Kapitel 5

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Am nächsten Morgen, noch bevor die Sonne sich am Horizont blicken ließ, standen vor Notgers Burg sechs bewaffnete Soldaten, die ihren Proviant in braune Rucksäcke verstauten.

„Sind alle fertig zum Aufbruch?", erkundigte sich ein Mann mit dunkelblonden schulterlangen Haaren.

„Natürlich, Raimund. Wir sind doch immer pünktlich fertig", antwortete ein anderer. Und wie zur Bestätigung wurde der Himmel in das glühende Rot der aufgehenden Sonne getaucht.

„Gut, dann brechen wir auf." Die Männer nahmen ihre Sachen und folgten Raimund, welcher selbstbewusst voranging. Sie wanderten den halben Tag und erreichten schließlich das Gebirge Anevay. Riesige Berge türmten sich vor ihnen auf und die Männer blieben ehrfürchtig davor stehen. Mit erhobenen Köpfen schauten sie auf die Spitzen der steinernen Riesen.

„Müssen wir da wirklich rüber gehen?", fragte einer der Gruppe ängstlich.

„Ja, aber es gibt einen kleinen Trampelpfad", antwortete Raimund und ging auf einen schmalen Spalt zwischen zwei Berghängen zu. Die anderen folgten ihm zögernd und sie begannen das Gebirge zu überqueren. Es war ein mühsamer Weg, da diese Gegend die Eigenschaft hatte sich ständig zu verändern. Die Berge änderten ihre Höhen und Breiten. Auch der Weg verschwand ab und an, aber die kleine Gruppe fand ihn zum Glück immer wieder.

„Achtung!", rief einer der vorausgehenden Männer. Und schon begann die Erde zu beben und alles veränderte sich.

„Jetzt verstehe ich, warum viele sagen, dass man sich hier so schnell verlaufen kann", jammerte der Kleinste unter ihnen, „Warum haben wir hier keinen Gebirgspfad, wie es einen in Tirnanog gibt?"

„Keine Sorge, Maddox. Wir nehmen den Pfad, um unseren Weg zu Gerolds Burg fortzusetzen", ermunterte ihn Raimund.

„Warum muss sich auch alles bewegen. Kann es nicht, wie beim Gebirgspfad, einfach still bleiben?", klagte er, ohne auch nur daran zu denken aufzuhören, doch die anderen ignorierten ihn gekonnt und gingen vorsichtig weiter.

Die Sonne war schon fast untergegangen, als Raimund stehen blieb, sich zu seinen Männern umdrehte und sagte:

„Wir haben es geschafft! Wir sind unversehrt über das Gebirge hinübergekommen." Glücklich schauten sich alle an und ein paar seufzten erleichtert auf.

„Wir werden unser Nachtlager hier aufschlagen. So haben wir noch ein wenig Schutz durch die kleineren Hügel. Und morgen gehen wir hinüber nach Tirnanog und schauen uns Gerolds Burg an. Mal sehen, ob es dort schöner ist, als bei uns", meinte Raimund lachend und legte seinen Rucksack ab. Der Rest tat es ihm gleich und nach kürzester Zeit befand sich ein kleines Lager an der Stelle, mit großen Planen, die zu Zelten gespannt wurden, und einem kleinen Langerfeuer in der Mitte.

Die Männer setzten sich geschafft an das Feuer und aßen eine dünne Suppe, die sie auf einem Topf über den hellen Flammen aufgewärmt hatten. Nach dem spärlichen Mahl gingen sie zügig in ihre Zelte, um am nächsten Morgen wieder früh aufbrechen zu können.

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Abraxxas ErbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt