Kapitel 21

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,,Ich habe das Gefühl, dass du etwas gegen mich hast." Zog Oka eine Augenbraue hoch und besah sich den Schwarzhaarigen Mann vor sich kritisch.

Schnaubend verschränkte er seine Arme. ,,Was ein Menschenkenner sie doch sind." Antwortete er ihr sarkastisch.

,,Wo genau liegt eigentlich dein Problem?" Fragte sie ihn aufgebracht. Durch ihre scheinbare blindheit wurde nun auch Hyunjin in etwas rage versetzt.

,,Mein Problem liegt darin, wie sie damals mit Jeongin umgegangen sind!" Die Königin lachte auf. ,,Wie ich mit Jeongin umgegangen bin?" Wiederholte sie ungläubig.

,,Ihretwegen hatte er leiden müssen! All die Albträume, all das kämpfen gegen sich selber, nur damit sein Werwolf nicht die Überhand gewinnt!" Erwiderte er ihr.

Oka schüttelte amüsiert den Kopf. ,,Sein Leiden ist nicht meine Schuld, ich habe ihm nichts getan."

,,Sie haben ihn ausgenutzt!" Antwortete Hyunjin ihr gereizt.

,,Ich habe ihn erschaffen!"

,,SIE HABEN IHN GEBROCHEN!" Rief der Vampir ihr ins Gesicht.

,,Er war verloren, er war verletzt. Er war traumatisiert und alles, dass er gebraucht hätte wäre ein Zuhause, eine Familie und jemanden der ihm zeigt, dass er nicht allein ist!" Kam es enttäuscht von Hyunjin.

Oka verdrehte die Augen und wollte die Anklagungen nicht einfach auf sich sitzen lassen. ,,Ich war ihm ein Zuhause!" Betonte sie.

,,Sie waren ein Lehrer." Verbesserte Hyunjin sie fast schon angeekelt. ,,Sie waren ein Krieger. Eigentlich hätte ich nichts anderes von Ihnen erwarten können, aber wenn Sie auch nur einmal an seine verdammten Gefühle gedacht hätten, statt nur an sich selbst, dann wären wir jetzt nicht hier, genau an diesem Punkt!"

Empört sprang sie auf. ,,Ich habe ihn stark gemacht, damit er sich selbst schützen kann!"

,,Er war ein Kind! Das sind alles Kinder! Leute wie Jeongin. Für Sie sind sie alle lediglich Ihre Soldaten. Wachsen sie auch nur ein mal über ihren stolz. Es gibt mehr als nur das Kriegen."

Nun blieb die Königin still. Ihr waren die Worte ausgegangen. Dies schien auch Hyunjin zu merken, weshalb er nun auflachte.

,,Eine Ironie, finden Sie nicht auch? Denken sie nur an die tollwütigen Werwölfe, die kurz davor sind sie alle nieder zu metzeln, während Sie hier Ihren Tee trinken. Genau die Soldaten, die Sie und das Volk schützen sollten, sind letztenendes zu ihren Feinden geworden." Merkte Hyunjin an.

,,Toleranz und Feingefühl. Etwas, dass selbst Sie als Königin noch lernen müssen." Hob der Vampir eine Augenbraue. ,,Sie haben keine Ahnung, wie wichtig Gefühle eigentlich sind. Wie wichtig es ist, jemandem zu zeigen, dass er nicht allein ist."

,,Ich habe keine Ahnung, wie wichtig Gefühle sind?" Schnaubte Oka, fast schon verletzt. ,,Du denkst, ich hätte nicht gefühlt, wie mein Herz zerbrochen wurde, als man meine Schwester tötete? Du denkst, ich hätte mich nicht verloren gefühlt, als meine eigene Schwester mich verriet?" Fragte sie ihn rhetorisch, mit klarem Schmerz in der Stimme.

,,Inwiefern hat Najoo Sie verraten?" Hinterfragte Hyunjin die Worte der Königin verwirrt.

,,Sie hat mich im Stich gelassen!" Wurde Oka lauter. ,,Sich zurückgezogen, mich mit meinem Schmerz allein gelassen, als ich sie am meisten gebraucht hätte!" Klagte sie ihre Schwester mit glasigen Augen an.

Es breitete sich eine Stille zwischen den beiden aus, während Oka zurück in ihren Sitz sinkte. Hyunjin seufzte leise und ließ seine Finger über die Lehne des Stuhles ihre gegenüber wandern, ehe er sich ebenfalls auf diesem niederließ.

Er presste seine Lippen aufeinander und faltete seine Finger ineinander, derweil er nach den richtigen Worten suchte.

,,Du bist nicht die einzige, die an diesem Tag eine Schwester verloren hat, Oka." Ließ er das siezen sein.

Oka schluckte leise und fragte ihn mit belegter Stimme: ,,Was?"

Hyunjin sah auf und versuchte seine Stimme ruhig zu halten. ,,Denkst du, dass Najoo nicht getrauert hatte?" Fragte er sie.

,,Sie hatte eine Umarmung gebraucht. Sie war genauso verloren, wie du es warst. Aber statt sich einander zuzuwenden, habt ihr euch den Rücken zugedreht, aus Arroganz und Selbstsüchtigkeit. Zu glauben, dass er andere Schuld  war, ist dumm und Irrsinnig. Und sie zu hassen, weil sie ein Vampir ist, ist ebenso ignorant." Sagte er klar heraus.

,,Es war ein Vampir, der unsere Schwester getö-"

,,Und ich bin auch ein Vampir!" Unterbrach Hyunjin sie grob.

,,Ein Vampir, der alles dafür geben würde, seinen Werwolf zu beschützen. Ich bin ein Vampir, der niemals jemanden aus Sinnlosen Gründen das Leben nehmen würde. Ich bin ein Vampir, der vor dir steht und einen Werwolf darum bittet Kriege zu beenden, statt sie zu gewinnen." Brachte er heraus und ließ die Königin damit verstummen.

,,Meine Rasse hat nichts mit meinem Charakter zu tun." Merkte er an. ,,Genau wie bei Donghae. Er hätte genauso gut ein Werwolf sein können und getötet hätte er eure Schwester auch so." Bei den letzten Worten des Vampires zuckte sie leicht zusammen, sagte jedoch nichts dazu.

,,Ich weiß, du bist verletzt. Aber bitte nimm Najoo nicht auch noch die letzte Schwester, die sie hat. Bitte schließ endlich Frieden mit dem Dämonen, der dich von ihr fernhält. Bitte hilf mir meine Freunde zu retten!" Flehte er sie fast schon an.

Doch die Königin blieb still. Hyunjin wartete auf eine Reaktion ihrerseits, doch alles, was er von ihr bekam, war ein leises: ,,Du weißt nicht, wie es sich anfühlt jemand geliebtes zu verlieren..."

Hyunjin lachte daraufhin sarkastisch auf, wodurch der Kopf der Werwölfin wieder in die Höhe schoss.

,,ICH weiß nicht, wie es ist, jemand geliebtes zu verlieren?!" Schüttelte Hyunjin den Kopf. ,,Mein Vater war gestorben, durch die Hände Ihres Neffen!" Brachte er heraus, während seine Miene sich verzog.

Okas Blick wich von verwirrt zu erstaunt. ,,Und Jahre danach, hab ich mich mit seinem Enkel angefreundet. Trotz dem, was sein Großvater meinem Vater angetan hat, könnte ich mir ein Leben ohne diese Nervensäge nicht vorstellen!" Schnaubte er.

,,Und wissen sie auch warum?" Fragte Hyunjin die Königin. ,,Weil er keine Schuld an dem hat, was sein Großvater einmal getan hat. Wieso sollte ich jemandem die Schuld für etwas geben, dass er nicht unter Kontrolle hat?"

Die Königin stand auf und verschränkte ihre Arme, während sie die Wand vor sich anstarrte. ,,Du meinst, dass meine Schwester nichts damit zu tun hatte und ich deshalb auch nicht sauer sein sollte?"

Hyunjin nickte zustimmend. ,,Genau das meine ich." Die Königin schüttelte ihren Kopf und ließ es kurz Still werden, bevor sie wieder aufsprach: ,,Aber sie hat mir den Rücken zugewandt, als ich sie gebraucht hatte. Ich war in Trauer!"

,,Das war sie auch." Merkte Hyunjin an. ,,Jeder trauert auf seine eigene Art. Ihre war die, sich zurück zu ziehen. Das muss man respektieren lernen."

Hyunjin stand ebenfalls auf und stellte sich vor die Königin, während er sie mit flehenden Augen aufrichtig bat:

,,Bitte lassen sie Ihr Volk nicht für Ihre Fehler bezahlen, denn sonst wird es bald kein Volk mehr geben, über dass sie herrschen können."

Oka biss sich nachdenklich auf die Unterlippe und ließ ihren Blick zu dem Vampiren wandern. Langsam nickte sie und wollte gerade Ihren Mund zum antworten öffnen, als die Türen aufgerissen wurden

Überrascht sahen die beiden zur Tür. ,,Jisung?" Fragte Hyunjin, welcher Minhos Hand hielt und auch Oka sah irritert aus und sah den großen Mann an, der neben den beiden stand. ,,Arlo?"

,,Wieso-" Fing Hyunjin an, wurde jedoch durch Jisung unterbrochen. ,,Das ist jetzt unwichtig."

Und damit wandte er sich der Königin zu, die mit Hyunjin verwirrte Blicke austauschte.

,,Wir werden von den tollwütigen Werwölfen angegriffen!"

Bloody Revolution~Stray KidsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt