Louis Pov
Zögerlich öffnete ich die Augen ein Stück, kniff sie aber sofort wieder zusammen. Das helle Licht blendete mich. Ein zweites mal schlug ich die Augen auf. Ich lag auf einem Bett und war in mehrere Schichten Decken gehüllt.
Zwar wusste ich nicht wie der Himmel aussah, aber ganz sicher nicht wie ein Krankenzimmer. Irgend was muss schief gegangen sein. Der Junge! Hundertprozentig war er hier dran Schuld.
Ich wäre fast gestorben … mein größter Traum wäre beinah in Erfüllung gegangen und dann kam dieser Typ, der mich nicht mal kannte und meint er müsste mich aus dem Wasser holen. Was hatte ich ihm getan, dass er meinen sehnlichsten Wunsch zerstörte?
Wenn meine Mutter das erfahren würde, und das wird der Fall sein, wird sie mich keine Sekunde mehr aus den Augen lassen, dann hätte ich nie mehr die Chance dazu diesen Albtraum, den ich mein Leben nannte, zu beenden.
Es musste doch irgend einen Ausweg geben. Ich befreite mich von all den Decken und stand vorsichtig auf. Alles drehte sich, doch ich probierte es zu ignorieren. Mit zitternden Beinen lief ich einfach drauf los. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte ich endlich die Tür, diese wurde von außen geöffnet. Eine Frau Anfang Zwanzig stand vor mir.
>>Sie müssen im Bett bleiben.<<, erklärte sie mit strenger Stimme. Sie drehte mich um und schob mich sanft zurück zum Bett. Da es ja doch keinen Sinn hätte zu rebellieren, befolgte ich vorerst ihre Anweisungen. Seufzend legte ich mich wieder ins Bett. >>Ich sage Mrs Tomlinson Bescheid, dass Sie wach sind.<<
>>Nicht nötig.<<
>>Aber ...<<
>>Ich will allein sein.<< Abschätzend sah sie mich an, entschloss dann aber scheinbar, meinen Wunsch zu respektieren und ging. Ein paar Sekunden blieb ich noch liegen, ehe ich mich ein zweites Mal aus dem Bett quälte. Es klopfte an der Tür. Wer war das denn jetzt schon wieder? Seufzend ließ ich mich zurück aufs Bett plumpsen. Ohne das ich etwas gesagt hatte, öffnete sich die Tür. Raphael betrat gefolgt von meiner Mutter das Zimmer. So viel also zu allein sein. Tränen rannen über ihr Gesicht, als sie mich in ihre Arme schloss und fest an sich drückte. Während dessen sah Raphael mich nachdenklich an.
Sanft schob ich Mom von mir weg. Natürlich wollte ich sie nicht verletzen, doch sie umarmen wollte ich auch nicht. Ich war noch immer sauer auf sie, weil sie mich einfach zum Psychologen geschickt hatte. Verletzt blickte sie in meine Augen. Sie kniete sich vor mir und nahm meine Hand in ihre.
>>Louis ...<<, fing sie an, sah dann aber hilfesuchend zu Raphael.
>>Deine Mutter und ich haben uns eine ganze Weile lang unterhalten und kamen zu dem Entschluss, dass es vielleicht besser für dich wäre zumindest eine Weile hier zu bleiben.<<, erklärte er mit ruhiger Stimme. Fassungslos starrte ich ihn an. Mein Blick glitt zu Mom, die mich entschuldigend ansah, aber das half nun auch nicht mehr.
>>Du willst mich in die Klapse stecken?!<<, fragte ich wütend.
>>Ich will doch nur dein Bestes.<<,schluchzte sie.
>>Mein Bestes?! Woher willst du wissen, was das Beste für mich ist?! Du hast doch gar keine Ahnung!<<
>>Louis ...<<
>>Raus!<<
>>Aber ...<<
>>Ich sagte, raus!<< Einige Sekunde sah sie mich einfach an, stand dann aber doch auf. Bevor sie ging strich sie mir durchs Haar.
>>Ich hab dich lieb, Louis.<< Ich erwiderte nichts. Mit einen letzten traurigen Blick auf mich verließ sie das Zimmer. Raphael öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch brachte ich ihn mit einen bösen Blick zum Schweigen.
>>Ich lass dich mal allein. Später kommt jemand vorbei, der dir dein Zimmer zeigt und auch das Gebäude.<< Es dauerte ein paar Sekunden bis er einsah, dass ich nichts erwidern würde und somit verließ auch er das Zimmer.
Ein paar Stunden vergingen in denen ich einfach bloß die Wand angestarrt hatte. Nach einem Klopfen öffnete sich die Tür und die Frau von vorhin kam rein.
>>Kommen Sie? Ich zeige Ihnen Ihr Zimmer.<< Ich wollte hier nicht sein. Ich wollte raus und zwar sofort. Missmutig schlürfte ich ihr hinter her durch die langen Gänge. Hier und da waren ein paar Leute unterwegs, doch nahm ich diese genau wie alles andere nicht richtig wahr. Die Frau zeigte mir mehrere Räume, aber ich hörte ihr nicht zu.
Endlich kamen wir bei dem Zimmer an, was meins werden sollte. Lange werde ich es nicht bewohnen, denn egal ob ich draußen oder hier drinnen war, ich würde irgend einen Weg finden um mein Leben endlich zu beenden. Neben dem Bett stand eine Reisetasche, die aus meinem eigenen Zimmer Zuhause stammte. Mom musste sie hier her gebracht haben. Mir fiel auf, dass die Frau noch im Türrahmen stand. Mit einer hochgezogener Augenbraue sah ich zu ihr.
>>In einer halben Stunde gibt es Essen.<<, informierte sie mich. Ich nickte nur, aber das schien ihr zu reichen, da sie ging. Das Planen meines Todes könnte noch bis nach dem Essen warten, denn ehrlich gesagt war ich am Verhungern. Aus der Reisetasche kramte ich eine Boxershorts, eine Jogginghose und einen Pullover. Die Restliche Zeit bis zum Essen verbrachte ich unter der Dusche.
Mit noch nassen Haaren betrat ich pünktlich den Speisesaal und ließ meinen Blick über die einzelnen Personen wandern.
DU LIEST GERADE
My little Psychopath [Zouis]
FanfictionWas würdest du tun, wenn dein Glück dich im Stich lässt, du jeden Tag aufs neue gemobbt wirst, nur weil du schwul bist, ein Typ dich nur ins Bett kriegen will weil er eine Wette verloren hat und deine Mutter dich, wegen deinem Selbstmord versuch zum...