Kapitel 16

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Zufrieden begutachtete Gerold das Bauwerk. Innerhalb einer Woche hatten die Arbeiter es geschafft den Damm zu errichten. Eine große Leistung, doch der König schenkte den Bauern, die gezwungen wurden mitzuhelfen, keine Aufmerksamkeit. Stattdessen widmete er sich voll und ganz dem Staudamm, welchen er nun mit kritischen Blicken musterte.

Die steinernen Mauern musste den Wassermengen stand halten, sonst war alles umsonst gewesen. Sein Plan Arcadash austrocknen zu lassen konnte, da das Bauwerk endlich stand, beginnen.

„Schließt die Schleusen!", befahl er mit einem zufriedenen Grinsen, „Lasst keinen Tropfen Wasser durch. Wenn der Stausee zu groß wird, leitet es um, aber unter keinen Umständen darf es nach Arcadash gelangen." Einer der Aufseher ging zu einem der Drehregler und schloss ihn. Mit den restlichen machte er dasselbe und verhinderte somit, dass die Fluten ihren gewohnten Weg nahmen.

Gerold stieg derweilen wieder auf sein Pferd und ritt, gefolgt von seinen Wachen, zurück zur Burg. Er hatte es geschafft. Nun konnte er eine Armee ausheben und sein Nachbarkönigreich würde es erst merken, wenn es schon zu spät sein würde.

Er nickte Eckhard, der neben ihm war, kurz zu. Dieser verstand den Wink und entfernte sich von der Gruppe, um Männer einzusammeln.

Er galoppierte zu dem vereinbarten Treffpunkt. Dort standen an die dreißig Soldaten für ihn bereit. Männer, die Gerold für ihn bereitgestellt hatte. Gemeinsam stürmten sie das nächstgelegene Dorf. Sie nahmen alle männlichen Personen über sieben Jahre mit.

Die Frauen und Mädchen weinten und schrien ihren Männern und Brüdern hinterher. Doch das interessierte die Angreifer nicht. Sie brauchten eine Armee. Da war es egal wie jung oder gebrechlich die Rekruten waren. Hauptsache sie waren dazu im Stande, eine Waffe zu halten und um ihr Überleben zu kämpfen. Solange nur die Hälfte einigermaßen gut kämpfen konnte, war der Rest gleichgültig. Es war die Menge, nicht die Stärke der Männer, die den Feind einschüchtern sollten.

Diejenigen, die nicht freiwillig mitkamen wurden verprügelt und auf einen Karren geworfen. Manche starben noch bevor die Soldaten aufgehört hatten auf sie einzuschlagen. Dadurch wurden diese erst richtig wütend, Leichen waren für sie wertlos. Frauen, die sich ihnen in den Weg stellten, wurden unsanft zur Seite gestoßen und mit groben Flüchen versehen.

„Wir haben für heute genug. Lasst uns zur Burg zurückkehren", entschied Eckhard, nachdem sie ein paar Dörfer geplündert hatten.

„Keine Schwäche zeigen! Kein Zögern! Der Stärkere sein!" Gerold trichterte Tristan diese Ideologie schon seit Stunden ein, ohne dem Jungen eine Pause zu gönnen

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„Keine Schwäche zeigen! Kein Zögern! Der Stärkere sein!" Gerold trichterte Tristan diese Ideologie schon seit Stunden ein, ohne dem Jungen eine Pause zu gönnen.

„Keine Schwäche zeigen, kein Zögern, der Stärkere sein", wiederholte der Thronfolger murmelnd, „Keine Schwäche zeigen, kein Zögern, der Stärkere sein." Stolz hörte der König dem 19-jährigen zu. Bald würde der Junge so kaltblütig sein, wie er selbst. Bald würde er ein würdiger Nachfolger sein. Und schon bald würde er die Gelegenheit haben dies zu beweisen.

Abraxxas ErbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt