Louis Pov
Ich genoss das Gefühl von Zayns Lippen auf meinen. Der Moment sollte Niemals enden. Doch leider löste Zayn sich von mir. Glücklich lächelte er mich an, ehe er aufstand und mir seine Hand entgegenstreckte. Ich ergriff sie und ließ mich von ihm auf die Beine ziehen. Kaum stand ich, schlang er auch schon die Arme um meine Hüfte und drückte mich an sich. Meine Arme legte ich um seinen Hals.
>>Ich liebe dich, Louis.<<, hauchte er gegen meine Lippen. Bevor ich etwas erwidern konnte, legten sich seine Lippen erneut auf meine.
>>Ich liebe dich auch.<<, murmelte ich in den Kuss hinein, den ich nur zu gerne erwiderte. Doch auch diesen Kuss löste Zayn viel zu schnell.
>>Lass uns in mein Zimmer.<< Seufzend nickte ich. Ich wollte weiter in seinen Armen bleiben, aber er hatte ja Recht. Es war nicht die beste Idee in einem fremden Zimmer zu stehen, während ein Messer und ein Verband auf dem Boden lagen. Sanft schob Zayn mich raus auf den Flur. >>Warte hier kurz.<< Mit diesem Worten verschwand er wieder im Zimmer. Gegenüber von der Tür hingen Bilder, die ich mir ansah während ich wartete. Dieses mal jedoch wirklich die Bilder und nicht das Glas. Das Bild zeigte einen Wald. Durch die Baumkronen fielen einzelne Sonnenstrahlen. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Als ich noch klein war, war ich häufig mit dem Nachbarsjungen in den Wald gegangen um zu spielen, na gut, eigentlich wurden wir von unseren Eltern gezwungen etwas zusammen zu spielen, da sie “Erwachsengespräche” führen wollten. Es endete immer im Streit. Meistesten beschuldigte der Nachbarsjunge mich für irgend was, was ich nicht getan hatte. Einfach nur so aus Spaß. Selbstverständlich glaubten ihm seine Eltern und meist meine Mutter auch, da ich nicht unbedingt das artigste Kind war.
Immer wieder hatte ich meiner Mutter damit in den Ohren gelegen, dass ich unbedingt mal im Wald campen wollte, aber jedes mal hatte sie es mir verboten. Aus guten Grund. Bei meinem Glück hätte ich mich verlaufen, hätte mich irgend wie verletzt oder wäre gar eine Klippe herunter gefallen. Klang vielleicht unwahrscheinlich, aber bei mir durchaus vorstellbar.
Ich war mal aufs Gartenhaus gekletterte, weil ich mir das Vogelnest ansehen wollte, was dort war. Wie sollte es anders sein, ich war herunter gefallen. Gott sei Danke kam ich mit ein paar blauen Flecken und einem Vortrag meiner Mutter davon.
Als ich älter war, hatte ich dann das Interesse am Campen verloren. Am Campen und an allem anderen. Doch wenn ich jetzt mal so drüber nachdachte, war es schon verlockend einfach mal raus in den Wald zu gehen und dort die Nacht zu verbringen. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass es zur Zeit nicht möglich war.
>>Lou?<< Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch. Scheinbar hatte ich die ganze Zeit das Bild angestarrt. Von hinten legte Zayn die Arme um mich und küsste mich im Nacken. Lächelnd lehnte ich mich gegen seine Brust. >>Woran hast du gedacht.<<, Besorgnis schwang in seiner Stimme mit.
>>An früher.<< Ein letztes mal sah ich zum Bild, bevor ich mich zu Zayn drehte und ihm einen Kuss auf die Lippen drückte. >>Lass uns zu deinem Zimmer.<< Lächelnd nickte Zayn, der mir seine Hand hin hielt. Ich ergriff sie und verschränkte unsere Finger miteinander. Hand in Hand machten wir uns auf den Weg.
Eine Pflegerin so Mitte Dreißig kam uns entgegen. Vor uns blieb sie stehen.
>>Mr. Tomlinson, Sie haben einen Termin bei Mr. McConner.<< Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen. >>Jetzt.<<, kam die Frau mir zuvor. Ungeduldig tippte sie mit dem Fuß auf den Boden.
>>Kommst du danach zu mir rüber?<<, fragte Zayn. Ich nickte. Meine Laune war bei dem Gedanken an die Therapiestunde am Tiefpunkt. Zayn küsste mich noch mal ehe ich der Pflegerin folgte. Wir liefen an einem Jungen vorbei, der mich finster angrinste.
Endlich beim richtigen Raum angekommen, klopfte ich und wurde auch direkt herein gebeten.
>>Setzt dich doch, Louis.<<, begrüßte Raphael mich lächelnd. >>Ich hoffe, du hast dich gut eingelebt.<< Genau wie bei unseren ersten Sitzung nickte ich bloß. Ich setzte mich in Schneidersitz auf die Liege. >>Hast du ein Einzelnzimmer oder einen Mitbewohner.<< Auch wenn es die Frage nicht beantwortete nickte ich. >>Louis, du muss mit mir reden, wenn ich dir helfen soll.<< Wer hat denn gesagt, dass er das soll? Ich ganz sicher nicht. >>Hast du hier schon Freunde gefunden.<< Ein Nicken meinerseits. >>Und wen?<< Ich schwieg. >>Rede bitte mit mir. Ich will dir doch nichts böses.<< Das sah ich aber ganz anders. >>Na gut, ich habe heute keine weiteren Termine. Meine Wegen können wir hier gerne ein paar Stunden sitzen und schweigen.<< Mit offenen Mund starrte ich ihn an. Ich wollte schnellst möglich wieder zu Zayn und das klappte nicht, wenn er mich hier festhielt. >>Also? Mit wem hast du dich angefreundet?<<
>>Geht Sie nichts an.<< Ganz bewusst hatte ich aufs Sie gewechselt.
>>Kommst du mit den Pflegern zurecht?<<
>>Nein.<<
>>Mit gar keinen?<<
>>Doch.<<
>>Wem?<<
>>Ist doch egal, aber bei Gelegenheit sollten Sie sich neues Personal besorgen.<<
>>Ja, gutes Personal ist schwer zu finden. Ich hab gehört du warst am Nachmittag auf der Krankenstation, stimmt das?<<
>>Ja.<<
>>Warum?<<
>>Mir ist ein Glas herunter gefallen und dabei hab ich mich geschnitten.<<
>>Darf ich mal sehen?<<
>>Nein.<< Seufzend lehnte er sich in seinen Stuhl zurück. >>Kann ich gehen? Ich bin müde.<<
>>Na gut, wir verschiebend das Gespräch auf morgen Nachmittag.<<
>>Wir können es auch auf nie verschieben.<< Mit diesen Worten verließ ich das Zimmer und machte mich auf den Weg zu Zayns Zimmer.
Der Junge von vorhin kam mir entgegen.
>>Ey, Schwuchtel, bleib mal stehen.<<, meinte er, als ich an ihm vorbei ging und packte mich am Handgelenk. Ich probieret mich los zu reißen, doch verstärkte er seinen Griff nur noch.
>>Lass mich los.<<, schnauzte ich ihn an.
>>Gerne, aber vorher bekommst du das, was du verdient hast.<< Seine Faust landete in meinem Gesicht. Ich taumelte etwas zurück. Bevor ich mich richtig sammeln konnte, kam schon der nächste Schlag. Ein Schlag in meine Magengrube ließ mich in die Knie gehen. Seine Faust wurde durch Tritte ersetzt. Immer wiedertrat er auf mich ein. Ich machte mich so klein, wie ich nur konnte und schlang meine Arme schützend um meinen Kopf. Außer Schmerz spürte ich nichts mehr. Er sollte einfach nur noch aufhören, aber das tat er nicht. Langsam aber sicher verlor ich das Bewusstsein. Meine Arme wurden schlaf und fielen einfach auf den Boden, wodurch mein Kopf nicht länger geschützt war.
>>Louis!<<, nahm ich gerade noch Zayns Stimme war, dann war alles dunkel.

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My little Psychopath [Zouis]
FanfictionWas würdest du tun, wenn dein Glück dich im Stich lässt, du jeden Tag aufs neue gemobbt wirst, nur weil du schwul bist, ein Typ dich nur ins Bett kriegen will weil er eine Wette verloren hat und deine Mutter dich, wegen deinem Selbstmord versuch zum...