Das Puzzle fing an sich zu vervollständigen. Er konnte immer mehr Informationen aus dem Nichts holen, aus der Dunkelheit. Seine Gedanken stotterten nicht mehr, waren fließender, ergaben ein Bild.
Ja, er verbrachte viel Zeit mit Droiden, seine gesamte Kindheit lang, und irgendwann, irgendwann lernte er sie zu umgehen, sie zu überlisten, teils sie umzuschreiben. Auch war er früh selbstständig. Dennoch liebte er seine Eltern, auch wenn sie kaum Zeit hatten, kaum Zeit hatten für ihn da zu sein. Schließlich hatte er eine behütete Kindheit, das wusste er.
Es gab Frieden. Es herrschte zu dieser Zeit Friede in der Galaxis. Und er hatte mehr als andere je hatten, ja.
Später in der Schule lernte er mehr über die Geschichte, die Geschichte der Galaxis, über die alte Republik, über dieses Geschenk einer Demokratie, wie diese Republik wieder zerfiel, verottete, kaum perfekt war, ja auch über diesen einen Krieg und wer ihn gewonnen hatte.
Andere Gleichaltrige hatten ihn danach nur angestarrt, er war aussetzig. Vielleicht wurde er zuvor schon mit diesen Blicken angeschaut, von denen die wussten wer er war, aber dieses eine Mal, hatte er es zum ersten Mal wirklich begriffen. Er fand keinen Anschluss, hatte kaum Freunde, beschäftigte sich zunehmend mit sich selbst und Themen wie Geschichte. Nicht nur das letzte Jahrhundert, sondern bis zu den Anfängen der alten Republik, über die Klonkriege, bis sie sich zum Imperium entwickelte. Wie die Republik aus ihrem Inneren verottete. Doch am Meisten, am Meisten faszinierte ihn genau dieses Produkt was sich daraus entwickelte, das Imperium und wie sie die ganze Galaxis kontrollieren konnten. Im Hinterkopf wusste er immer dass sie die Bösen waren, ja, aber das hielt ihn aber nicht von seiner Faszination ab. Diese Großmacht voller grausamer aber strategisch unglaublich kluger Generäle, auf der Suche nach Macht, soviel Macht. Und für diese Macht unterjochten sie alles. Doch da sie unbeschreibliches Leid über die meisten Welten brachten, gab es zu seiner Kindheit kaum offen zugängliche Informationen über diese letzte militärische Großmacht.
Doch Ben barg weitere Faszinationen. Er fand Schrift und Sprachen so verdammt interessant. Schrift hatte ihre eigene Schönheit. Seine Eltern verstanden so viele wunderbare Sprachen und er tat eine lange Zeit daran so viele zu lernen.
Er hatte ein weiteres Vorbild, er wollte immer so sein wie Luke, diesen mystischen Mann, sein Onkel, von dem ihn seine Mutter immer liebevoll erzählte. Und eines war sein erster Wunsch, sein erster wirklicher Traum gewesen, er wollte ein Pilot sein, ein so großartiger Pilot sein, wie sein Dad. Ja, dies war sein frühester Wunsch.Ben atmete wieder aus. Er hatte die letzten Momente vergessen zu atmen. So viele Informationen, die er zwar ordnete, es versuchte sie zu ordnen, doch immer mehr kamen nach, es war erdrückend. Aber er spürte, er spürte bald würde er es wieder sehen. Die Trauer, die Wut, die Nutzlosigkeit, das Suchen einer verdammten Bestimmung, endlich gesehen zu werden. Verrat. Benutzt.
Dinge die Ben in den Sinn kamen. Er starrte diesen Schleier an, diesen Schleier der immer näher kam, der sein Ende beinhaltete, die letzte Offenbarung, das wusste er. Und vielleicht hatte er Angst. Er war dort, der Schleier hüllte nicht nur eines ein, sondern alles, flatterte dort sanft im nichtexestenten Wind. Und das machte ihn wütend, ein Funke Wut glomm in seiner Brust. Nur wegen diesem vermaledeiten Schleier, weil er dort war, ihn nicht erinnern ließ, weil er sich bewegte, obwohl es keinen Grund zum Bewegen gab! Vielleicht ist er auch selber der Grund, wollte sich garnicht erinnern, doch er musste und sein Wille musste doch noch so stark sein. Er erinnerte sich einmal schon viel mehr Wille aufgebracht zu haben, so oft einen so eisernen Willen bewiesen zu haben, aber er wusste, er wusste es würde ihn nie wieder loslassen, nie mehr. Der Funke erlosch schneller als er erglomm und Ben schluckte, der Schleier stand nun still.Er hatte sich wieder gefangen und konzentrierte sich auf das Nächste, die nächsten Erinnerungen, auf seinen Weg, seinen Weg des Begreifens und es ging immer schneller, sein Suchen und Finden.
Luke. Ein Name an den er sich erinnerte. Ja, er wusste wer er war und neben der bekannten Trauer kam noch etwas in ihm hoch. Verrat. Dieses Wort, was ihm gerade schon in den Sinn kam. Verrat. Dieses Wort, was mit Luke zusammenhing, was er unumgänglich mit ihm verband und so tief in im sitzte als müsste er gleich zerbrechen, wieder zerbrechen.
Ben fing von Vorne an, seinen Abschnitt mit Luke, um wieder zu verstehen, sich zu erinnern, an diesen Moment den sein Leben entgültig veränderte, das wusste er.
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Ben Solo: Aftermath
RomanceEin Zweiklang, eine Verbindung der Macht selbst, die seit Generationen schon nicht mehr gesehen wurde. Die gleiche Lebensmacht, ein tiefer Bund dessen Ausmaß niemand wirklich begreifen kann. Die lebende Macht, ein ständig fließender Strom der sich...