,,Mama?"
...
,,Mama, geht es dir gut?
...
,,Antworte bitte..."
...
,,Er ist noch hinter mir her."
...
,,Wir müssen hier weg, sofort!"
...
,,Rette dich und das Kind. Na los!"
...
,,Renn bis du in Sicherheit bist, versprichst du mir das?"
...
,,Jetzt lauf!"
...
,,Verrätst du mir deinen Namen, kleiner?"
...
,,Du hast uns einen verdammten Werwolf ins Haus geholt?"
...
,,Jeongin, lauf!"
...
Schwer atmend wachte Jeongin mitten in der Nacht auf. Wie auch in den vergangenen letzten Nächten.
Erneut spürte er, wie sein Herz etwas belastete. Es fühlte sich an, als hätte er geweint, doch seine Wangen waren trocken. Sein Herz raste und seine Beine schmerzten, als wäre er einen Marathon gelaufen.
Der kleine Werwolf ließ seinen Blick neben sich schweifen, während er seine Hand gegen sein pochendes Herz gepresst hatte.
Neben ihm lag Hyunjin, welcher soeben noch einen ruhigen Schlaf gehabt hatte, doch nun begann auch er sein Gesicht zu verziehen.
Es war schon immer so gewesen, dass Hyunjin eine Art siebten Sinn für Jeongin hatte. Jedesmal wenn dieser durch einen Albtraum aufwachte, tat dies auch Hyunjin, während die Augen des Vampires für kurze Sekunden rot aufleuchteten.
Und genau wie in den anderen Nächten, wachte Hyunjin ebenfalls sofort auf, bei dem Klagelaut seines Freundes und hielt sofort Jeongins Hand, welche neben ihm lag.
,,Was neues?" Fragte der schwarzhaarige Vampir seinen Freund verschlafen, während er den kleinen Werwolf in seine Arme nahm und über seine Haare strich, obwohl er selbst versuchte, noch richtig wach zu werden.
,,Da waren zwei neue Stimmen."
,,Weiblich?"
,,Männlich."
,,Weißt du, zu wem sie gehören?" Fragte Hyunjin ihn leise und küsste sanft sein Ohr, um ihn etwas runterzufahren. ,,Ich weiß es nicht genau, aber ich befürchte sie gehörten zu Jisungs Dad und seinem Großvater." Hyunjin summte leise, um ihm zu verstehen zu geben, dass er zuhörte.
,,Was haben sie gesagt?" Fragte er seinen Freund. ,,Warum er einen Werwolf ins Haus geholt hatte. Und danach, dass ich laufen sollte. Ich sollte einfach wieder laufen." Seufzte der kleine Werwolf und vergrub sein Gesicht in der Brust des Vampires.
,,Alles gut, kleiner." Beruhigte Hyunjin ihn leise. ,,Du musst nicht mehr laufen. Einfach nur bei mir bleiben, ich passe auf dich auf, Baby." Sagte er und wippte den kleinen Werwolf leicht in seinen Armen hin und her. Leise summte er eine unbekannte Melodie, da er schon vor einer gewissen Zeit herausgefunden hatte, dass dies den Omega zu beruhigen schien, so wie auch jetzt.
Jeongin konnte es nie wirklich erklären, aber diese Angewohnheit gab ihm schon immer ein leichtes Gefühl von...zu Hause.
Der Jüngere kuschelte sich mehr in Hyunjins Umarmung und schloss seufzend wieder seine Augen. Er konnte sich keinen Reim aus seinen Träumen machen.
Was wollten sie von ihm? Warum kamen sie so plötzlich? Was wollten sie ihm zeigen? Es ergab keinen Sinn und Jeongin konnte sich es nicht erklären.
Plötzlich machte sich ein seltsames Gefühl in der Brust des Omegas breit. In Sekundenschnelle schien dieses Gefühl seinen Hals hochzukriechen.
Komm nach Hause, Jeongin
Jeongin riss die Augen auf, als er ein brennen an seinem Hals spürte. Schmerzerfüllt wandte er sich aus Hyunjins Umarmung und hielt sich seine linke Halsseite, welche nun unglaublich zu brennen schien.
Es schien fast so, als ob etwas blaues zwischen den Fingern des Werwolfs hindurch scheinen würde.
,,Jeongin?" Fragte Hyunjin besorgt. Dieser ließ jedoch nur ein schmerzerfülltes Zischen von sich hören und presste seine Hand stärker auf seinen Hals, bis der Schmerz langsam abzukühlen schien.
Aus panischen Augen sah Hyunjin ihn an und nahm vorsichtig Jeongins Hand von dem Hals des Omegas, nur um dort nichts besonderes vorzufinden, außer eine leichte Röte, welche von seiner etwas blasseren Haut herausstach.
,,Ich verstehe das nicht..." Murmelte der 23 jährige leise. ,,Dein Hals hat geglüht. Er hat geleuchtet, Jeongin." Sagte er leise, bevor er aufsah, in das erschrockene Gesicht seines Freundes.
,,Oi, komm her, kleiner." Zog er Jeongin wieder in seine Arme. Kurz blieb es zwischen den beiden still, ehe Jeongin müde, bereits im Halbschlaf und definitiv unbewusst, sagte: ,,Ich soll nach Hause kommen."
Paralysiert sah Hyunjin ihn an. ,,Du sollst was?" Doch da war Jeongin schon in seinen Armen eingeschlafen. Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah Hyunjin den kleinen an.
Langsam streckte er seine Hand aus, um über Jeongins Hals zu streichen, der vor wenigen Minuten noch geglüht hatte. Doch was Hyunjin zur Antwort bekam, war ein leichter Stromschlag, der durch seinen ganzen Körper zu schießen schien.
Erschrocken zog er seine Hand zurück und ließ dabei Jeongin komplett los, wodurch dieser mit dem Kopf sanft auf dem Kissen landete und ruhig weiter schlief.
Ein leichter Schmerz durchzog Hyunjins Körper und zog sich in seine Augen, als diese plötzlich eine feine Linie zu sehen schienen, welche sich aus dem Zimmer herausbewegte. Es war eine silberne Linie und der Weg führte offenbar nach draußen.
Nachdenklich besah der Vampir sich kurz seinen Freund, welcher nach dem Traum nun wieder friedlich zu schlafen schien, ehe er vorsichtig aufstand, um den kleinen Werwolf nicht zu wecken.
Die Linie führte aus seinem Fenster hinaus, weshalb er dieses leicht öffnete und sich auf die Fensterbank stellte. Er sah, wie die Linie weiter führte, über die Wiese, hinein in den Wald.
Hyunjins Blick richtete sich auf den Nachttisch, auf welchem sich sein Gürtel mitsamt seinen Dolches befand, welchen die drei Vampire ihres Freundeskreises immer dabei hatten, aus Sicherheitsgründen versteht sich.
Seit Donghae waren sie alle vorsichtiger geworden.
Wie damals, als man ihm auf die Schulter getippt hatte, da er seine Geldbörse verloren hatte, und er der Person fast den Arm gebrochen hatte.
Ehe Hyunjin beschließen konnte, der Linie zu folgen, verblasste sie auch schon wieder, bis sie überhaupt nicht mehr zu sehen war. Ausatmend lehnte der Vampir sich zurück, gegen das Fenster und sah in die kalte Nacht hinein.
Aus der Ferne vernahm er das entfernte Heulen eines Wolfes, was ihn etwas aus der Fassung brachte und ihn fast zum Ausrutschen veranlagte. Mit großen Augen sah er in Richtung Wald, aus welchem nun keine Geräusche mehr zu kommen schienen.
Was passierte hier?
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Bloody Revolution~Stray Kids
FanfictionHyunin, Chanseung, Minsung, Changlix. Zweiter Teil der Bloody Dilogie. ,,Was, wenn alles wofür du gekämpft hast, nur der Anfang war?" (Abgeschlossen)