Kapitel 15

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Woojin sah lächelnd dabei zu, wie Felix Yaki durchknuddelte und ihn schon fast gar nicht mehr loslassen wollte.

,,Okay, wir haben frische Klamotten, Essen und einen Kamm!" Zählte Felix auf, während er einen kleinen Kamm hochhielt, mit welchem er vorhin Yakis Haare bearbeitet hatte.

Die beiden Vampire saßen mit dem Menschen in einem Cafe und genossen das Essen, welches Woojin für sie bezahlt hatte.

Woojin hatte seinen Kopf auf seinen Händen abgestützt und betrachtete die beiden Vampire mit einem Lächeln. Der Braunhaarige wandte sich dann an Felix und fragte ihn: ,,Sollte der Kleine in diesem Alter nicht schon sprechen können?"

Auch Felix schien nun die fehlenden Worte des kleinen Jungens aufzufallen. ,,Ich schätze, dass er auf Grund des vielen allein seins einfach noch nicht so viele Vokabeln versteht."

Die beiden Erwachsenen betrachteten Yaki dabei, wie er seine Pommes in seinen Milchshake versenkte und zum ersten mal in seinem Leben ein echtes Geschmackserlebnis bekam. ,,Oder er ist einfach nur schüchtern." Zuckte Felix mit den Schultern.

Woojin nickte nachdenklich und richtete seine Aufmerksamkeit nun auf den kleineren. ,,Yaki, weißt du, wie ich heiße?"

Yaki sah mit großen braunen Augen hoch zu Woojin, während ihm noch eine halbe Pommes am Mund hing, fing sich jedoch schnell wieder. Dann fingen seine Augen an zu strahlen und er zeigte mit seinem Finger auf Woojin.

,,Onkel Uwu!"

Irritiert lächelte Woojin den kleinen Jungen an, derweil bekam Felix einen kleinen Lachanfall. ,,Richtig, Baby. Das ist Onkel Uwu!" Bestätigte Felix dem kleinen Jungen, welcher daraufhin nurnoch glücklicher wurde.

Felix besah sich den kleinen und biss sich auf die Unterlippe. ,,Ich will ihn behalten, Woojin." Murmelte er leise und wandte sich an seinen besten Freund.

Es mag vielleicht nur dahergesagt klingen, doch wusste Woojin, dass der Orangehaarige es ernst meinte.

Mit einem leichten Nicken faltete Woojin seine Hände zusammen und lehnte sich in seinem Sitz zurück.

,,Es würde harte Arbeit sein. Ein Kind zu erziehen, dich ständig um ihn sorgen zu müssen, dich und das Kind zugleich versorgen zu müssen." Woojin stellte Augenkontakt zu dem Vampiren her. ,,Es gibt viele Hürden, die du bedenken musst, Felix. Solch eine Entscheidung kostet andere Monate oder gar Jahre."

Felix ließ leicht den Kopf sinken, ehe er wieder zu Yaki sah. ,,Ich bin mir dessen bewusst..." Murmelte er in Gedanken.

Woojin ließ seinen Blick ebenfalls zu Yaki wandern. ,,Ich werde für dich da sein, Felix. Wenn du ihn aufnimmst, werden wir alle da sein, um dich zu unterstützen. Es wird schwer, aber nicht unmöglich. Du wirst uns immer haben, ich hoffe du weißt das."

Mit leicht glänzenden Augen sah Felix zu seinem Freund und nahm seine Hand über den Tisch. ,,Ich danke dir so sehr." Hauchte er leise und wuschelte mit seiner freien Hand durch Yakis Haare.

Woojin ertappte sich selbst dabei, wie seine Mundwinkel beim Anblick seines glücklichen Freundes nach oben wanderten. ,,Ich bin froh, dass du dein Glück gefunden hast, Lix." Lächelte Woojin.

Felix erwiderte die Geste und antwortete ihm: ,,Du wirst deines auch noch finden."

Woojin lachte leise und dachte an seine Freunde. Selbst obwohl sie Changbin verloren hatten, nicht wussten ob er noch lebte oder nicht und sie dies versuchten so gut wie möglich zu verdrängen, kam ihm nur ein Gedanke:

,,Ich hab mein Glück schon gefunden."


Lange blieben die drei Gestalten nicht mehr in dem Cafe, nachdem den beiden Erwachsenen wieder in den Kopf gekommen war, weshalb sie überhaupt in diesen fremden Gegenden unterwegs waren.

Doch schon bald durften sie feststellen, dass der Weg mit Yaki zusammen viel unterhaltsamer war, da er nach überwinden seiner leichten Schüchternheit immer mehr Worte zustande brachte, was die Kommunikation mit ihm um einiges erleichterte.

Woojin strich leicht über die Wange des kleinen Jungens und sagte: ,,Ich denke, dass du dich hervorragend mit Jee verstehen wirst." Felix lachte amüsiert auf. ,,Die beiden werden ein Herz und eine Seele sein."

Yaki legte fragend den Kopf schief. ,,Jee?"

,,Jee ist der Sohn unserer Freunde. Er dürfte ein wenig jünger als du sein, aber du wirst ihn mögen." Erklärte Woojin dem Braunhaarigen Jungen.

Felix wandte sich zu Woojin, während sie ihren Weg nicht unterbrachen, und fragte ihn aufgeregt: ,,Was, wenn Yaki auch orangene Haare bekommt, wenn er älter ist?" Woojin wuschelte schulterzuckend durch die Haare des Kindes.

,,Oder sie bleiben einfach Braun." Antwortete der Mensch. Felix lächelte leicht ,,Oder sie werden ein hübsches schwarz. Wie das von Changbin."

Woojin sah überrascht auf, als er diese Worte aus Felix Mund kommen hörte. Er dachte eigentlich, dass sie das Thema erst einmal auf Eis legen, damit sie ihren Weg möglichst Trauerfrei überwinden können, doch scheinbar ging es Felix damit anders.

Yaki schaute fragend zwischen den beiden Erwachsenen hin und her. Er mag zwar noch ein Kind sein, aber er hatte ein Gespür dafür, wenn etwas jemanden bedrückte und so war es auch jetzt.

Während er leicht über den Waldboden stolperte (Yaki wollte lieber selbst laufen, damit Felix nicht zu schnell ermüdet), spielte er mit seinen kleinen Fingern, bis er sich endlich traute aufzusprechen. Mit einem leisen Räuspern zog er die Aufmerksamkeit der beiden Anwesenden auf sich und fragte sie leise:

,,Wer ist Changbin eigentlich?"

Der volle korrekte Satz schockte die beiden für einige Sekunden, doch fassten sie sich genauso schnell auch wieder. Woojin schluckte leicht, wandte sich jedoch zu Felix, da er fand, dass er derjenige war, der es dem kleinen erklären sollte. Changbin mag zwar, wie jeder seiner Freunde, wie ein Sohn für ihn sein, doch ist er auch Felix Freund und Yaki Felix' Kind, so sahen es zukünftige Pläne vor.

Felix schien Woojins Blick zu verstehen und auch er räusperte sich leise. ,,Changbin ist mein Freund. Mein fester. Wir haben ihn vor ein paar Tagen verloren." Wurde er zum Ende immer leiser.

Yaki biss sich leicht auf seine roten Vampirlippen, ehe er sich erneut dazu rang, die beiden etwas zu fragen: ,,Verloren, wie in Autoschlüssel, oder wie in verstorben?"

Woojin stieß einen zittrigen Atmer aus, während Felix für ihn antwortete: ,,Wir wissen es noch nicht, Baby."

Yaki verzog leicht sein Gesicht, wobei seine kleine Stupsnase sich leicht kräuselte, als er die Anspannung auf den Gesichtern der beiden Erwachsenen bemerkte. Er lief langsam zwischen den beiden und hielt etwas ungeschickter seine Hände aus, um die der beiden Männer zu halten.

Mit einem aufmunternden Lächeln sah er zu den beiden hoch und sagte:

,,Er ist ganz bestimmt ein Autoschlüssel."

Bloody Revolution~Stray KidsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt