Die Fahrt vergeht schnell.
Offensichtlich sind wir nicht weit von Sokovia entfernt, wenn nicht sogar noch innerhalb der Stadtgrenzen.
Die Türen werden geöffnet und der Mann neben mir greift nach meinem Arm um mich hinaus zu zerren.
Meine Handschellen schneiden mir dabei unter die Haut und ich beiße die Zähne zusammen um mich nicht lautstark zu beschweren.
Das Auto steht im Innenhof eines riesigen Gebäudes und wir werden von einer zehnköpfigen Gruppe in Empfang genommen.
Sie alle tragen Waffen bei sich und den Banner mit dem roten Totenkopf an den Kleidern.Der Mann mit dem ich von meiner Zelle aus gesprochen habe streckt die Faust in die Höhe und schreit: "Heil Hydra!"
Ich zucke dabei sichtlich zusammen, was niemanden wirklich interessiert, da die restlichen Männer es ihm gleich tun.
Was auch immer hier passiert, es scheint so als wurden wir ein eine art Kult verkauft.
"Was passiert hier?" will ein Junge wissen. Er stand vor mir in der Schlange als wir untersucht wurden.
"Du sprichst nur dann wen man dich dazu auffordert, hast du das verstanden?!" zischt der Mann der ihn festhält.
"Aber-"
Er kann nicht weitersprechen, da er ihm mitten ins Gesicht schlägt.
Ich kann nur geschockt dabei zusehen, wie der Junge beinahe umfällt als ihm das Blut aus der Nase schießt.
"Ich hoffe daraus hast du gelernt!"Der Mann ganz vorne schüttelt bloß den Kopf bevor er sich an uns wendet.
"Willkommen Kinder, Willkommen bei Hydra!" er breitet feierlich die Arme aus.
"Ihr werdet hier verschiedene Einzelhaften durchlaufen, bevor ihr euch qualifiziert habt um ein Teil des Ganzen zu werden. Es ist gut möglich dass nicht jeder von euch das schafft, was aber auch selbstverständlich ist. Ihr werdet nicht die ersten sein die scheitern"
Ich verstehe nicht ein Wort von dem was er spricht.
Heißt dass, wir werden wieder eingesperrt? Und was ist dieses Ganze?
Nur zu gerne möchte ich fragen stellen, aber ich halte lieber den Mund, als meine Nase gebrochen zu bekommen.
"Für den Fall das ihr es schafft, werdet ihr einige...Nun lasst es mich Prüfungen nennen...Ihr werdet Prüfungen bestehen müssen, welche nicht jeder menschliche Körper bestehen kann. Darum die Maße die wir gestern von euch gemacht haben: Ihr seid praktisch die besten unter all den wertlosen Menschen aus dem Gefängnis"
Ich ziehe geschockt die Augenbrauen hoch.
So ist also.
Sie sehen uns als den Abschaum der Gesellschaft an.
Die, die lieber für seltsame Experimente ausgenutzt werden, als den Rest ihres Lebens im Gefängnis zu verbringen.
Und ich soll ein Teil davon werden.
Mir fällt das atmen bei dem Gedanken schwer."Falls ihr das schafft, dann seid ihr etwas sehr besonderes. Wir geben euch eine Chance; eine Chance auf Macht und Kraft. Ein Neuanfang, den ihr dann bekommt wenn ihr in unserem Dienste handelt"
Ich kann kaum glauben dass er lächelt während er das sagt, als wäre es etwas positives.
"Hat jemand der Anwesenden eine Frage?"
Das Mädchen neben mir hebt die Hand.
Sie muss wohl etwas jünger als ich seien, hat aber breite Schultern und Oberarme.
"Ja?"
"Was passiert wenn wir es nicht schaffen?"
Die Männer um uns herum beginnen wie wild zu lachen, als hätte sie gerade den Witz des Jahres gerissen.
Ihr steht der Schock sichtlich auf die Stirn geschrieben.
"Für den Fall dass du es nicht schaffst, musst du dir keine Gedanken machen. Du wirst wenn du tot bist so oder so nicht mehr denken können"
Mehr Lachen der Männer.
Der Junge mit der gebrochenen Nase zeigt auf."Was meinen sie mit Stärke?"
"Das wirst du dann sehen, wenn du es bis dahin schaffst mein Lieber. Ihr seht allerdings aus, wie vier gute Kandidaten, deren Chancen nicht allzu schlecht stehen" er grinst breit.
Der vierte Junge, ich kann ihn aus dem Augenwinkel sehen, blinzelt sich gerade die Tränen aus den Augen.
"Worauf warten wir noch? Viel Glück"
Mit diesen Worten holen die Männer hinter uns aus.Dann ist da ein stechender Schmerz im Genick.
Und dann ist es vorbei.
Es wird schwarz vor meine Augen.
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wanda II die for you
Hayran KurguWanda Maximoff. In Sokovia kennt diesen Namen jeder. Sie ist eine Heldin für alle Straßenkinder und die Anführerin des Widerstandes. Und sie ist verschwunden. Was mit ihr und ihrem Bruder passierte und wohin sie gegangen sind erfährt die sechszeh...