Ben zitterte. Er sah auf seine Hand herab, doch diese bewegte sich keinen Millimeter. Er atmete leise, rasselnd, hielt sich seine Hand sanft an seine Lippe, um es zu fühlen, er hoffte es zu fühlen, es fühlen zu können, um zu fühlen wie er atmete, einen Lufthauch zu spüren, wenigstens irgendetwas. Nichts. Als hätte sich etwas geändert, als würde sich etwas verändert haben, natürlich nicht.
Er drehte sich nach links, der Schleier flatterte und löste sich auf. Ben schluckte. Dunkelheit brach herein. Er hörte ein Knacken, knacken von Feuer, er konnte Glut auf seiner Haut spüren und hörte die Stimmen, die Stimmen die damals in seinem Kopf brüllten.Und da sah er sie, die Szene die der Schleier verbarg, die Szene die ihn von dort an für immer verfolgen würde, seitdem verfolgt hatte. Es hatte ihn gebrochen, zerstört.
Doch dieses Mal, dieses Mal war er die dritte Person, der unexestente Beobachter. Ben presste seinen Kiefer und seine Hände zusammen, sodass sie hätten brechen können und doch zitterte er weiter.Luke stand über ihm, über seinen schlafenden Schüler. In seiner Hütte, seiner Kammer. Seines Meisters Augen waren geschlossen. Er griff in seinen Geist. Ben spürte, nein jetzt sah er was Luke sah.
Feuer. Verderben. Tote aufgerissene Augen.
Schreie. Explosionen. Lichtschwerter, die zischten. Dunkelheit.
Ben reagierte nicht darauf, nicht physisch, er konnte es nicht, sich bewegen. Er spürte Lukes Angst, seine blanke Angst und Ben, Ben empfand sie auch. Sie lähmte ihn.Diese Dunkelheit, diese Adern der Dunkelheit gingen von ihm aus, von ihm der dort lag, dort schlafend lag, dort augenscheinlich so friedlich schlafend lag, unwissend. Doch Ben spürte sie, die Schlingen der Dunkelheit, die sich durch sein schlafendes Ich zogen, hindurchpeitschten. Ruckartig zog Luke seine Hand zurück, zurück aus seinem Kopf, aus seinem Verstand. Seine Augen waren nun weit aufgerissen. Es war wahr. Es war wahr, seine Visionen, was er in ihm gesehen hatte, was er beobachtet hatte, aber was er doch nicht wahrhaben wollte. All seine Befürchtungen würden sich bewahrheiten, waren bereits wahr.
Und Ben verstand, wieso Luke ihn so anders in die Augen schaute, anders als zuvor, anders als früher einmal, bei seinem Training, wenn er ihm überhaupt einmal ins Gesicht schaute. Warum Luke ihn beobachtet hatte. Er hatte Visionen. Visionen, den er keinen Glauben schenken wollte, weil er es sah, was einst seine Mutter schon sah, ein Monster. Und sie ahnten es schon einmal, vor so langer Zeit.
Die Szene ging weiter und Ben musste sich nicht mehr erinnern, er wusste doch was passierte, passieren würde und doch konnte er seinen Blick nicht abwenden, sich nicht bewegen und ihm war schlecht. Luke griff zu seinem Lichtschwert, aktivierte die Klinge und hob es an, bereit für den Schlag, bereit die Galaxis vor dem Leid und der Dunkelheit zu bewahren.
Die Macht brodelte. Lukes Gesicht war verzerrt, vor Furcht, Wut und Entschlossenheit.
Doch kurz darauf hielt Luke inne, ein Hauch von Bedauern zog über sein Gesicht. Er konnte es nicht tun, seinen Neffen, den Jungen seines Freundes, den Sohn seiner geliebten Schwester, er konnte ihn nicht töten, nicht umbringen, niemals.
Doch sein jüngeres Selbst war bereits wach, er spürte die Macht, die brodelnde, die unruhige, die brüllende Macht um ihn herum. Er starrte Luke mit aufgerissenen Augen an... Lukes Blick, diesen Blick den er sah, dort über sich sah, würde ihn sein ganzes Leben lang verfolgen. Dieser Blick, der auf ihn gerichtet war. Dieser Blick der Bens größte Furcht bestätigte. Die Zweifel, die ihn stetig verfolgten. Monster.
Ben hatte Angst, so eine unbeschreiblich große Angst, aber auch die bittere Erkenntnis. In so wenigen Momenten änderte sich alles, das Flüstern hatte Recht, entgültig, immer schon.
Ben war zu diesem Zeitpunkt stark, er wollte leben. Voller Verzweiflung griff er nach seinem eigenen Lichtschwert, er wollte nicht sterben, auch wenn er es verdient hätte, wollte sich verteidigen, seinen Mörder selbst ermorden. Die Dunkelheit erhob sich. Wer der Mann war, der über ihm stand, war ihm zu diesen Zeitpunkt egal. Er hatte es zu diesem Zeitpunkt vergessen. Dieser Mann sah nur eines, ein Monster. Ben aktivierte es schnell, unglaublich schnell und hieb die Klinge gegen Lukes. Die Schwerter tunkten den Raum in grelles Licht. Luke parierte seinen Schlag. Dieser wollte Ben etwas sagen, noch etwas mitteilen aber Ben realisierte es nicht. Mit einem unglaublichen Überlebenswillen, voller Verzweiflung nutzte er die Macht, ließ die gesamte Decke einstürzen und begrub sich und seinen ehemaligen Meister unter ihr.
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Ben Solo: Aftermath
RomanceEin Zweiklang, eine Verbindung der Macht selbst, die seit Generationen schon nicht mehr gesehen wurde. Die gleiche Lebensmacht, ein tiefer Bund dessen Ausmaß niemand wirklich begreifen kann. Die lebende Macht, ein ständig fließender Strom der sich...