Kapitel 8 - Ella

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Es war 3 Uhr morgens. Ich lag jetzt schon 2 Stunden wach und konnte einfach nicht schlafen. Meine Gedanken kreisten um meine momentane Situation und ich begann zu weinen. Es ist einfach alles so scheiße. Ich werde in kurzer Zeit aus meiner Wohnung geschmissen und kann mich garnicht um einen neuen Job bemühen. Übermorgen wird die OP stattfinden und ich habe so viel Angst!

5 weitere Stunden lag ich wach und schaffte es nicht, nochmal zur Ruhe zu kommen. Um 8 Uhr kam die Krankenschwester mit dem Frühstück, doch mir war vollkommen der Appetit vergangen. Ich nahm lustlos das Essen entgegen und bedankte mich kühl. Die Schwester schien verwirrt.
"Alles okay, Frau Mondie? Sie scheinen so... erschöpft zu sein."
"Ich hab schreckliche Angst!"
"Aber wovor denn?", fragte sie mich einfühlsam.
"Die OP...", stammelte ich. "Ich habe Angst, dass etwas schief läuft. Ich habe wirklich solche Angst!"
"Hat denn Doktor Kestner Sie schon über die OP aufgeklärt?"
"Naja, nicht wirklich.. Ich weiß gar nichts darüber. Er hat immer gesagt, er habe keine Zeit und abweisend reagiert, wenn ich ihn etwas gefragt habe!", beschwerte ich mich wütend.
Sie fragte mich etwas, doch ich war plötzlich wieder so in Gedanken vertieft, dass ich nicht in der Lage war, ihr zu antworten. Kurze Zeit später wurde ich von einem Klopfen an der Tür aus meinen Gedanken gerissen.

Die Tür öffnete sich und da stand er. Er kam auf mich zu und setzte sich auf den Stuhl neben meinem Bett. "Morgen Frau Mondie. Was wollen Sie? "
"Warum sind SIE überhaupt hier? Ich hab doch gar nicht nach Ihnen gefragt!", entgegnete ich aggressiv.
"Wenn Sie möchten kann ich ja auch einfach wieder gehen." Nachdem er das gesagt hatte, stand er auf und ging zur Türe, um den Raum zu verlassen.
"Nein!", ich zögerte. "Bitte bleiben Sie hier." Ich muss es einfach loswerden. Er stoppte und drehte sich mit einer hochgezogen Augenbraue wieder zu mir um. "Was jetzt?"
"Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen, weil ich so Angst vor der Operation habe."
"Und was soll ich da jetzt machen?"
"Sie haben mir noch gar keine Informationen über die OP gegeben. Ich weiß nicht mal ob es ein schwerer oder leichter Eingriff ist!"
Er seufzte.
"Wissen Sie, ich habe überhaupt keine Zeit Ihnen das jetzt zu erklären und jetzt schieben Sie nicht so eine Panik, ich bin immerhin der beste Herzchirurge, den es in dieser Stadt gibt. Ich verschreibe Ihnen Beruhigungsmittel, das können Sie dann immer vorm Schlafengehen nehmen und auch sonst, wenn Sie mal wieder Angst haben. Ich muss jetzt wirklich los, ich sage der Schwester sie soll sich um Sie kümmern." Nachdem er das gesagt hatte, verließ er mein Zimmer. Ich war nun zwar kein bisschen ruhiger, aber trotzdem dankbar, dass ich heute Nacht wenigstens ein Auge zumachen könne.
Wenig später kam die Krankenschwester und brachte mir die Tabletten.
Den restlichen Tag verbrachte ich lesend und mit meiner Schwester telefonierend im Bett. Ich war wirklich ruhiger geworden und meine Schwester ermutigte mich auch, was mir wirklich half. In der Nacht schlief ich dank der Tabletten durch.

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Heute kommt der Teil zwar etwas verspätet, wir hoffen aber trotzdem das es euch gefällt ;)

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