Nach meinem Arbeitstag holte mich Frank wieder ab. Wir fuhren erst nach Hause, da Frank den Tisch im Restaurant erst um 18 Uhr reserviert hatte. Als ich eine halbe Stunde vorher im Bad stand, betrachtete ich meine Schminke. Ein bisschen kann nicht schaden. Also trug ich mir etwas Make-up auf und nahm dann noch die Wimperntusche. Ein heller Lippenstift folgte und schon war ich fertig. Ich war zufrieden mit meinem Werk und machte mich auf den Weg nach unten. Frank stand schon an der Tür und sah mich überrascht an.
"Oh, du siehst toll aus", sagte er überwältigt.
Ich strich mir geschmeichelt eine Haarsträhne hinters Ohr und ging dann mit ihm zum Auto. Die Fahrt dauerte nur zehn Minuten, während denen wir uns eher oberflächlich unterhielten.Beim Restaurant angekommen setzten wir uns in die hintere Ecke und Frank reichte mir die Speisekarte.
"Weißt du schon, was du essen willst?", fragte er mich lächelnd.
"Hmm.. Ich denk ich nehme Steak mit Bratkartoffeln und Salat", antwortete ich und sah ihn an. "Und du?"
"Das selbe", meinte er und nahm mir die Speisekarte aus der Hand. Hinter mir hörte ich eine Gruppe von Männern lachen, doch ich interessierte mich nicht für sie. Ich hatte mich in Franks Augen verloren. Sie waren grün und ich fand sie wirklich schön. Als die Bedienung kam sah Frank zu ihr auf und ich wurde aus meinen Gedanken gerissen.
"Ein Bier bitte. Und zum Essen zweimal Steak mit Bratkartoffeln und Salat", bestellte er.
"Und ich nehme ein Glas Rotwein", fügte ich hinzu und die Bedienung nickte und lief weiter.
"Wo bist du eigentlich aufgewachsen?", fragte Frank.
"Ich komme aus Deutschland", antwortete ich. "Früher lebte ich in München. Nachdem meine Eltern verstorben sind, bin ich nach Wien gezogen. Ich brauchte frische Luft."
Er nickte. "Kann ich verstehen. Wie geht es dir denn dann jetzt?", fragte er interessiert. "Du hattest doch ein gutes Verhältnis zu deinen Eltern, nicht?"
Zögerlich nickte ich. "Ja, sie waren gute Eltern. Aber dann sind sie in einem Autounfall gestorben. Dadurch bin ich in ein Loch gefallen und meine Schwester hat nicht zu Hause gelebt, deshalb bin ich hierher nach Wien gezogen, um sie als Unterstützung zu haben. Außerdem hab ich den Job als Ablenkung genommen, aber nachdem ich ihn verloren habe war es wieder schlimmer", erzählte ich.Während ich das erzählte traten Tränen in meine Augen, da ich so lange nichtmehr daran denken musste, aber jetzt kamen alle Gefühle in mir hoch.
Frank sah mich mitfühlend an und griff nach meiner Hand. Die Berührung jagte mir einen Schauer über den Rücken, aber es tat gut, seine warme Hand in meiner zu fühlen.
"Das tut mir Leid. Aber ich finde, man stirbt erst richtig, wenn man vergessen wird. Es ist doch gut, wenn du noch an sie denkst. Und sie würden sich sicher wünschen, dass du trotz ihrem Tod glücklich bist."
Ich lächelte ihn an und wischte mir die Tränen aus den Augen.
"Danke", flüsterte ich, denn seine Worte hatten mich wirklich aufgemuntert. Mein Bauch fühlte sich ganz mulmig an und alles regte sich, wie als würden Schmetterlinge darin tanzen.Somit war ich froh, als die Bedingung uns Trinken und Essen brachte. Schnell nahm ich einen Schluck von meinem Wein und wir trennten unsere Hände voneinander.
"Erzähl mir was aus deiner Vergangenheit", bat ich ihn. "Euer Verhältnis, also das von dir und deinen Eltern, ist nicht so gut, nicht wahr?"
"Ja, du hast recht...", seufzte er und Schnitt sein Steak in kleine Stücke. "Meine Mutter hatte keine Lust mehr auf mich, als ich neun war und ist abgehauen. Mein Vater war zu beschäftigt mit seiner Arbeit und hat sich nicht um mich gekümmert. Ich war ihm egal. Das hat mich immer belastet", erklärte er traurig.
"Versteh ich", erwiderte ich mitfühlend und nahm hilflos ein Stückchen meines Steaks in den Mund.
Ich bin so schlecht im Trösten! Es tut mir so leid, ihn traurig zu sehen.
"Aber schlimmer war die Sache mit den Freunden", meinte er nun. "Es waren eigentlich fast alle nur Fake Friends. Wir hatten schon immer viel Geld und die meisten haben das ausgenutzt. Erst vor ein paar Jahren habe ich den Kontakt zu ihnen abgebrochen und fühl mich jetzt besser. Andererseits ist es schade. Jetzt hab ich nur noch Mario und Lukas."
"Sowas ist schlimm! Aber wenigstens hast du noch die beiden", fügte ich hinzu. "Lieber wenige, gute Freunde, als viele, schlechte Freunde."
Das brachte Frank zum Lächeln. "Du hast recht."
"Ich hab meine Freunde fast alle in München gelassen", erzählte Ella. "Aber in der Arbeit finde ich bestimmt neue Freunde."
Frank nickte. "Ja, und wir sind ja auch schon gute Freunde geworden, finde ich."Die Schmetterlinge in meinem Bauch wurden zu Steinen und ich war plötzlich etwas enttäuscht.
"Ja", brachte ich heraus und aß dann schweigend weiter. Sind wir wirklich nur Freunde? Es ist doch gerade alles so schön mit uns.
Kurze Zeit herrschte Stille zwischen uns und die Männer am Tisch hinter uns standen auf. Wieder interessierte es mich nicht, diesmal jedoch, weil meine Gefühle mich zu sehr beschäftigten. Wieso macht es mich so traurig?
Dann sah Frank auf.
"Sag, sind wir wirklich nur Freunde?", brachte er leise hervor und ich blinzelte.
"Ach.. Keine Ahnung!", rief ich aus und betrachtete meine Hände. Plötzlich beugte Frank sich vor, nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich. Ich erwiderte den Kuss überrascht und ich hatte das Gefühl, ich würde vor Glück platzen.
Es ist zwar noch nicht alles klar, was zwischen uns ist, aber ich weiß jedenfalls, was ich für ihn empfinde!-------------
Naaa was haltet ihr so von dem Date? ^^
Wird es weiterhin so gut zwischen den beiden laufen? Was meint ihr von Frella?
Liebe Grüße, XNiXMaX :)
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Herzschmerz
RomanceIn Ellas Leben läuft alles bergab. Richtig schlimm wird das Ganze, als sie auch noch ihren Job verliert und plötzlich eine schwere Krankheit bekommt. Als sie letztendlich im Krankenhaus landet, lernt sie den arroganten Arzt Dr. Frank Kestner kennen...