Kapitel 27

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Einen Schwerthieb nach dem anderen. Sie kämpfte ohne Pause. Ihr Atem ging schnell und ihr Herz schlug noch schneller. Sie warf einen Blick über ihre Schulter zurück zu Alexander, um zu sehen, wie es ihm erging. Sie sah ihn nicht. Wo war der Junge? Sie schaute sich um. Er konnte doch nicht verschwunden sein. Irgendwo musste er sich aufhalten.

Verletzte, Tote und eine Menge Blut, jedoch kein braunhaariger 18-Jähriger. Weiterhin versuchte sie ihn zu entdecken, doch die Gegner machten es ihr schwer und so hatte sie kaum Zeit Ausschau zu halten. Es waren so viele Feinde. Viel zu viele. Wenn einer von ihnen fiel, nahmen drei Neue seine Position ein. Der Kampf war aussichtslos. Sie waren zu wenige und die anderen zu gut und massenhaft vorhanden.

Plötzlich sah sie im Augenwinkel Alexander. Er wurde zum Schloss gebracht. Auch Marl war dabei. Was wollte Gerold von den beiden? Jemand musste ihnen helfen. Beatrice stürmte los und schlug sich einen Weg durch die Menge. Sie kam nur langsam voran, jedoch würde sie nicht stehen bleiben. Sie musste ihren Bruder und Alex retten.

„Beatrice!", schrie jemand. Suchend schaute sich das Mädchen um. Sie kannte die weibliche Stimme nicht. Ein Mädchen mit lockigem Haar gab ihr zwischen zwei Schwerthieben ein Handzeichen. Die Prinzessin gesellte sich zu ihr.

„Wer bist du?", fragte sie sie.

„Ich bin Trizia", stellte sich die Kriegerin vor, „Marl hat mir von dir erzählt." Beatrice duckte sich unter einem Arm hindurch und schlug den dazugehörigen Gegner zu Boden. Sie war eine Bekannte ihres Bruders?

„Marl wurde gerade in die Burg verschleppt, als er versuchte den Jungen zu retten. Du kennst dich da drinnen viel besser aus, als ich. Bitte hilf ihm."

„Das hatte ich vor, Trizia", beruhigte sie die Kämpferin. Marl hatte eine Freundin? Darauf musste sie ihren Bruder mal ansprechen, wenn das alles hier vorbei war.

Sichtlich erleichtert lächelte sie dem Mädchen zu. Beatrice machte sich wieder auf den Weg durch das Meer aus Körpern. Wie sie sah, begleitete Trizia sie. Sie kamen schneller voran, da sie sich zu zweit einen Weg schaffen konnten. Kurz vor dem Burgtor, welches unbewacht vor ihnen lag, hielt die Frau Beatrice am Arm zurück.

„Ich halte die Soldaten fern, befreie du die beiden." Sie nickte und wandte sich dem Tor zu.

„Pass auf dich auf", hörte sie noch die Aufforderung der Frau, als sie das Innere der Burg betrat.

Immer weiter wurden sie hineingeführt

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Immer weiter wurden sie hineingeführt. Immer näher zu Gerold, welcher sicherlich schon auf sie wartete. Der König, der feige war und nicht einmal selbst nach draußen ging, um seinen Soldaten beizustehen. Nein, er ließ sie einfach allein und verkroch sich stattdessen hier in einem Raum seiner Burg hinter schützenden Mauern.

Wie so ein Mann nur König werden konnte, war für Alexander ein Rätsel. Warum lehnten sich die Bürger nicht gegen ihn auf, zettelten eine Revolution an? Hatte Gerold so viel Angst und Schrecken verbreitet, dass es sich niemand traute oder war es den Bewohnern Tirnanogs einfach egal?

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