Kapitel 1 - Ella

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Nachdem ich gerade die Tür meiner Wohnung geöffnet hatte, atmete ich tief ein und aus. Mein Gesicht war mit Tränen überflutet. So eine Scheiße, dachte ich. Zurzeit lief einfach alles bergab! Erst mein Freund, der mich betrogen hat und jetzt hat mir mein bescheuerter Chef auch noch die Arbeit gekündigt.

Aber erst einmal zu mir. Ich heiße Ella Mondie, bin 23 Jahre alt, habe braune Haare, blaue Augen und bin seit gerade eben arbeitslos. Au, dachte ich mir, was war das denn? Irgendwie hatte ich schon seit längerem diesen komischen, stechenden Schmerz. Vielleicht geht es ja weg, wenn ich etwas esse. Also ging ich zu meiner kleinen Küche mit den roten Wänden, doch nach einem Blick in den Kühlschrank sah ich, dass er leer war. Jetzt darf ich auch noch mit verheulter und verschmierter Wimperntusche einkaufen gehen.
Misswillig öffnete ich wieder meine Haustür und setzte mich in mein altes, blaues Auto. Während dem Autofahren dachte ich über meine derzeitige, beschissene Situation nach und was die Leute denken würden, wenn sie mich so sahen. Aber im nächsten Moment war mir das auch wieder egal. Sollen sie doch sehen, wie es mir geht. Kurz darauf wurde ich schon wieder von dem Stechen daran erinnert, welch großen Hunger ich hatte.

Nach 10 Minuten war ich endlich im Supermarkt angekommen und nach 5 Minuten hatte ich meinen Einkauf schon erledigt. Er war nicht gerade groß, aber eine Toastpackung und ein Marmeladenglas, außerdem eine Dose Dosenravioli und eine Dose Brathering reichten über das Wochenende. Alle diese Leute, die mitleidig zu mir schauen haben doch gar keine Ahnung... Wie es mir geht und was ich gerade durchmache, dachte ich. Ich schüttelte leicht genervt meinen Kopf. Nein Ella, lass dich jetzt nicht davon abhalten zur Kasse zu gehen!

Bei der Kasse angekommen bemerkte ich wieder diese komischen Blicke, vielleicht war es aber auch nur Einbildung... Naja.
"7 Euro und 60 Cent macht das dann bitte", hörte ich die zierliche Frau hinter der Kasse zu mir sprechen. Schnell zückte ich meinen Geldbeutel und öffnete ihn. Scheiße, verdammte! Ich habe ja gar kein Geld dabei! Entsetzen fuhr mir unter die Haut. Was sollte ich denn nun machen? Fliehen oder mich erklären? Ich glaube ich geh lieber.
Mit Tränen in den Augen wimmerte ich ein "Ich hab kein Geld dabei" und rannte schnell ohne den Einkauf hinaus. Ich war anständig genug um nicht zu stehlen. Also stieg ich schnellstmöglich in mein Auto und fuhr mit Tränen, welche über mein Gesicht liefen, davon. Warum ist einfach alles scheiße zur Zeit?

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Das ist unsere erste Geschichte. Wir hoffen sie gefällt euch. Über Feedback und Verbesserungsvorschläge würden wir uns freuen :D
Ab jetzt kommt jeden Sonntag ein neues Kapitel.
Viel Spaß beim Lesen :)

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