Ein starker Wind wehte ihm die Haare ins Gesicht und trocknete die nasse Spur auf seiner Wange. Sein Blick war in die Ferne gerichtet, weg von der Lichtung. Niemand wusste, dass er hier war. Niemand ahnte, was er vorhatte. Was immer er in diesem Moment alles fühlen mochte, der Hass überwog alles. Hass auf die Schöpfer, auf die dunklen Mauern des Labyrinths, auf die Griewer, doch vor allem auf sich selbst. Er hätte es verhindern können. Er ignorierte den Schmerz seiner zu Fäusten geballten Hände, dessen Innenseiten von den Efeuranken aufgeschürft waren. Er ignorierte die Angst vor dem, was er tun würde und er ignorierte die schmerzhaften Erinnerungen.
Sie hatte es nicht verdient, was geschehen war. Einen kurzen Moment schloss er die Augen. Er schaffte es nicht, die Tränen zurückzuhalten, die ihm die Sicht verschleierten. Man bereut die Dinge, die man nicht tut, ging ihm durch den Kopf. Immer und immer wieder. Er hatte es nicht getan. Er hatte nicht dafür sorgen können, dass alles anders kommen würde. Versucht, dachte er, reicht nicht. Es zählt nicht der gute Wille, es zählt, ob man etwas erreicht oder nicht. Vor allem aber bereute er, es ihr nie gesagt zu haben. Denn so war er allein. Allein mit all seinen Gedanken und Erinnerungen, allein mit den Gefühlen.
Ein letztes Mal blieb er stehen. Es war, als blickte er direkt in ihre Augen und erneut überkam ihn der Schmerz, der ihn schon so lange plagte. Als würden sie versuchen, ihn davon abzuhalten, was er tun wollte. Nur wenige Zentimeter trennten ihn von der Kante. Nur einen Schritt und es wäre vorbei.
Und doch. Er öffnete seine Augen und sah sich ein letztes Mal um. Er würde es überstehen. Er würde es überleben und alles tun, um einen Ausweg aus diesem verfluchten Ort zu finden. Das war er ihr schuldig.
Wie in Zeitlupe drehte er sich um und begann die Efeuranken wieder hinunter zu klettern. Es war die richtige Entscheidung. Weiter, immer weiter.
Er hatte den halben Weg nach unten geschafft, als die Ranke riss. Er rutschte ab, schaffte es nicht mehr nach etwas zu greifen und fiel.Und dann explodierte alles in Schmerz.
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DESTINY - Newt TMR ✔️
Fiksi PenggemarEin Zettel ist ihr einziger Anhaltspunkt, als sie jeglichen Erinnerungen beraubt in der Box aufwacht, ohne zu wissen wer sie ist, oder wo sie hingebracht wird. Das Leben auf der Lichtung, als einziges Mädchen unter dreißig Jungen, birgt unerwartete...