Kapitel 15

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„Die Arbeiten werden noch zwei Wochen dauern, dann ist Ihr Bauwerk fertig, Eure Hoheit", berichtete ein Bote. Ärgerlich erdolchte der König diesen mit seinen Blicken.

„Das ist zu lange", schimpfte er, „Geh zurück. Richte ihnen aus, sie sollen schneller arbeiten und innerhalb der Hälfte der Zeit fertig werden." Der Überbringer der Nachricht verschwandt. Gerold lief im Thronsaal auf und ab. Seine Gedanken kreisten immer noch um die Frage, wie er einen würdigen Nachfolger finden sollte. Er zerbrach sich darüber schon den ganzen Vormittag den Kopf, aber ihm fiel einfach nicht die passende Lösung ein. Mal war die Aufgabe, die er sich ausdachte, um den Würdigsten unter ihnen zu finden, zu einfach, dann wiederum so kompliziert, dass kein eindeutiger Sieger festgestellt werden konnte. Plötzlich blieb Gerold stehen und rief einen seiner Diener.

„Die Überlebenden sollen sich bereitmachen." Er hatte eine Idee, welche sein Problem schnellstens beseitigen würde.

Die Tür wurde aufgerissen und ein Soldat schaute zu den jungen Männern herein

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Die Tür wurde aufgerissen und ein Soldat schaute zu den jungen Männern herein.

„Los! Macht euch fertig!", befahl er, ehe er die schwerenTürflügel genauso ruckartig wieder ins Schloss fallen ließ. Verwirrt blickte ein blonder Junge zu seinem Zimmerbewohner.

„Weißt du etwas von einem Training?", fragte er, doch der andere schüttelte den Kopf. Der Blondhaarige stellte fest, dass alle anderen ebenfalls aufgerufen worden waren sich fertig zu machen. Warum nur?

„Ich habe noch nie erlebt, dass wir alle gleichzeitig trainieren sollten", stellte sein Mitbewohner erstaunt fest. Auch der 19-jährige Blonde konnte sich an kein solches Ereignis erinnern. Und er war hier immerhin schon seit 16 Jahren. Die beiden Teenager griffen routinemäßig zu ihren Waffen und machten sich eilig auf den Weg zur Arena. Sie befand sich genau wie ihre Zimmer unterhalb der Erde. Seit sie hier waren sahen sie das Tageslicht nur selten.

Sie gesellten sich zu den anderen bereits versammelten Mädchen und Jungen, die genauso verwundertdreinblickten. Dort standen sie und warteten auf ihren Befehl das Training zu beginnen. Doch dieser kam nicht. Stattdessen betrat der König die kleine Zuschauertribüne, auf der noch nie jemand gesessen hatte. Langsam ging er erhabenenSchrittes die Reihen entlang und musterte die Menge vor ihm. Gespannt schauten alle zu dem Mann, der sich schließlich in der Mitte der Sitzreihen plazierte.

„Meine lieben Kinder", begann er, „ihr fragt euch sicher, weshalb ihr hier seid." Ein Gemurmel breitete sich unter den Herumstehenden aus.

„Ihr seid die Überlebenden!", verschaffte er sich wieder Gehör, „Ich habe euch befreit von grausamen Menschen, die wollten, dass ihr auf Feldern arbeitet. Dass ihr euer Potenzial wegwerft. Ihr seid Krieger! Kämpfer! Die Besten im ganzen Königreich." Lauter Beifall ertönte und Waffen aller Art wurden in die Höhe gerissen.

„Seit ihr klein wart, haben wir euch hier ausgebildet, damit ihr gewinnt. Aber es kann nur einen Sieger geben. Nur einer kann der Beste sein. Ich habe euch hier herbestellt, damit wir diesen unter euch ermitteln können." Der Blonde stupste seinen Freund an, doch auch dieser wusste nicht, was der König damit meinte. Sie hatten schließlich genug Kämpfe ausgefochten  und wussten wer der Beste war.

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