Gefunden

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Hallo ihr Lieben, 

ich bin mit meiner Geschichte fast am Ende. Es wird noch zwei weiter Kapitel geben und dann ist Schluss. Ich plane aber eine weitere Story, diese wird wahrscheinlich im Januar kommen, würde mich freuen, wenn ihr da auch mal reinschauen würdet.

Das Leben ist zum Kotzen. Es hat sich alles gegen mich verschworen. Meine Mom hat mich nicht wirklich mit Sergej im Bett erwischt. NEIN, das kann nicht sein. Plötzlich kommt mir unser Gespräch wieder in den Sinn. Ich habe Mom erzählt, dass ich verliebt bin und ich habe ihr erzählt, wie scheiße er mich behandelt hat.

Ach du Scheiße, sie wird eins und eins zusammenzählen und wissen, dass es sich dabei um Sergej handelt. Bei dem Gedanken wird mir mulmig. Reicht es nicht, dass ich besoffen mit Sergej geschlafen habe? Muss uns auch noch Mom erwischen? Ich bin so bescheuert, ich bin doch selber schuld an dem ganzen Schlamassel. Wieso hatte ich gestern meine Libido nicht im Griff? Okay, er sah einfach unwiderstehlich aus, wie er so in der Küche nur mit seinen Boxershorts stand. Bei dem Bild wird mir ganz heiß und in meinen Lenden zieht es. Ich verdränge die Bilder, denn für so etwas ist eindeutig der falsche Zeitpunkt.

„Grrrr.“ Es ist alles zum Kotzen. Ich könnte mich für meine eigene Blödheit ohrfeigen. Ich hätte wenigsten die Tür abschließen können.

„Erik, alles in Ordnung mit dir? Es wird schon nicht so schlimm werden“, versucht mich Sergej zu beruhigen.

„Ob alles in Ordnung ist? Das fragst du noch, was glaubst du eigentlich? Ich wurde gerade im Bett mit meinen Stiefbruder erwischt, natürlich ist nicht alles in Ordnung“, fahre ich ihn wütend an.

„Du brauchst mich hier gar nicht so anzuschnauzen. Ich bin in der gleichen Situation wie du. Uns jetzt gegenseitig fertigzumachen, bringt uns auch nicht weiter“, erwidert Sergej ruhig. Ich schnaube nur und mache mich auf dem Weg nach unten.

Mom erwartet uns bereits in der Küche. Ich gehe langsam auf sie zu, dicht gefolgt von Sergej, vielleicht auch etwas zu dicht. Ich glaube, das sieht auch Mom so, denn sie beobachtet uns mit Adleraugen. Ich kann ihr ansehen, dass ihr die Situation nicht gefällt. Sie wartet, bis wir uns gesetzt haben und kommt sofort zum Punkt.

„Ich verlange eine Erklärung. Wie lange geht das zwischen euch schon so?“

„Ich... Es war... Weißt du Mom...“, bringe ich stammelnd heraus. Mir ist das alles unglaublich peinlich, doch bevor ich weiter stammeln kann, ergreift Sergej die Initiative.

„Annika, es gibt nicht viel zu erzählen. Erik ist mir bereits bei unserem ersten Treffen aufgefallen. Er ist einfach etwas Besonderes. Aber richtig näher gekommen sind wir uns erst bei deiner und Dads Hochzeit.“

„Ich habe nicht gewusst, dass du auch schwul bist, Sergej. Ich verurteile dich nicht, mein Sohn ist auch schwul. Ich möchte es nur gerne wissen“, erwidert Mom.

Ich werde aus dem Gespräch komplett ausgeschlossen und habe das Gefühl, gerade etwas verpasst zu haben.

„Ich bin nicht schwul. Ich bin bisexuell“, antwortet Sergej gelassen.

Meine Mutter lässt Sergej nicht aus den Augen und dann kommt die entscheidende Frage, die ich befürchtet habe:

„Meinst du es ernst mit Erik oder spielst du nur mit ihm?“

Sergej zeigt keine Reaktion. Er scheint einen Moment zu überlegen und antwortet ruhig:

„Ich weiß, dass du dir als seine Mutter Sorgen um Erik machst, aber ich finde es geht dich nichts an. Ich muss meine Gefühle zu Erik vor dir nicht rechtfertigen. Es ist eine Sache zwischen ihm und mir. Nur damit du es weißt, ich habe Gefühle für Erik.“ Sergej sieht entschlossen aus. Er schaut Mom direkt in die Augen, es scheint ein stiller Machtkampf zwischen ihnen stattzufinden. Währenddessen habe ich das Gefühl, dass mein Herz mir gleich aus der Brust springt. Hat Sergej eben wirklich die Wahrheit gesagt und er hat Gefühle für mich, die über Sex hinausgehen?

Mein neuer Stiefbruder boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt