My little Psychopath [Zouis]

Harry

Zayns Pov

Erst das Klopfen an der Tür holte mich aus meinen Gedanken. Eine junge Frau, die mir nicht wirklich bekannt vor kam, betrat den Raum mit den Worten:

"Es gibt Essen"

So spät schon? Oh man wie lange hatte ich bitte nachgedacht? Harry hinter mir wimmerte kurz leise als ich aufstand und seinem Bett wohl ein bisschen zu nahe kam. Ob der überhaupt mit kam? Ich schlurfte aus dem Raum, nach kurzer Zeit hörte ich kleine Schritte hinter mir. Solange er nicht hysterisch begann rum zu schreien würde ich wohl mit dem Typen klar kommen. Schweigend setzte ich mich einfach an irgendeinen Tisch. Harry setzte sich mir gegenüber, starrte aber die ganze Zeit nur auf die Tischplatte. Ich beobachtete den Eingang, der mehr oder Weniger großen 'Cafeteria', um zu sehen mit wem ich ab jetzt in einer Abteilung war. Die meisten Gesichter kannte ich noch. Einige neue waren auch dabei. Aber keines interessierte mich wirklich.


Doch dann zog ein Gesicht meine ganze Aufmerksamkeit auf sich. Es war der Junge den ich heute schon zwei mal gesehen hatte. Also hatte er wohl versucht sich Umzubringen und seine Familie hatte ihn hier rein gesteckt. Zumindest war das ungefähr sein Gesichtsausdruck als er auf mich zukam. Seine Karamell braunen Haare waren noch feucht, wahrscheinlich vom Duschen von der Klippe gestürzt hatte er sich vor zu langer Zeit, und klebten daher leicht an seinem Kopf. Ohne ein Wort zu sagen setzte er sich neben mich und wartete wie jeder andere darauf das wir das Essen vorgesetzt bekamen. 


Nachdem die dampfenden Spagetti vor ihm auf dem tisch standen, schlang er sie herunter als hätte er drei Jahre nichts gegessen. Ich hingegen rollte die Dinger eher gemächlich auf und schob mir die erste Gabel in den Mund. Nachdem er fertig war schaute er mich aufmerksam an und murmelte dann ein leises:


"Hi ich bin Louis"

Ich wannte mich zu ihm um und meinte nur :


"Zayn"

Damit war unser wirklich langes Gespräch auch schon wieder beendet. Zumindest für mich. Er schien ein wenig Kontaktfreudiger und fragte auch gleich:


"Warum bist du hier? Du wirkst nicht so wie ein paar andere hier."


Oh gut Beobachtet Watson! Sarkasmus komm raus und gib mir meine Kippen wieder! Betont langsam schluckte ich die Restlichen Spagetti runter und drehte dann meinen Kompletten Oberkörper zu ihm.

"Weil ich nicht so wie die anderen bin die hier rum lungern. Ich hatte keine Schreckliche Kindheit, hab keinen Umgebracht, wurde nicht Misshandelt und hab mir auch nicht die Pulsadern aufgeritzt. Meine Familie hatte nur keinen Bock auf mich weil ich kein verdammtes Mitleid empfinden kann. Wieso wolltest du dich umbringen?"


Louis sah mich leicht überrascht an. Hey der Typ hatte Glück das ich mich bessern wollte! Sonst hätte der längst einen Ausgekugelten Arm wie der andere.


"Mein Leben ist Mist. Aber das geht dich nichts an"

Und damit war das Gespräch dann auch wirklich beendet. Immer noch schweigend brachten wir unsere Teller weg, ich warf Harry einen Blick zu und dieser dackelte mir hinterher. Als ich vor unserer Tür stehen blieb, sah ich das Louis das Zimmer neben unserem hatte. Na toll. Jetzt darf ich einen Typen ertragen der sich permanent Umbringen will! Ich hoffe er schafft es schnell! Ich hab keinen Bock auf Sanitäter die mich um drei Uhr morgens aus dem Schlaf holen nur weil der sein Leben scheiße fand! Nennt mich Herzlos, es würde stimmen. Und doch war da wieder dieser kleine Gedanke der sich fragte ob ich nicht auch anders konnte. Ob ich nicht auch Mitleid haben konnte und ob ich nicht auch Lieben konnte. Doch er ging genau so schnell wie er gekommen war.

Seufzend lies ich mich auf mein Bett fallen. Harry begann zögernd sich umzuziehen. Ich tat es ihm einfach nach, pflückte mir eine Jogging Hose und ein Shirt aus der Kommode und begann sie anzuziehen. Ich kam nicht umhin Harry Blaue flecken zu Bemerken. Sie verbleichten langsam, aber da waren noch welche. Und schon war meine Neugier wieder da. 

"Wieso bist du eigentlich hier Harry?"


Er zuckte leicht zusammen als ich ihn so direkt ansprach. Zögernd blickte er mich an und fragte dann sehr sehr leise:


"Wirst du es jemandem sagen?"


Ich schüttelte den Kopf. Wem sollte ich schon irgendwas sagen? Mal abgesehen von meinem leerem Tagebuch, dass mir meine Schwester mal Geschenkt hatte. Harry kaute kurz auf seiner Unterlippe rum und meinte dann ton los:


"Ich hab Panik Attacken, lass niemanden mir auf zwei Meter zu nahe kommen, hab Albträume, wache nachts schreiend auf und so... Und das nur weil ich... weil ich ... "

Er kaute so hart auf seiner Unterlippe das es anfing ein wenig zu bluten. Er sah auf und schaute mir gerade wegs in die Augen:

"Die haben mich vergewaltigt"


Mit diesen Worten brach er zusammen und rollte sich stumm weinend auf seinem Bett zusammen. Überraschenderweise wollte ein wirklich sehr minimaler Teil von mir, Harry einfach nur in den Arm nehmen und trösten. Doch dieser Teil wurde schnell unterdrückt und ich lies mich auf mein eigenes Bett fallen.

Ich versuchte zwanzig Minuten  einzuschlafen. Doch es ging nicht. Und das wegen einem mir vollkommen neuem Gefühl: Einem schlechtem Gewissen. Es war ganz klein. Ganz wenig. Und kaum Spürbar. Aber es war da. Und ohne groß darüber nach zu denken stand ich auf. Tastete mich in dem, mitlehr weile dunklem, Raum vor. wobei mir mein Schienen Bein echt dabei half Möbel zu finden. Und stieg, nach dem ich es gefunden hatte, in Harrys Bett. Keine Ahnung was mich geritten hat, aber ich nahm das Häufchen Elend vor mir in den Arm. Das erste was geschah war das Harry anfing zu zittern. Doch als ich begann sanft mit meiner Hand über seinen Rücken zu fahren, entspannte er sich ein wenig. Das wimmern versiegte und seine Atmung wurde regelmäßiger. Und das war das erste mal das ich jemandem Geholfen habe, rein aus einem schlechten-gewissen heraus. Ich lag die ganze Nacht wach. Wagen einer bescheuerten frage:



"Wenn ich doch das Ma-O-An Gen habe, wieso hatte ich dann ein schlechtes Gewissen?"