Ein Kuss als Forderung

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„Sergej, hast du Zeit für mich?“, frage ich ihn. Ich habe mich entschieden, Sergej um Hilfe zu bitten. Ich kann mir in Mathe keine Fünf leisten, deshalb muss ich in den sauren Apfel beißen und ihn fragen. Sergej hat es sich auf seinem Bett gemütlich gemacht und schaut zu mir auf.

„Klar habe ich Zeit für dich. Worum geht es denn?“, antwortet mir Sergej und setzt sich auf.

„Es geht um die Nachhilfe. Ich schreibe in einer Woche eine Klausur und ich verstehe den Stoff nicht. Kannst du mir wieder Nachhilfe geben?“, frage ich Sergej und werde augenblicklich rot. Es ist mir peinlich, zugeben zu müssen, dass ich auf die Nachhilfe angewiesen bin. Das Schlimmste ist aber, ihn darum bitten zu müssen. Ich wollte keine Nachhilfe mehr von ihm haben. Und jetzt stehe ich vor ihm und bitte ihn doch wieder um Hilfe, wie peinlich ist das denn?

Er steht auf und mustert mich eingehend. Sein Blick bohrt sich in meinen und er fragt: „Was bekomme ich denn dafür?“

Ich bin sprachlos. Der Typ spinnt doch! Jetzt soll ich ihn auch noch dafür bezahlen, dass er mir Nachhilfe gibt. „Was soll das heißen, 'was bekomme ich denn dafür?'. Solltest du mir nicht sowieso Nachhilfe geben? Meine Mutter hat es doch schon mit dir abgemacht, oder?“, frage ich wütend.

Sergej fängt an zu grinsen und sagt dann: „Aber, aber Kleiner, das war, bevor du die Nachhilfe abgebrochen hast. Jetzt ist es was anderes. Jetzt hat meine Hilfe einen Preis.“

„Was willst du haben?“, bringe ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

„Küss mich!“, stellt Sergej seine Bedingung klar. Seine Augen blitzen amüsiert auf. Ihm macht die ganze Situation richtig Spaß.

„Ach weißt du was, vergiss einfach, dass ich gefragt habe“, fauche ich ihn an. Ich drehe mich um und will aus seinem Zimmer gehen.

„Ach ja, deinem Freund wird es bestimmt nicht gefallen. Sei ein braves Hündchen und lauf zu deinem Herrchen. Ich bin nur gespannt, wie du es deiner Mutter erklären willst. Immerhin denkt sie, du machst jeden Tag Nachhilfe mit mir. Und bilde dir ja nicht ein, dass ich die Schuld auf mich nehme“, zischt Sergej mich wütend an.

Kann es tatsächlich sein, dass Sergej eifersüchtig ist? Ich muss wieder an Maiks Worte denken. Ich drehe mich langsam wieder zu ihm um und schaue ihm in die Augen. Er ist eindeutig wütend. Er denkt, dass Maik mein Freund ist. Ich muss ihm ja nicht die Wahrheit sagen.

Ich gebe mir einen Ruck und sage zu ihm: „Du hast gewonnen, aber nur einen Kuss. Hast du verstanden?“

Ich schaue ihm tief in seine blauen Augen. Sie nehmen mich gefangen und ich vergesse alles um mich herum. Ich gehe Schritt für Schritt auf ihn zu, mit jedem Schritt wird meine Aufregung größer. Gleich ist es so weit und ich werde diese wunderbaren Lippen berühren. In diesem einen Moment gibt es nur ihn. Ich neige ganz leicht meinen Kopf und bewege mich auf ihn zu. Unsere Lippen sind nur noch Millimeter voneinander getrennt und ich kann seinen Atem spüren. In meinem Bauch kribbelt es gewaltig und ich bin nur noch von dem Wunsch erfüllt, diese verführerischen Lippen zu küssen. Ich schließe meine Augen und überwinde den letzten Abstand zwischen uns. Als sich unsere Lippen berühren, explodiert in mir ein wahres Feuerwerk. Ich taste mich mit meiner Zungenspitze vorsichtig voran. Ich berühre ganz sanft seine Lippen und bitte um Einlass, den er mir sofort gewährt. Ich berühre seine Zungenspitze und beginne, sie langsam zu umspielen. Sergej erwidert meinen Kuss sofort. Ich fange an, mit seiner Zunge zu spielen. Mit kreisenden Bewegungen verwöhne ich sie und knabbere und sauge immer wieder an seinen Lippen. Ich fordere ihn sanft heraus und es beginnt ein Tanz um die Vorherrschaft. Ich lege meine Hand in seinen Nacken und ziehe ihn näher zu mir heran. Sergej zieht mich daraufhin in seine Arme und streichelt immer wieder über meinen Rücken.

Mein neuer Stiefbruder boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt