Kapitel 11 - Frank

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Nachdem mein Tag, wie immer, ganz normal startete, war ich nun im Krankenhaus und schaute mir auch heute wieder meinen Terminkalender an. Nach einigen Untersuchungen von neuen Patienten fiel mir ein, dass ja Frau Mondie wahrscheinlich schon ewig auf mich wartete. Schnell bewegte ich mich in Richtung ihres Zimmers. Vielleicht freut sie sich ja schon auf mich, ihren sexy Arzt. Bei dem Gedanken an ihre Worte musste ich lachen. Ja, ich weiß, dass sie das wahrscheinlich nicht ernst gemeint hat in dem Moment, da sie ja total auf Drogen war. Aber was spricht dagegen sie damit aufzuziehen? Und überhaupt kann man es ja auch verstehen, wenn sie jemanden wie mich sexy findet. Schmunzelnd kam ich an ihrer Zimmertür an und klopfte daraufhin. Nachdem ein leises "herrein" erklang, öffnete ich die Tür und betrat den Raum. Mein Grinsen, welches gerade noch zu sehen war, verschwand blitzschnell, als ich ein mir bekanntes Gesicht erblickte.
"Hallo Dr. Kestner", sagte Frau Mondie zu mir, aber ich war nicht fähig darauf zu antworten. Neben ihrem Bett saß doch tatsächlich jemand den ich kannte - meine Partybekanntschaft, besser gesagt: der Grund, warum Mario und ich jetzt Streit haben.
"Hi Frank, schön dich wiederzusehen! Letztes Mal hast du dich ja überhaupt nicht richtig verabschiedet. Ich wusste garnicht, dass du hier arbeitest!", lächelte sie mich an.
Frau Mondies Blick wanderte verwirrt zwischen mir und dieser Frau, an deren Namen ich mich übrigens nichtmehr erinnern konnte, hin und her.
"Ihr kennt euch?", fragte sie schließlich.
"Ja, natürlich kennen wir uns! Frank kannst du noch sprechen oder hast du es irgendwie verlernt in den letzten Tagen?", sprach nun meine Bekanntschaft zu mir.
"Ähm..nein.. Also eigentlich bin ich hier, weil ich Sie, Frau Mondie, nochmal kurz untersuchen wollte", antwortete ich verdutzt, "Bitte verlassen Sie kurz das Zimmer damit ich mit der Untersuchung beginnen kann", fügte ich wenig später hinzu. Nach dieser Aufforderung verließ sie den Raum, während sie mich anlächelte wie ein verknallter Teenager. "Bitte ziehen Sie Ihr T-Shirt aus", forderte ich meine Patientin nun auf, bevor ich mir einen Stuhl an ihr Bett zog und mich daraufsetzte. "Woher kennen Sie diese Frau?", fragte ich sie anschließend. "Sie ist meine Schwester. Woher kennen Sie sie?"
"Ach keine Ahnung, wahrscheinlich haben wir uns mal beim Einkaufen gesehen oder so", versuchte ich mich herauszureden, was anscheinend nicht sehr glaubwürdig klang, da Frau Mondie mich mit einem schiefgelegtem Kopf und leicht hochgezogenen Augenbrauen anschaute. "Naja wie auch immer, ich bin ja da, um Sie zu untersuchen", unterbrach ich die unangenehme Stille. Ich hörte sie zuerst ab und schaute mir dann auch den Schnitt nochmal an. "Ja, wie erwartet sieht alles gut aus. Wenn es weiterhin so bleibt können sie in sechs Tagen nach Hause. Viel Spaß dann noch mit ihrer Schwester." Ich rannte schon beinahe aus dem Zimmer, bevor Frau Mondie auch nur irgendwas erwidern konnte und wich dem Blick ihrer Schwester, welche ich vor der Tür wiedersah, aus. Man ich hätte es auch echt wissen müssen! Die beiden sehen sich so ähnlich! Ist doch klar das die verwandt sind! Man, scheiße hoffentlich erzählt die das nicht rum, was passiert ist. Sonst weiß es jeder außer mir! Scheiße!

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