wanda II die for you

38 Sie kommen

Die engen Lederschuhe und die Kleider die uns ausgelegt wurden brennen an meinem Körper und fühlen sich fast an wie ein eigener Käfig, der meinen Körper gefangen hält. 

Aber in diesem Käfig verbirgt sich eine Kraft. 
Eine Kraft die sonst niemand hat. 
Die Kraft des Feuer, welche ich mit der Zeit gelernt habe zu beherrschen. Und mit dieser Kraft soll ich kämpfen. Ich soll sie gegen Menschen anwenden.
Der einzige gegen den ich sie einwenden würde ist Stark. Und dass auch nur weil er der Grund dafür ist dass so viele aus meiner Stadt ihre Leben lassen mussten. 

Ich kann Wandas Schulter an meiner spüren als wir dicht nebeneinander im Innenhof stehen, in dem ich einst hier angekommen bin.

Sobald Hydra's Maschinen einen Eindringling im Luft oder Bodenraum registrieren werden sich die großen Tore öffnen die uns so lange gefangen gehalten haben. 
Und dann ist es nur noch eine Frage der Zeit bis sie kommen werden. 

Unter uns ist auch ein etwas jüngeres Mädchen, die neben Wade steht. 
Ich kann sehen wie sie am ganzen Körper zittert. 

"Hey" ich trete aus der Reihe und sofort liegen alle Augen auf mir. Vorsichtig trete ich vor sie und nehme ihre Hände. 
"Hör zu,so bald die Tore da aufgehen nimmst du seine Hand" ich deute auf Wade. "Hast du verstanden?" 
Sie nickt hastig. 
"Er wird dich von hier wegbringen. Und so bald du in sicherer Entfernung bist läufst du, okay? Du kannst doch sicher schnell laufen oder?" 
Wieder nickt sie. 
"Gut. Dann läufst du also so schnell du kannst. Bleib nicht stehen und dreh dich nicht um, bis du irgendwo ankommst wo es sicher ist"
"D-Danke" stottert sie. 
"Alles wird gut" mischt auch Wade sich ein und nickt mir zu. Ich bin erleichtert dass auch er es verstanden hat. 

Ich stelle mich zurück in die Reihe, aber noch immer beobachten sie mich alle. 
"Das war gut von dir" flüstert Wanda und tastet nach meiner Hand. Ich nehme sie ohne zu zögern.
"Alle mal herhören" ruft Pietro plötzlich. "Stark ist ein Idiot und er verdient es dass man ihm in den Arsch tritt und das können wir. Die haben vielleicht die Avengers aber unser Training hat uns auf genau das hier vorbereitet, oder nicht? Also lasst es uns wenigstens versuchen" 

Ein großer Teil der Gruppe stimmt ihm mit einem Johlen zu aber Wanda schaut mich besorgt an. 
Das widerspricht genau dem was wir uns vorgestellt hatten.

"Pietro" flüstert sie. "Du setzt damit nicht nur dein Leben auf's Spiel, sondern auch das von allen anderen hier!"
"Aber was es nicht das, was du immer wolltest? Was wir immer wollten? Wir wollten es Stark zeigen und genau das ist der Moment in dem wir die Chance dazu bekommen!" wendet er ein. 
"Jede Demo, jede Aktion und jeder Aufschrei hat uns hier her geführt. Er hat Mom & Dad getötet Wan'" 
"Aber jetzt gerade habe ich etwas gefunden, für dass es sich nur noch mehr lohnt am Leben zu bleiben!"
Sie drückt meine Hand als sie das sagt. 
"Tsss" macht ihr Bruder. "Du bist zu verliebt Schwesterchen. Wir sind stark genug dafür und das weißt du! Wenn wir uns nicht wehren töten sie uns" 
Er hält kurz inne, bevor er es laut ausruft. 

"Wenn wir uns nicht wehren, dann wird Stark uns alle töten. So wie er meine Eltern getötet hat, so wie er einen Teil der Bevölkerung von Sokovia getötet hat! Unsere Brüder und Schwestern sind gestorben, wegen seinen Bomben. Ist es nicht an der Zeit dass wir uns wehren?"
Wieder bricht ein Geschrei aus. 

Hätte ich vor wenigen  Monaten die Chance gehabt Sark gegenüber zu treten, mit Kräften wie diesen, dann hätte ich es ohne zögern getan.
Aber Wanda hat recht. 
Ich habe einen Haufen Gründe, am Leben zu bleiben. Sie, meine Familie, meine Heimat. 
Und ich will es nicht riskieren. 

Unter all den Schreien, sehe ich Wanda's verzweifelten Blick. Ihre Augen sind gefüllt mit Angst. 

Plötzlich mischt sich ein neues Geräusch unter das Gebrüll der anderen. 
Das laute Aufschreien von Sirenen und gleich darauf das laute Quietschen des Tors, wie es langsam nach oben fährt. 

Ich schaue zu Wanda herüber, welcher Tränen in die Augen geschossen sind.
"Ich liebe dich!" sage ich. 

Denn jetzt ist es soweit.

Sie kommen.