Kapitel 18

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Ich schrie auf und fiel auf den Boden, konnte mich aber im letzten Moment abstützen. Der Griewer war wieder da. Wie hatte ich so unvorsichtig sein können! Voller Angst richtete ich mich wieder auf, hechtete los, würde jedoch ein weiteres Mal zu Boden geschleudert. Höchstens zehn Meter lagen zwischen dem schleimigen Metall-Wesen und mir. Das Geräusch, das der Griewer ausstoß, fuhr mir durch Mark und Bein, so laut war es neben mir. Der Griewer stand dicht über mir. Der Gestank, der von ihm ausging war schrecklich, widerlich verfault, wie der Gestank einer verwesenden Leiche. Und dann sah ich es. Aus dem Körper des Griewers ragte ein Stachel, dessen metallische Spitze von schleimigen Fäden überzogen war. Die Spitze sauste auf mich hinunter. Im letzten Moment rollte ich mich zur Seite und entging nur knapp dem Stachel. Panisch und mit aufgerissendem Atem krabbelte ich inter dem Griewer hervor, wurde jedoch von einem seiner langen Beine zurückgehalten. Wieder fand ich mich auf dem Boden wieder. Der Stachel war direkt über mir, verfehlte mich nur um zentimeter. Diesmal gelang es mir weg zu kriechen. Der Griewer wirbelte herum, doch ich hatte mich schon aufgerichtet und traf den ihn unvorbereitet an der Seite. Fast wirkte er überrascht, als hätte er meine Verteidigung nicht erwartet. Doch jetzt ging er um so gezielter und scheinbar wütender auf mich los. Die Beine, aus hartem Metall knirschten auf dem Steinboden, als er sich auf mich stürzte. Ich versuchte auszuweichen, doch er traf mich am Arm. Entsezt spürte ich, wie sich eine Wunde an meinem Arm bildete, das Blut sickerte langsam durch meinen Pullover durch. Wieder gab der Griewer ein ohrenbetäubendes Geräusch von sich, dass mich scharf die Luft einziehen ließ. Wieder drang er vor, diesmal war ich jedoch schneller. Ich sprang in die Luft und trat mit meinem Bein fest gegen den schleimigen Körper. Das Geräusch war widerlich, doch die riskante Aktion war wirksam gewesen. Die Zeit, die sie mir verschafft hatte, in der der Griewer taumelte, nutzte ich. So schnell meine Beine es mir erlaubten, sprintete ich los, den Griewer dicht auf den Fersen. Lange würde ich nicht mehr durchhalten, das wusste ich. Hinter mir setzte sich der Griewer in Bewegung, nun ofgenbar aggressiver als je zuvor. Schnell hatte er mich eingeholt. Mein verletzter Arm war nutzlos gegen den Schlag, den das metallische Bein mir verpasste, als ich auf den Boden flog. Der Griewer war nun erneut direkt über mir. Ich sah den Stachel auf mich zukommen, drehte mich mit einem letztem Funken Energie weg, doch es war zu spät.
Gleißender Schmerz erfüllte mich, als die Spitze sich in meine Seite bohrte. Alles fühlte sich an wie Zeitlupe. Der entsetzliche Körper des Griewers über mir. Der schleimige Stachel. Mein klopfendes Herz. Mein schneller Atem. Alles verschwamm. Und dann war da nur noch Schmerz.
Mein gesamter Körper fühlte sich an, als würde ich von innen heraus verbrennen, als würde ich durch die Hölle gehen. Ich wollte schreien, wollte die Augen aufreißen und weglaufen, doch mein Blickfeld verschwamm immer wieder und endete in gähnender Leere. Ich lag zusammengekrümmt auf dem Boden, der Schmerz verhinderte jegliche Bewegung, erschwerte jeden Atemzug, verhinderte alle Gedanken.
Ich atmete nur noch stoßweise, meine Lungen brannten, mein verwundeter Arm fühlte sich taub an.
Langsam breitete sich der Nebel in meinen Sinnen aus. Ich hörte nur nich mein eigenes Blut rauschen, sah nur noch Dunkelheit. Und dann verlor ich das Bewusstsein.

DESTINY - Newt TMR ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt