Kapitel 6

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Es war dunkel.

Überall war es dunkel.

Dann kam das Licht.

Es wurde so hell, dass er sich die Augen zuhalten musste.

Überall schrien die Leute verzweifelt nach Hilfe.

Er öffnete seine Augen und sah die Kampfszenen, die sich um ihn herum abspielten. Hecktisch blickte er sich um. Irgendwie kam ihm das alles hier so bekannt vor.

„Nein! Konstantin! ... Konstantin!", schrie eine Frau verzweifelt zu einem am Boden liegenden Mann. Und da erinnerte er sich. Er kannte das, weil er es schon einmal gesehen hatte. Angestrengt überlegte er, was als Nächstes passieren sollte.

„Der Mann in roter Rüstung wird ihn umstoßen", murmelte er. Und schon geschah es. Der Mann, welcher zuvor kniete, lag jetzt am Boden.

„Die Frau!", dachte er entsetzt und rannte so schnell er konnte zu ihr.

„Sie müssen aufstehen und sofort weg von hier!", schrie er sie an, aber sie ignorierte ihn, „Hören Sie mich? Los! Sie müssen verschwinden!" Es half alles nichts. Sie beachtete ihn nicht.

Schon hob der Mann, welcher die rote Rüstung trug, erneut sein Schwert.

„Halt!", brüllte er und stellte sich zwischen den Mann und die Frau, die immer noch neben dem Getöteten kniete. Aber niemand hörte ihn. Das große Schwert drang durch seinen Körper, als die trauernde Frau getötet wurde. Entsetzt griff Alexander an die Stelle, and er die Waffe seinen Körper durchstieß, doch dort war kein Blut.

„Wieso hört mich hier niemand? Wieso sieht mich keiner?", verzweifelte er und blickte schuldbewusst auf die zwei Toten Menschen vor seinen Füßen, „Ich hätte ihren Tod verhindern können, wenn mich jemand wahrgenommen hätte."

Bevor er sich weiter über das was hätte sein können den Kopf zerbrechen konnte schrie der Mann mit der Rüstung: „Alexander! ... Alexander!"


Schweißgebadet wachte er auf. Er lag in einem einfachen Bett und starrte an die Decke.

„Wieso konnte ich die Frau nicht retten? Ich stand doch direkt neben ihr", murmelte er verzweifelt vor sich hin.

„Essen", schrie plötzlich eine dunkle Stimme und öffnete daraufhin polternd die Tür. Alexander stand nicht auf, sondern schaute den Mann, welcher ein Tablet in der Hand hielt, nur an.

„Es ist ein schöner Tag. Willst du nicht aufstehen?"

Alexander schüttelte den Kopf und richtete seinen Blick wieder an die Decke. Wieso sollte er aufstehen? Er saß hier in diesem Zimmer fest und war eingesperrt. Ob er aufstand oder nicht wäre sowieso egal, da es nichts an der Situation ändern würde.

Verwirrt stellte der Mann das Tablett mit dem kargen Mahl auf einen kleinen Tisch, der in einer Ecke des Raumes stand. Dann schaute er noch einmal zu Alexander, drehte sich aber schnell um und ging hinaus. Die Tür verschloss er sorgfältig und Alexander hörte, wie er davonging.

Er beobachtete gelangweilt eine grüne Fliege, die versuchte die Wand hoch zu klettern. Zumindest glaubte Alexander es sei eine Fliege. Nach einiger Zeit wurde es ihm zu öde und er stand auf. Er aß etwas von dem Frühstück, das man ihm gebracht hatte, und sah aus dem Fenster. Alexander musste dem Mann recht geben. Es war ein wirklich schöner Tag. Die Sonne schien, es war kein einziges Wölkchen am Himmel zu sehen und im Burghof kümmerte sich Beatrice gerade um ihr schwarzes Pferd.

Abraxxas ErbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt