Kapitel 21

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(cringe warning :))

"Danke nochmal", sagte ich. Minho war gegangen, als sie mich zu den Sanitätern gebracht hatten. Einige Stunden war ich nun hier und hatte die Gelegenheit genutzt um den verlorenen Schlaf der Nacht nachzuholen. Als ich aufgewacht war, war ich allein gewesen außer Newt, der auf dem Stuhl saß, auf dem ich gesessen hatte und George beobachtet hatte. George hatte ich in den letzten Tagen ganz vergessen gehabt. Der Gedanke an ihn erfüllte mich mit Angst, denn mir wurde bewusst, dass das Schicksal, dass ihn getroffen hatte, das selbe war, was mir wiederfahren war. Als hätte Newt erraten, was ich gedacht hatte, sagte er: "Bei George war es zu spät", seine Stimme war leise. "Er hatte es uns zu spät gesagt, seinen Zustand hast du ja gesehen am Ende", traurig senkte er den Kopf. "Wie geht es dir?", fragte er dann. "Besser, danke", sagte ich. Ich war mir nicht sicher, ob es wirklich stimmte. Der Schmerz in meiner Seite war noch immer unerträglich, doch ich wollte nicht darüber reden. Wir schwiegen einige Augenblicke, bis er wieder das Wort ergriff. "Wir wissen übrigens nicht, wer es war, der dich gestoßen hat. Es ging alles so schnell, ich glaube, es war ein Versehen." Ich kniff die Augen zusammen. Wenn es stimmte, was Newt sagte, würde das bedeuten, dass meine Wut auf Gally und den Rest unbegründet war. Und aus irgendeinem Grund, ob es der war, dass ich tief in mir drinnen schon wusste, dass es so gewesen war, oder Newts Anblick, wie er dort auf dem Stuhl saß, mit verschränkt Händen, ruhigem Atem, den traurigen Blick auf den Boden gerichtet: Ich glaubte ihm. Ich wusste, dass es stimmte und ich wusste, dass meine Wut nichts brachte. Es war sinnlos. Doch eines wurde mir in diesem Moment klar. Er hatte die Wahrheit verdient. Er, der versucht hatte, mich zu beschützen, der mich im Labyrinth gefunden hat, der mein Herz zum Rasen brachte. Selbst wenn er mich dafür hassen würde, er hätte die Wahrheit verdient.

"Newt, ich muss dir etwas erzählen". Sein Blick ruhte fragend auf mir. "Ja?"
Ich atmete tief ein, schloss für einen Moment die Augen.
"Als ich bewusstlos war, muss ich geträumt haben, ich glaube, es waren Erinnerungen". Newt horchte auf, unterbrach mich aber nicht. "Es waren nur Fragmente, nichts zusammenhängendes. Ich wäre dir dankbar, wenn du es niemandem sagen würdest." Newt nickte ernst. "Versprochen"
"Du wirst es nocht mögen, was ich sagen werde, Newt. Versprichst du erst einmal zuzuhören?", verwundert nickte er erneut. Ich holte tief Luft.
"Ich... Als ich im Labyrinth war, habe ich ein insektenartiges Ding gesehen. Es hat ein rotes Licht ausgesand. Kennst du sie?", fragte ich ihn.
"Wir nennen sie Käferklingen. Wir wissen nichts genaueres über sie, aber wir vermuten, dass sie eine Art Kamera enthalten. Sie sind überall und beobachten uns."
Ich nickte. Noch nie waren mir Worte so schwer gefallen. "In meiner Erinnerung habe ich einige gesehen. Oder besser gesagt durch sie gesehen. Newt, Gally hatte Recht. Ich war einer der Schöpfer, ich bin Schuld an alledem hier. Ich hatte Zugang zur Zentrale, von wo aus die Lichtung überwacht wird, die Käferklingen sind tatsächlich Kameras. Sie sehen alles, übertragen es an die Schöpfer. Es tut mir leid, das sagen zu müssen". Ich senkte den Kopf. "Ich weiß nicht, warum sie das hier tun, aber ich weiß, dass ich ein Teil davon war. In meiner Erinnerung wurde ich aus dem Raum gezerrt, dann ist sie abgebrochen". Ich wusste nicht, warum ich ihm den Jungen Thomas verschwieg, doch das war wahrscheinlich eh nicht mehr wichtig. Wäre ich Newt, würde ich mich verachten. Tränen, die sich schon seit Tagen aufgetaut hatten, ließen meinen Blick verschwimmen. Ich riss mich zusammen. "Rachel", flüsterte ich nach einigen Augenblicken. "Ich habe meinen Namen wieder".

Ich sah nicht, wie Newt reagierte, denn ich stand auf und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Auf einmal spürte ich, wie er auf mich zu kam. Eine Hand legte er auf meine Schulter, was dort ein angenehmes Gefühl verursachte. "Rachel", flüsterte er. "Was auch immer in der Vergangenheit war, ist jetzt nicht mehr wichtig", sagte er, "Das Einzige, das zählt, ist was jetzt ist. Du warst vielleicht dort unten, aber du warst trotzdem du selbst. Sonst wärst du jetzt nicht hier. Sonst hätten sie nicht versucht, dich mit den Griewern umzubringen", Newt redete mit leiser Stimme auf mich ein und sah mir dabei fest in die Augen. "Du bist an nichts Schuld, Rachel. Wir sind hier drinnen zusammen". Ich entgegenete seinen Blick, so viel Trauer lag in seinen warmen braunen Augen. "Danke Newt, für alles", sagte ich ebenso leise. Wir standen uns wortlos gegenüber, bis ich auf ihn zuging und ihn umarmte. Die Berührung löste ein unbeschreibliches Gefühl in mir aus. Langsam löste ich mich wieder von ihm und nickte. "Zusammen", sagte er. "Wir sind hier drinnen zusammen" und lächelte sein trauriges Lächeln.

DESTINY - Newt TMR ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt