Zayns Pov
Eine ätzende Stunde voller anschweigen später saß ich endlich wieder in meiner 'Zelle'. Es sollte ein angenehmes Zimmer sein, mit Pflanzen und beige farbenden Wänden. Die Farbe sollte beruhigen und die Pflanze sollte den Patienten Verantwortung beibringen. Meine war braun und ausgetrocknet. Welch Wunder. Ich hörte schon von weitem das geklacker dieser hochhackigen Dinger, die Frauen Schuhe nannten. Keine Minute später steckte Mindy ihren Kopf wieder zur Tür rein.
"Mr. Malik, sie sollten nun ihre Sachen packen. Auf Grund eines ... Vorfalls... werden sie noch heute verlegt. Ich komme in einer Stunde wieder"
Echt jetzt? Geöffnete Abteilung? Heute noch? Die Aussicht aus einem Zimmer in der geöffneten Abteilung war direkt auf den Wald. Dierekt in die Freiheit. Ich sprang von meinem Bett auf und griff unter mein Bett um die Tasche zu greifen. Sie lag da seid ich eingewiesen wurde. Okay ich hatte sie dreimal hin und her räumen müssen, wegen meinen Verlegungen aber seit gut nem halben Jahr lag sie da.
Keine dreißig Minuten später war all mein Zeug in der Tasche und ich auf meinem Bett. Viel war es ja nicht wirklich. Nur meine Klamotten, meine Stifte und Farben, Mein Block, Meine Mappe mit meinen Bildern, Meine Mappe mit meinen Liedern, einige Bücher, klein Krams. Nichts Besonderes halt. Was sollte ein gestörter in einer Irren anstallt schon besitzen? Mir wurde hier jeden Tag eingeredet das ich Irre war, eine Gefahr für die Allgemeinheit. Und wenn man einem lange genug sagt das man nichts Wert war und verrückt war, dann glaubte man es irgendwann. Ich weiß nicht warum ich bin, wie ich nun mal bin, aber ich war der festen Überzeugung das ich hier in eine Rolle gequetscht wurde. Klar ich war und bin krank, aber hieß das denn gleich das ich so sein musste wie man mir Vorschrieb? Wahrscheinlich ja. Und irgendwann hatte ich begonnen mich damit abzufinden.
"Folgen sie mir bitte"
Wie schon gesagt: Unhöflich. Ja okay ich war ja auch nicht besser. Schweigend folgte ich dem nervigem geklacker von Mindys Schuhen. Drei Sicherheits Kontrollen trennten mich von meinem neuem Zimmer. Nachdem diese überwunden waren, standen wir mal wieder an der Rezeption. Auch dieses mal hatte sie eine weitere Überraschung, als nur die kleine Freiheit, für mich übrig. Wild durcheinander schreiende Sanitäter, die verzweifelt nach einem Arzt suchten. Auf der Trage, die sie hin und her schoben, lag der Junge von heute morgen. Nur ein wenig, toter. Er war nicht wirklich tot, dass war mir schon klar, aber er war halb blau gefroren und triefte vor Salzwasser. Hatte sich wahrscheinlich von der Klippe gestürzt.
Mindy stöckelte, mit mir im Schlepptau, einfach weiter gerade aus. Ich schenkte dem Typen keine weitere Beachtung. Entweder er starb heute oder er kam hier in die geschlossene. Es würde ewig dauern bis er in die geöffnete kam und bis dahin hätte ich ihn wieder vergessen. Ich fragte mich ja jedes mal aufs neue, wieso zur Hölle diese Sanitäter die Leute die sich von dieser Klippe stürzten, nicht einfach in ein vernünftiges Krankenhaus brachten. Wir waren halt am nähsten an der Klippe dran, was wenn man es genau betrachtet ein Paradoxon ist, da hier auch viele Suizid gefährdete sind, und wir hatten eine annehmbare medizinische Versorgung. Wahrscheinlich falls jemand doch an ein Messer kam, oder sich aus seinem Bettlaken ne Schlinge basteln konnte.
Keine fünf Minuten später hatte ich den Gedanken auch schon fallen gelassen und den Jungen aus meinem Gehirn gestrichen. Wir standen vor der einzigen Sicherheits Kontrolle zur geöffneten Abteilung. Rasch zog Mindy ihre Karte durch und tippte ihren Code ein. Mit einem leisem Summen öffnete sich die Tür und gewährte mir Einlass in meine alte, neue Welt. Ich versuchte mir den Weg gut zu merken, den wir entlang gingen als sie mich zu meinem Zimmer führte. Ich wusste wo der Aufenthaltsraum war, den es in der geschlossenen nicht gab, und auch wo der Besucherraum war, auch dieser existierte in der geschlossenen nicht. Einige Zimmertüren flogen an mir vorbei bis wir vor einer von ihnen stehen blieben.
Sie sah aus wie alle anderen, aus dunklem Holz mit einem goldenen Türknauf. Von innen und außen war die Tür abschließbar, jedoch nur wenn man einen Schlüssel besaß. Diesen besaßen aber natürlich nur die 'Aufseher'. Für den Fall das man scheiße baute, oder eine Sitzung im Zimmer abgehalten werden musste. Auch nachts wurde man eingeschlossen. Für den unwahrscheinlichen Brandfall, konnte man jedoch auch alle Türen mit einem Knopf druck, der direkten Alarm bei der Feuerwehr auslöste, öffnen. Neben der Tür war ein i angebracht:
Zimmer: 143
Patienten: 154 Harry Styles
563 Zayn Malik
Meine Zahl war höher, aus dem einfachen Grund das ich oft versetzt worden war. Genau das gab die erste Zahl nämlich an: Wie oft man eingewiesen wurde bzw. Versetzt wurde. Fünf mal. Ein mal eingewiesen, und dann vier mal versetzt. Ich war es echt leid jedes Halbe bis Jahr meine Sachen packen zu müssen um umzuziehen. Dieses mal würde ich in der geöffneten bleiben. Ohne ein Wort zu sagen öffnete Mindy mir die Tür und stöckelte wieder davon. Sie wusste das ich die Regeln und Räume kannte. Sie hatte mich schließlich schon drei mal von vier mal begleitet.
Ich wagte einen Blick in das innere des Raumes. Er war größer als mein altes Zimmer. Klar es war für zwei Personen, zwei Betten standen an den gegenüber liegenden Wänden. Zwei Kommoden standen an den Wänden daneben. Ein Tisch stand vor dem großen Fenster. Dieses war natürlich doppelt verglast und mit feinen Gittern durchsetzt. Ein großer Schrank stand an der Wand gegenüber. Kurz: Ich hätte es niemals so eingerichtet, aber es war in Ordnung. Meine Tasche ließ ich auf das Bett fallen in dem kein Lockenkopf lag. Da ich nicht bloß rum sitzen wollte, begann ich schon mal die Sachen auszupacken. Immer wieder fielen mir diese braunen Locken ins Auge und ich wollte nur zu gern wissen wie ihr Besitzer aussah. Ich war halt ein neugieriger Mensch.
Eine gute halbe Stunde später saß ich an dem Schreibtisch und begann zu zeichnen. Was besseres gab es hier nicht zu tun. Die Aussicht hatte ich lange genug angestarrt. Wie von selbst glitt meine Hand über das weiße Papier. In Gedanken verloren summte ich ein Lied von mir vor mich hin und zeichnete weiter. Leises Gemurmel hinter mir ließ mich aufschrecken. der Lockenkopf, Harry wie mir das Namensschild freundlicherweise verraten hatte, grummelte vor sich hin. Sein Gesicht war immer noch nicht zu sehen. Ich wannte meine Aufmerksamkeit wieder dem Papier zu, und wäre beinahe vom Stuhl gefallen.
Meine Hände hatten ganz von alleine den seltsamen Jungen gemalt, der mir heute bereits zweimal über den Weg gelaufen war. Auf meinem Bild lehnte er angespannt an der Rezeption und fuhr sich genervt durch die Haare. Es war nicht ungewöhnlich das ich Leute zeichnete die ich nur ein oder zweimal gesehen hatte, ich achtete bei Menschen sehr auf Details wenn ich sie sah, dass half mir nachher beim zeichnen. Aber bei dieser Zeichnung blieb mein Herz beinahe stehen. Es war einfach erschreckend wie genau ich seine Tattoos und seinen Gesichtsausdruck dargestellt hatte.
"nein..."
Grummelte Harry leise vor sich hin. Sofort fragte ich mich warum er hier war. Das nächste mal als er etwas im Schlaf sagte, war keine drei Minuten später. Jedoch schrie er diesmal wie am Spieß:
"NEIN! Lass! Nein!!! Nein! Nein!"
Das konnte man seinen Ohren ja nicht antun! Wenn das bei dem öfter so war würde ich mich verlegen lassen! Gnädig wie ich, nicht, war weckte ich ihn auf. Etwas unsanft vielleicht aber hey! Er schrie hier das halbe Haus zusammen. Wieso schlief er eigentlich um diese Uhrzeit?
Große grüne Augen sahen mir voller Angst entgegen. Die Locken klebten an Harrys Kopf und auf seiner Stirn waren Schweißtropfen zu erkennen. Ich zog eine Augenbraue hoch:
"Könntest du bitte aufhören zu schreien? Meine Ohren brauch ich noch ein bisschen"
herrschte ich ihn an. Er zuckte zurück und kauerte sich auf sein Bett. Ab und zu sah er zu mir hoch, nur um dann schnell weg zu sehen und auf seinen Fingernägeln zukauen. Leicht schaukelte er sich hin und her und schlang seine Arme um seine Beine. Es sah einfach nur erbärmlich aus. Und beinahe hätte ich laut aufgelacht, aber dann hätte er sicher wieder angefangen zu schreien. Deshalb wendete ich mich einfach wieder meinem Bild zu. Eigentlich fehlte nur noch meine Unterschrift. Flink setzte ich sie darunter und schob das Bild in eine Folie die ich in meinen Ordner heftete.
Ohne das ich es wollte glitten meine Gedanken immer wieder zu dem blau gefrorenen Jungen mit den Narben. Wieso wollte er sich bloß umbringen? Ich meine, er sah gut aus und er war nicht freiwillig hier, was hieß das er seine Familie hatte die ihn unterstützen wollte. Also was hatte er für Gründe das zu tun?
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My little Psychopath [Zouis]
Hayran KurguWas würdest du tun, wenn dein Glück dich im Stich lässt, du jeden Tag aufs neue gemobbt wirst, nur weil du schwul bist, ein Typ dich nur ins Bett kriegen will weil er eine Wette verloren hat und deine Mutter dich, wegen deinem Selbstmord versuch zum...