20 Hands off

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Nach der Neuigkeit ist mir eigentlich nicht zum Essen zu mute.
Aber schließlich siegt der Hunger, den ich von all dem Training habe. 
Ich weiß nicht wofür all das harte Training gut seien soll, aber um ehrlich zu sein weiß ich nicht ob ich überhaupt wissen will was die mit uns machen wollen. 

Auch Wade rührt erst nur in dem seltsamen Püree herum, isst aber schließlich doch etwas davon. 
Es schmeckt nach Kartoffeln, hat aber keine richtige Farbe und ich würde es als gräuliches Weiß bezeichnen. 
Trotzdem esse ich meinen gesamten Teller auf, nachdem ich einmal angefangen habe und lecke schließlich noch die Reste daraus. 
Mir ist bis heute nicht einmal aufgefallen dass ich in den letzten Tagen kaum gegessen habe. 

Als ich gerade meinen Teller zurück stelle springt die Tür auf. 
Sie fliegt beinahe aus dem Schloss und knallt gegen die Wand. 
Sofort liegen sämtliche Blicke auf dem jungen Mann der hinein kommt. 
Er hat seltsame weiße Haare und die selben grünen Augen wie die rot haarige. 
Irgendwoher kommen sie beide mir bekannt vor, aber mein Hirn kann Erinnerungen noch nicht richtig sortieren und so belasse ich es dabei. 
Aus seiner Nase fließt Blut und er hat ein blaues Auge, als ein Wächter wenige Sekunden später in den Raum läuft. 
Er hat eine geladene Waffe in der Hand, mit der er auf den Mann zielt. 
"Regelbruch von Häftling 95!" schreit er. 
Im Raum breitet sich ein allgemeines Gemurmel aus, bei dem es hauptsächlich um die Waffe geht, die der Wachmann in der Hand hält und einige gehen sogar in Deckung unter den Tischen. 
Offenbar wäre es nicht das erste Mal dass hier ein Häftling erschossen wird. 
Ich staune nicht schlecht als der weiß haarige einige kleine Sprünge macht bevor er breit grinst und ruft: "Dann fang mich doch, wenn du kannst"

Das was dann passiert ist fast zu verrückt, als das es meine Augen wahr haben wollen. 
Er macht einen Hüpfer in die Luft bevor er so schnell rennt, dass es fast unsichtbar fürs menschliche Auge wird und schließlich am anderen Ende des Raumes auftaucht und wie wild winkt. 
"Einsetzen von Kräften von Talent 95!" brüllt einer von der HYDRA in sein Funkgerät bevor die gesamte Gruppe an Wachen ihre Waffen ziehen. 
"Was ist da gerade passiert?" frage ich Wade und versuche die Übelkeit zu ignorieren die sich wegen der Gewehre in mir ausbreitet. 
"Ich habe absolut keine Ahnung" er scheint es noch weniger zu glauben als ich.
Am liebsten würde ich abhauen, oder mich irgendwie bewegen aber ich kann nicht. 
Es ist als wäre ich an die Bank gefesselt. 
Und irgendwie liegt auch eine Spannung in der Luft und ein kleiner Teil von mir möchte wissen wie es weitergeht. 

"Ihr könnt mich eh nicht fangen" lacht der Unruhestifter jetzt und spuckt aus. 
Die Spucke die er auf den Boden rotzt ist rot wie Blut. 
"Wir nicht, das Teil schon" knurrt ein Wachmann und holt ein rundes, metallisches Etwas hinaus, was mich ein wenig an eine Drohne erinnert aber ehe ich es weiter anstarren kann wirft er es hinauf in die Luft. 
Der Junge starrt das fliegende Ding einen Moment an, bevor er wieder los rennt. 
Aber sobald er den ersten Schritt macht, rauscht die Drohne durch die Luft in die Richtung, wo ich in gerade vermute. 
Der Rest geht so schnell, und ist so unglaublich dass ich selbst einen Moment brauche um zu verstehen was passiert. 

Ehe die Drohne den Jungen treffen kann, bleibt sie in der Luft hängen, ist plötzlich von einem roten Schimmer umgeben und kollidiert dann mit dem Boden, wo sie zerbricht. 
Alle Augen fahren herum. 
Ein anderer Häftling hat sich erhoben.
Ihre Hände hängen noch in der Luft und sind von dem selben roten Schimmer umgeben wie die Drohne es war. 
Es ist das Mädchen mit dem feuerroten Haar. 

"Finger weg" knurrt sie und macht eine schnelle Handbewegung mit der die Apparatur zu den Männern zurück fliegt. 
Sie bekommt dabei ein hohes Tempo und bohrt sich schließlich in den Oberschenkel einer Wache. 
Einen Moment ist es totenstill. Dann gibt der Getroffene einen ohrenbetäubenden Schrei ab. 
Zwei HYDRA Mitglieder lehnen sich über den Verletzten, die anderen machen sich daran die beiden zu verhaften. 
Wade packt mich am Arm und zieht mich unter den Tisch. 
Gerade noch im richtigen Moment, denn da fallen auch schon Schüsse. 

Ich schließe die Augen. 
Bitte lass das alles vorbei gehen.
Bitte hört auf zu schießen. 

wanda II die for youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt