Ich schlage die Augen auf. Sehen tue ich trotzdem nichts.
Der unfassbar schreckliche Geruch in dem Raum weckt mich.
Noch immer ist es stockfinster um mich herum.
Wie lang ich wohl geschlafen habe?
Ich weiß es nicht.Langsam setze ich mich auf und versuche die Wand zu finden an der ich vor dem einschlafen gelehnt habe.
Schließlich finden meine Finger sie und ich krabbele zu ihr hinüber."Guten Morgen Helena!"
Ich fahre zusammen als eine Stimme aus dem Nichts tönt.
"Wie ich sehe bist du wach"
Ich kenne die Person die dort spricht nicht und habe die männliche Stimme noch nie zuvor gehört.
"Wer sind sie?" rufe ich in die Dunkelheit herein.
"Ich bin die Person, die aus dir etwas völlig neues machen wird. Dein Schöpfer!"
Ich kann kaum glauben was er dort sagt.
"Was passiert hier?"
"Du durchläufst die erste Phase; die dunkle Einzelhaft. Du schlägst dich hier bei allerdings außergewöhnlich gut. Niemand deiner Mitstreiter hat 48 Stunden geschlafen.."
48 Stunden? Habe ich wirklich so lange schlafen können? In einem Raum, in dem es riecht als wären Menschen hier gestorben?
"Ob du es glaubst oder nicht Helena, aber wir meinen es gut mir dir" ich kann ihn förmlich lächeln sehen als er das sagt.
"Du bekommst eine neue Chance"
"Ich habe nie darum gebeten!" widerspreche ich.
"Nein, das hast du nicht. Aber für dich gibt es kein Zurück mehr. Und du wirst lernen müssen wie die Regeln hier sind, sonst wirst du bestraft, verstehst du was ich sage?"
"Ja" gebe ich nach.
Zu rebellieren hätte keinen Sinn. Jetzt jedenfalls noch nicht."Also gut. Du befindest dich in einer Einrichtung in welcher wir dir spezielle Fähigkeiten verleihen können. Dein Körper muss damit allerdings einverstanden sein. Du musst also nicht nur mental stark sein sondern auch physisch, weißt du was ich damit sagen möchte?"
"Sie reden von Experimenten an Menschen?" meine Stimme zittert.
"So könnte man es nennen" sagt er und klingt dabei äußerst belustigt.
Mein Herz rast förmlich. Was passiert hier?
"Die Regeln hier sind einfach, wenn du dich an sie hälst: Du sprichst nur dann wenn man dich direkt dazu auffordert, du darfst nicht physisch gegen Arbeiter unserer Einrichtung vorgehen, es ist dir außerdem nicht erlaubt dich außerhalb der Pausenzeiten aus deiner Zelle zu bewegen.
Der Kontakt zu anderen hier ist dir ebenfalls nur zu Pausen genehmigt"
"Was meinen sie mit anderen?"
"Du befolgst die Regeln nicht Helena. Habe ich dich draum gebeten zu sprechen?"
Ich verdrehe die Augen. Diese Regeln erlauben mir also praktisch nichts, was mich zu der macht die ich bin.
"Hast du eine Frage Helena?" er klingt wieder freundlich, aber es ist eine einstudierte Freundlichkeit welche ihn wahrscheinlich viel Übung gekostet hat.
"Was meinen sie mit anderen?" wiederhole ich.
"Denkst du denn ihr vier seid die ersten denen wir eine solche Chance geben?"
Er drückt sich noch immer so aus, als würde er mir hier einen Gefallen tun.
Und das ist ganz klar nicht der Fall.
Ich möchte zurück zu meinen Freunden. In die Stadt."Wann werde ich gehen dürfen?"
"Das kommt darauf an wie gut du mit uns kooperieren wirst"
"Wann komme ich aus der Dunkelheit?"
Ich habe die Augen geschlossen und warte auf die Antwort, als es plötzlich gleißend hell um mich herum wird.
Ich kann es sehen obwohl ich die Augen fest zusammen presse.
"Jetzt"
Vorsichtig blinzele ich in das helle Licht.
Erst sehe ich nichts, außer Weiß vor mir.
Aber desto länger ich mich zwinge die Augen offen zu halten, desto klarer wird das Bild, welches um mich herum entsteht.
Die Wände des Raumes sind aus weißem Steinen und erinnern an solche, wie es sie oft in Schwimmbädern gibt.
Nur das die Decke hier übersät von Schimmel ist, was mich beinahe zum würgen bringt.
Daher also der Geruch.
Vor mir steht ein Schreibtisch, der im Vergleich zu dem Raum sehr modern aussieht.
An ihm sitzt ein Mann. Er sieht aus als wäre er etwas über vierzig, hat eine Glatze und über seinem linken Auge trägt er ein rundes Glas. Ich weiß nicht ob er es nur trägt um gebildeter auszusehen oder ob er wirklich auf dem einen Augen schlechter sieht, aber ich tippe auf ersteres."Hallo Helena" er schenkt mir ein Lächeln.
Meine Augen brennen als ich mich mit zitternden Beinen erhebe.
"Bitte setz dich" er deutet auf den Stuhl vor dem Schreibtisch.
Langsam mache ich einige unsichere Schritte und lasse mich schließlich darauf nieder.
Unsicher was ich von dem Ganzen halten soll halte ich meinen Blich gesenkt.
"Du hast Phase eins geschafft. Und -herzlichen Glückwunsch- niemand deiner anderen Freunde hat es so gut schafft wie du. Das Mädchen, Tia, hat den größten Teil der Zeit geschrien. Der anderen Junge, Alex mit der gebrochenen Nase, hat versucht die Wände einzuschlagen. Und der letzte von euch -Wade- nun er hat geweint"
"Warum sagen sie mir das alles?" und wieder breche ich eine Regel.
Er scheint es nicht zu beachten, was mich überrascht.
"Wir sollen doch wohl gut klar kommen oder etwa nicht? Außerdem ist das etwas worauf du stolz seien solltest. Du bist gestärkt für die nächsten Phasen. Bei dir habe ich ein gutes Gefühl.
Und das letzte Mal dass ich ein wirklich gutes Gefühl hatte ist etwas wirklich einzigartiges das Resultat davon gewesen"
"Was wird passieren?"
"Das kann ich dir jetzt noch ich sagen, schließlich würde dass jegliche Überraschung nehmen oder nicht? Und das ist bestimmt nicht dein Ziel"
"Aber-"
"Du erinnerst mich stark an jemanden. Sie war vor einigen Jahren genau wie du: Von keinem Wert. Verloren. Ich habe sie zu jemandem gemacht. Ich denke wenn du es überlebst, werde ich euch gegen einander antreten lassen. Das wäre sicherlich ein Spektakel" er grinst boshaft bevor er sich erhebt und um den Schreibtisch herum tritt.
"Wer ist sie?" ich lege den Kopf schief.
"Du wirst es sehen"
Ehe ich etwas dagegen tun kann zückt er eine Spritze und rammt sie mir in den Arm.
"Was war das?!" ich deute auf die Nadel, völlig blind für das Stechen welches von der Stelle ausgeht.
"Gute Nacht Helena"Und wieder wird alles Schwarz um mich herum.
Das letzte was ich aus verschwommener Sicht wahrnehme ist wie der Mann den Raum verlässt.
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wanda II die for you
FanfictionWanda Maximoff. In Sokovia kennt diesen Namen jeder. Sie ist eine Heldin für alle Straßenkinder und die Anführerin des Widerstandes. Und sie ist verschwunden. Was mit ihr und ihrem Bruder passierte und wohin sie gegangen sind erfährt die sechszeh...