Louis Pov
Schlecht gelaunt marschierte ich durch die Gänge der Psychiatrie. Ich hatte einen Termin bei Mr. McConner. Der Psychologe hatte noch immer nicht aufgegeben mit mir zu reden, doch wie immer war er der Einzige, der während unseren Gesprächen redete.
>>Hey du!<< Jemand trat mir in den Weg. Der Junge war etwas größer als ich, was nicht besonders schwer war, hatte schwarz Haare, die am Ansatz jedoch etwas heller waren. Wahrscheinlich färbte er sie. Seine Augen waren mit Eyeliner umrandet. Die Klamotten, die er trug, waren alle schwarz. An seiner Augenbraue war ein Piercing und sein kompletter Körper schien mit Tattoos bedeckt zu seien. Zuvor hatte ich ihn noch nie hier gesehen. >>Louis, richtig?<< Vorsichtig nickte ich. Was wollte dieser Typ von mir? >>Du gehörst zu Malik, oder?<<
>>J...ja.<< Ich könnte mich selbst dafür verfluchen, dass ich gerade jetzt stotterte.
>>Soll ich raten? Du bist wegen einem Suizid-Versuch hier?<<, fragte er, wobei er auf meinen linken Unterarm deutete. Da ich wahrscheinlich eh nur wieder stottern würde, nickte ich bloß. >>Willst du es immer noch?<< Ich schüttelte den Kopf. >>Bist du dir ganz sicher?<< Dieses mal nickte ich. >>Hast du scharfe Gegenstände in deinem Zimmer?<<
>>Ne...nein.<<
>>Dann kannst du nicht wissen, ob du es nicht doch willst. Im Moment hast du nicht die Möglichkeit dazu, also redest du dir einfach ein, dass du es auch gar nicht wollen würdest, dadurch fühlst du dich besser. Aber wenn du könntest, würdest du es hundertprozentig auch tun und das solltest du auch. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich dich los werden will oder so, aber wenn dein Körper sich nach dem Tod sehnt, dann solltest du diesem Verlangen nach geben und ich kann dir dabei helfen.<<
>>Ich will nicht mehr sterben.<<
>>Wenn du dir so sicher bist, kannst du ja auch das hier in deinem Zimmer haben und es nicht nehmen.<< Aus seiner Hosentasche zog der Junge eine kleine Plastiktüte in der eine einzige Pille lag.
>>Was ist das?<<, fragte ich und starrte neugierig auf die Tüte.
>>Eine Zyankalikapsel. Sorgt innerhalb weniger Minuten zum Tod.<< Ohne mich zu fragen, ob ich sie überhaupt haben wollte, steckte er sie mir in die Hosentasche. >>Wenn du es aushältst sie zwei Wochen lang in deinem Zimmer zu haben ohne sie zu nehmen, glaub ich dir, dass du nicht mehr sterben willst, wenn du sie nimmst, ist dein Wunsch in Erfüllung gegangen und du muss endlich nicht mir in dieser grausamen Welt leben.<<
>>Wo hast du die her?<<
>>Die Betreuer kontrollieren bei weiten nicht so gut, wie sie vielleicht denken. Du muss nur die richtigen Leute kennen und warten bis unaufmerksame Pfleger Schicht haben, dann kannst du hier beinah alles rein schmuggeln lassen. Wenn du irgendwas brauchst, melde dich einfach bei mir. Ich kann dir alles besorgen.<<
>>Wie heißt du?<<
>>Das verrate ich dir ein anderes mal, jetzt muss ich erst mal zum Psychologen und ihm vorspielen, dass ich mein Leben hassen würde.<< Fragend hob ich eine Augenbraue. >>Ich bin Drogensüchtig, aber dass ich mein jetziges Leben genieße darf er nicht wissen, sonst komme ich hier niemals raus, also lass ich ihn glauben, dass ich keine Drogen mehr nehmen will. Man sieht sich.<< Mit diesen Worten verschwand der Junge, dessen Namen ich noch immer nicht kannte. Völlig in Gedanken versunken ging ich zu meinem Zimmer. Mir ging einfach nicht aus dem Kopf, dass ich praktisch meinen Tod in der Hosentasche hatte. Es war noch nie so leicht gewesen zu sterben. Ein paar Minuten war man immer mal allein und dann konnte mich Niemand mehr aufhalten. Was dachte ich da eigentlich?! Ich wollte doch gar nicht mehr sterben! Oder hatte er Junge recht und ich hatte mir all das nur selbst eingeredet. In meinem Zimmer angekommen, sah ich mich nach einem geeigneten Versteck für die Pille um. Ich durfte nicht riskieren, dass sie irgendjemand wenn auch nur aus Zufall entdeckte. Die kleine Tüte zog ich aus meiner Hosentasche und nahm vorsichtig die Pille raus um sie zu betrachten. Dass eine so kleine Tablette eine so starke Wirkung hatte, war kaum vorstellbar. Warum hatte ich damals so viele Tabletten genommen, wenn eine Einzige viel wirksamer war. Die Antwort war einfach ... Unwissen.
Plötzlich klopfte es an der Tür. Vor Schreck ließ ich die Pille fast fallen, konnte sie aber gerade noch rechtzeitig festhalten.
>>Gleich!<<, rief ich. Panisch sah ich mich um. Was jetzt?! Ich packte die Pille zurück in die Tüte, rannte zu meinem Schrank rüber und versteckte sie vorerst zwischen meinen Klamotten. Später würde ich noch ein besseres Versteck suchen können. Nach einem kurzen Blick Richtung Pille, öffnete ich die Zimmertür und sah Zayn an, der lächelnd vor mir stand. Ich probierte sein Lächeln zu erwidern, war aber so nervös, dass mein Versuch wahrscheinlich kläglich scheiterte. Reiß dich zusammen, Tomlinson, sonst fliegst du auf, ermahnte ich mich in Gedanken selbst.
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My little Psychopath [Zouis]
FanfictionWas würdest du tun, wenn dein Glück dich im Stich lässt, du jeden Tag aufs neue gemobbt wirst, nur weil du schwul bist, ein Typ dich nur ins Bett kriegen will weil er eine Wette verloren hat und deine Mutter dich, wegen deinem Selbstmord versuch zum...