Ich versuche mich fieberhaft an alle Anweisungen zu erinnern die Eight mir je für einen solchen Fall gegeben hat.
Keine Panik machen. Das war der wichtigste Punkt.
Es ist so gut wie unmöglich in einer solchen Situation ruhig zu bleiben, schließlich sterben Menschen.
Der Rauch und das Feuer vernebeln die Sicht auf die Polizei und man kann kaum erkennen auf wen sie schießen.
Aber die Geräusche von Maschinengewehren erfüllen noch immer die Luft.Ein Mädchen neben mir schreit auf, als eine Kugel ihr Bein trifft und sie zu Boden fällt.
Ich halte mir die Hand vor den Mund um nicht zu würgen als ich das Blut sehe, welches sich durch ihre Jeans saugt.
Was passiert hier? Noch nie ist es so Eskaliert.Die ersten Menschen laufen zum Galgen und bedienen sich an den brennenden Holzstücken, werfen sie in die Richtung wo sie Polizisten vermuten.
Andere versuchen die Masse ein Gesetzeshütern aus einer anderen Richtung anzugreifen und suchen nach einem Weg um von hinten an sie heranzukommen.Ich hocke mich auf den Boden und versuche nicht hinzusehen als die Demonstranten ihr Ziel erreichen und beginnen mit allem was sie haben auf die Polizei los zugehen.
Die Frau die bis vor einigen Minuten ins Megafon gesprochen hat liegt neben dem brennenden Galgen in einer Blutlache. Sie wird es nicht schaffen, egal wie sehr sie jetzt noch kämpft.
Es kann sich schließlich noch um Stunden handeln bis ein Krankenwagen die Verletzten versorgt.
Ihr blondes Haar ist rot gefärbt, von dem Blut was sie verliert. Von ihrem Blut.
Ich würge laut, bei dem Anblick der sich mir bietet.
Hinter mir kann ich das heulen von Sirenen hören, nur kurz bevor kugelsichere Polizeiwagen vorfahren.
Es sind mindestens zehn Stück, voll mit bewaffneten Männern und Frauen, die gekommen sind um dem ein Ende zu setzen.Das scheinen auch die Menschen um mich herum zu verstehen, viele erheben sich und versuchen abzuhauen.
Eine dumme Idee.
Eight hat mir mal erzählt, wenn man merkt dass man keine Chance mehr hat, ist es besser aufzugeben als sein Leben zu lassen.
Also bleibe ich auf dem dreckigen Boden und bete dass ich nicht erschossen werde.Fünf unendlich lange Minuten gehen immer wieder Menschen zu Boden. Menschen von beiden Parteien werden erschlagen und erschossen.
Immer wieder passiert es dass auch Kugeln in die Richtung von denen fliegen, die sich versuchen vor dem radikalen Angriff zu schützen.
Viele von ihnen werden tödlich getroffen.
Und dann endlich nimmt die Hölle ein Ende.Die Polizei nimmt erst die fest, welche angegriffen haben.
Ich kann mir bereits denken was mit ihnen passieren wird, will es aber nicht wahr haben.
Dann kommen sie auch auf uns zu.
Es sind die Wenigsten, die jetzt noch Widerstand leisten.
Erst wird ein junges Mädchen neben mir mit roher Gewalt zu Boden gedrückt und dann bin auch ich an der Reihe.Eine Frau schubst mich auf den blutigen Boden und ich schlage mit dem Kopf auf dem Asphalt auf.
Ein stechender Schmerz durchzuckt mich, als sie meine Arme hinter den Rücken klemmt und sie dort mit Handschellen fixiert.
Ich kann eine warme Flüssigkeit spüren, die mir den Kopf entlang läuft und ich schmecke den Geschmack von Blut im Mund, als sie mich auf die Beine zerrt."Name?" ihre Stimme ist gefühlskalt, so als wäre ich von keinem Wert.
"Hell"
"Deinen ganzen Namen!"
"Helena" gebe ein zurück und spucke auf den Boden. Ich hatte recht: Die Spucke ist rot.
"Und dein Nachname?"
"Ich weiß es nicht" gebe ich zurück.
"Ein Straßenkind also" sie grinst. "Du kommst mit in die Wache. Du kannst froh sein dass man dich nicht erschossen hat Helena!"Mit diesen Worten stößt sie mich auf einen der vorfahrenden klein Busse zu.
"Du bist verhaftet, wegen Verdacht auf die Unterstützung eines Terroraktes!" murrt sie noch, bevor ich von einem Mann in Empfang genommen werde, der mich in das Auto stößt.Die Fahrt zieht sich in die Länge.
Das Auto in das ich verfrachtet wurde ist voll mit Jungen und Mädchen jeden Alters.
Niemand von ihren ist Teil meiner Familie.
Es ist uns zwar verboten zu sprechen, aber wir tauschen vielsagende Blicke aus.
Prüfen ob es dem Gegenüber gut geht, nicken uns zu und trösten die unter uns, welche Verluste gemacht haben.Ein Mädchen neben mir weint die ganze Fahrt über.
Sie ist vielleicht elf oder zwölf und wiederholt immer wieder einen Namen, den ich nicht genau verstehen kann.
Schließlich lasse ich sie ihren Kopf auf meine Schulter legen.
Sie ist noch ein Kind und niemand hier weiß, was genau mit uns passieren wird.
Es kann gut sein dass jeder hier erschossen wird, so bald wir an unserem Ziel ankommen sind.
"Alles wird gut" murmelt der Junge auf der anderen Seite von ihr so leise, dass ich es knapp verstehe.
"Dich werden sie gehen lassen"
"Sie haben meinen Bruder umgebracht" schluchzt sie und mein Bauch zieht sich schmerzhaft zusammen.
"Er hat doch nichts getan!"
Daraufhin sagt auch er nicht mehr und es breitet sich Stille aus.Ich hoffe Tess, Chris und Nicky geht es gut.
DU LIEST GERADE
wanda II die for you
FanfictionWanda Maximoff. In Sokovia kennt diesen Namen jeder. Sie ist eine Heldin für alle Straßenkinder und die Anführerin des Widerstandes. Und sie ist verschwunden. Was mit ihr und ihrem Bruder passierte und wohin sie gegangen sind erfährt die sechszeh...