Kapitel 1

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Dröhnendes Getose drang in meine Ohren. Als wolle mein Kopf gegen diese unwillkommenen Geräusche protestieren, schmerzte er so unerträglich, dass ich nicht wagte ihn zu bewegen. Ich schlug die Augen auf und starrte in eine dunkle Leere, die alles umfing. Langsam aufwachsende Panik machte sich in mir breit. Mein Herz, das eh schon zum zerbersten schlug, ließ mich das Rauschen des Blutes trotz der Lautstärke in meinen Ohren hören.
Unkontrolliert zitterte ich am ganzen Körper, unfähig mich zu beruhigen,  unfähig überhaupt etwas zu zu tun. Die Panik in mir ließ nicht zu, klar zu denken und jegliche Gedanken, die zum greifen nah waren ließen sich nicht fassen.
Ich schloss die Augen wieder, atmete langsam ein und wieder aus. Vorsichtig, darauf bedacht meinen Kopf nicht allzu ruckartig zu bewegen, richtete ich mich auf um mehr Luft zu kriegen.
Ich saß, das war schon mal etwas. Wo ich war, konnte ich nicht sagen. Ein Gedanke schoss mir in den Kopf, der mich erstarren ließ. Einen Augenblick lang verschwomm alles vor mir und die Panik kam wieder.
Wer war ich? Ich sah hinab zu meinen Händen, gar nichts. Nichts, was mir irgendeinen Hinweis gab, wer ich war oder was hier geschah.
Mein Blick wanderte von meinen Händen zum Boden, auf dem ich saß. Es war eine Art Gitter, das sich auch an den Wänden fortsetzte und an der Decke eine Art Käfig bildete. Der Gitterkasten war nicht groß, aber auch nicht leer, außer mir. Einige Kisten stapelten sich in einer Ecke, die einen großen Teil des Platzes einnahmen.

Ein anderes Detail lies mich zusammenzucken. Die Erkenntnis schoss mir wie ein Stromschlag durch die Glieder. Ich sprang auf, stürzte in eine Ecke und krallte meine Hände in die Wand. Das Ding bewegte sich, in dem ich saß. Ich wusste nicht, wie ich es vorher nicht bemerkt haben konnte, wahrscheinlich waren meine Sinne benebelt gewesen. Mit einer rasenden Geschwindigkeit schoss der Käfig nach oben, ins Unbekannte.
Wegen, oder Dank der Dunkelheit konnte ich jedoch weder erkennen, was oben war, noch woher wir kamen. Die Vorstellung, dass es möglicherweise hunderte Meter nach unten ging im Schacht, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Das Grauen breitete sich in mir aus.
Was, wenn wir abstürtzten? Was, wenn wir oben gegen etwas schlugen?

Ein heftiger Ruck ließ mich auf den Boden fallen und ich schlug mit der Schulter hart gegen eine der Kisten. Der Käfig hatte angehalten. Die Ruhe, die folgte, war fast noch unheimlicher, als das laute tosende Geräusch. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und die Kopfschmerzen kamen langsam zurück und pochten gegen meine Schläfen. Mein plötzlicher Ausbruch rächte sich in Form von beißenden schmerzen in der Schulter, auf die ich gefallen war. Ich drückte mich in eine der Ecken und wartete. Nichts geschah und fast erwartete ich, dass der Käfig wieder losfahren würde.

Doch das war es nicht, was geschah. Plötzlich wurde ich unvermittelt aufgeschreckt.

DESTINY - Newt TMR ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt