Kapitel 6 - Frank

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Nach einem langen Arbeitstag ging ich endlich nach Hause. Ich hatte im Laufe des Nachmittags noch eine OP und mehrere Patientengespräche. Zuhause angekommen duschte ich mich und zog mich um, denn in einer Stunde wollte ich mit ein paar Freunden feiern gehen. Das machten wir des Öfteren so und es war auch mal eine gute Abwechslung zu dem Alltag im Krankenhaus für mich. Kaum war ich fertig, klingelten die Zwei auch schon an meiner Haustür. Als ich diese öffnete, begrüßten sie mich stürmisch. Ja, die beiden sind meine besten Freunde. Der älteste von uns heißt Lukas. Er ist ein ziemlicher Spießer, hat eine Freundin und trinkt so gut wie nie Alkohol. Deshalb ist er auch immer der Fahrer, was Mario und ich zwar gut finden, allerdings ist er manchmal einfach zu anständig. Der andere heißt, wie schon erwähnt, Mario. Er ist eigentlich ziemlich genau wie ich und deshalb macht es auch so Spaß, mit ihm feiern zu gehen.
"Na, Bock n paar Chicks aufzureißen Frank?", fragte mich Mario gleich nach der Begrüßung.
"Klar man, dafür gehen wir doch dahin", antwortete ich lachend, während Lukas zu dem Ganzen natürlich nichts sagte.

Als wir im Auto saßen und auf dem Weg zum Club waren, erzählte Mario mal wieder von seinen ganzen Frauengeschichten, die er die Woche über so erlebt hatte.
"Und hast du dir ne sexy Krankenschwester geklärt?", fragt er mich daraufhin herausfordernd.
"Nein, die sind nicht mein Typ", sagte ich knapp.
"Leute jetzt hört mal auf mit dem dummen Gelaber, wir sind da!", unterbrach uns Lukas.
Wir stiegen aus und betraten den Club. Wir mussten nicht lange warten, weil nicht viel los war. Ich stürzte mich sofort auf die Bar und bestellte einen Cocktail mit besonders viel Alkohol. Das tut gut, dachte ich. Nach meinem ersten Glas folgte das nächste und danach direkt noch eins. So ging das den ganzen Abend. Zugegeben, ich erinnere mich nicht mehr an viel außer das Lukas die ganze Zeit wollte, dass ich aufhöre zu Trinken und Mario bei irgendwelchen Mädchen stand.

-FILMRISS-


Mein Schädel schmerzte. Ich öffnete meine Augen. Boa war das gestern Absturz. Ich schaute mich im Zimmer um, in dem ich mich befand. Es war ein Raum mit schlichten weißen Wänden, einem Kleiderschrank und in der Ecke stand auch noch ein pinker Schminktisch. Wo bin ich? Mir wurde nachdem ich mich umgeschaut hatte deutlich klar, dass das hier nicht mein Zimmer war. Und auch nicht mein Bett. Und auch nicht meine Wohnung. Bekannt kam mir hier auch rein gar nichts vor. Da bemerkte ich, wie sich neben mir etwas bewegte. Ich drehte mich auf die Seite und erblickte eine Frau. Eine fremde Frau. Nein Frank du wirst doch nicht etwa...
Doch! Danach sah es zumindest aus. Ich betrachtete meine anscheinende Partybekanntschaft etwas genauer. Sie hatte braune Haare und eigentlich auch ein relativ durchschnittlich schönes Gesicht. Scheiße, was mach ich jetzt? Was soll ich ihr denn sagen wenn sie aufwacht? Am besten gar nichts. Ich sollte mich einfach aus dem Staub machen, beschloss ich kurzerhand und sprang aus dem Bett.

In Lichtgeschwindigkeit zog ich mir meine Klamotten an und wollte gerade den Raum verlassen, als ich hinter mir ein leises: "Guten Morgen, Frank" vernahm. Ich drehte mich um und sah in ihre verschlafenen Augen. Oh Gott was sag ich ihr jetzt?
"Na, gut geschlafen?", fragte sie mich.
"Ähm..passt schon..ich muss dann auch los...arbeiten", stotterte ich und verließ so schnell wie möglich das Schlafzimmer. Ich rannte auf eine Tür zu, die aussah wie die Haustüre, öffnete diese schnell und verschwand dann nach draußen. Wie viel Uhr ist es eigentlich? Ich holte mein Handy aus der Hosentasche und schaute darauf. Scheiße, schon 9:00 Uhr! Ich muss ins Krankenhaus! Schnell rannte ich an eine Bushaltestelle in der Nähe und wartete dort auf den nächsten Bus der mich schließlich in die Stadt brachte.

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