der Schule bekommen."

„Es ist mir egal, ob uns jemand sieht. Wir machen nichts Verbotenes. Wenn die Leute reden wollen, dann sollen sie es doch tun", antwortet Maik und zuckt mit den Schultern.

Im Laufe des Abends stelle ich fest, dass Maik wirklich nett ist. Er hat ein total süßes Lächeln und wunderschöne Augen. Wir haben viele Gemeinsamkeiten, wir hören zum Beispiel die gleiche Musik und mögen dieselben Filme. Es macht unglaublich viel Spaß, mit ihm abzuhängen. Doch Sergej ist wie ein Parasit, der sich in meine Gedanken eingeschlichen hat und von dort nicht mehr zu vertreiben ist. Alles in allem ist der Abend wirklich schön. Maik begleitet mich nach Hause und wir verabreden uns für den nächsten Tag wieder.