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Louis Pov

Harry war rein gegangen. Ich war saß noch eine Weile unter den Baum und dachte über mein leben nach. Zumindest anfangs, denn schon nach kurzer Zeit wanderten meine Gedanken weiter zu Zayn. Seit dem Mittagessen schlich er sich immer wieder in meinen Kopf. Und ob ich wollte oder ich, ich musste mir eingestehen, dass ich dabei war mich in ihn zu verlieben. In einen Typen, der nicht lieben konnte und den ich nicht mal wirklich kannte. 
Mein Herz schrie danach, Zeit mit ihm zu verbringen, doch mein Kopf sagte mir, dass ich ihn vergessen sollte. Ich hatte noch nie Glück in der Liebe, warum sollte es dieses mal so sein. Jedes mal wenn ich anfing für Jemanden Interesse zu entwickeln, nahm dieser Jemand mich nicht mal wahr und wenn doch, dann nur um mich zu verarschen. 
Ich rappelte mich auf und machte mich auf den Weg zu meinem Zimmer. Ich brauchte die Schmerzen jetzt einfach. Die Tür von Harrys und Zayns Stimmer stand offen. Kurz sah ich rein. Liam stand mit dem Rücken zu mir. Harry und Zayn saßen beide auf ihren Betten. Außerdem war der Junge von der Klippe im Zimmer. Was suchte der denn hier? Das würde ich wohl nie erfahren, aber zur Zeit hatte ich eh wichtigeres vor. 
Von der Wand nahm ich eins der Bilder und verschwand mit diesem in meinem Zimmer. Nachdenklich musterte ich es. Auf dem Bild war eine Wiese mit Blumen in allen möglichen Farben zu sehen. Doch wie vorhin schon interessiert mich viel mehr das Glas. Aus dem Badezimmer holte ich ein großes Handtuch und wickelte das Bild dort drin ein um die Geräusche etwas zu dämpfen. Das eingewickelte Bild legte ich auf den Boden und trat ein paar mal drauf. Vorsichtig wickelte ich es wieder aus. Tatsächlich war das Glas kaputt. Ich nahm mir ein paar der größten Scherben. Eine davon legte ich aufs Bett. Die anderen versteckte ich im Zimmer und Badezimmer verteilt. Man konnte ja nie wissen. Außerdem konnte ich schlecht jedes mal irgend wo ein Bild von der Wand klauen. Ich hatte schon Glück, wenn es dieses mal nicht auffiel. 
Mein Blick fiel auf das Bild. Ich kniete mich auf den Boden. Ohne Rücksicht auf Verletzungen zu nehmen entfernte ich auch die letzten Splitter noch. Immer wieder schnitt ich mich an den scharfen Rändern. Meine Hand war schon bald von Blut bedeckt. Seufzend rappelte ich mich auf und ging ins Badezimmer um mir das Blut abzuwaschen. Als ich zurück kam, sah ich das Wasserglas auf meinem Nachttisch. Zur erst schob ich die Scherben von Bild unter meinem Bett, dann nahm ich das Glas und ließ es zu Boden fallen. Die Scherbe auf meinem Bett versteckte ich unter der Decke. 
Leise schlich ich in den Flur. Liam war noch immer bei den Anderen.. Das Bild hing ich zurück an die Wand. Es fiel gar nicht auf, dass das Glas fehlte. Grinsend wand ich mich zum Zimmer.
 >>Liam?<<, meldete ich mich zu Wort. Der Angesprochene drehte sich zu mir. >>Hast du ein Pflaster?<< Misstrauisch musterte Zayn mich. Liam zog fragend eine Augenbraue hoch. Auf seine unausgesprochenen Frage hin hielt ich ihm meine rechte Hand entgegen.
 >>Was hast du gemacht?<<, wollte der Pfleger wissen, während er auf mich zu kam. 
 >>Mir ist ein Glas runter gefallen und als ich die Scherben einzusammeln wollte, hab ich mich geschnitten.<< Kurz musterte er mich nachdenklich, während ich mit gespielt gequälten Gesichtsausdruck meine Hand betrachtete. 
 >>Okay, komm mit. Wir kümmern uns eben um deine Hand.<< Als Antwort nickte ich und folgte ihm dann durch die Flure. Uns kam ein weiterer Pfleger entgegen, dem Liam fragte, ob er dass zerbrochene Glas eben aus meinem Zimmer holen könnte. Er stimmte zu und machte sich direkt auf den Weg. 
Wir kamen auf einer Krankenstation an, zumindest sah es so aus. Liam öffnete mir die Tür und ließ mich in einen der Behandlungsräume. 
 >>Setzt dich.<< Ich setzte mich auf die Liege und ließ die Beine einwenig in der Luft baumeln. Liam suchte ein paar Sachen zusammen. Die Tür wurde geöffnet und ein Mann in Arztkittel kam rein. Auf jeden Fall gut zu wissen, dass die hier richtige Ärzte hatten. Bei meinen nächsten Selbstmordbesuch sollte ich das bedenken und etwas wählen, was zu einem schnell Tod führte und wo die Ärzte keine Chance hatten mich aufzuhalten. 
 >>Was ist passiert?<<, fragte der ältere Mann, der mir ein freundliches Lächeln schenkte. Irgend wie war er mir direkte Sympathisch.
 >>Er hat sich bloß geschnitten.<<, erklärte Liam. 
 >>Machst du ruhig deine Tour zuende. Ich kümmere mich um ihn.<<, bot der Arzt an. Liam sah zu mir. 
 >>Ist das okay für dich?<< Ich nickte. >>Okay, bis später.<< Er verließ den Raum. Ich sah zum Arzt, der mich anlächelte. 
 >>Ich bin Dr. Clarks. Kannst mich aber John nennen.<<
 >>Louis.<<, stellte ich mich knapp vor. John nahm die Sachen, die Liam raus gesucht hatte und setzte sich mit diesen auf den Hocker vor mir. Er nahm meine Hand in seine und musterte sie. 
 >>Woran hast du dich geschnitten?<<
 >>Mir ist ein Glas runter gefallen und beim Scherben aufsammeln, hab ich mich halt geschnitten.<< Sein Blick glitt über die Narben an meinem Arm. 
 >>Tut mir leid, dass ich frage, aber war es wirklich aus Versehen?<<
 >>Ja, sonst hätte ich einen anderen Ort als die Hand gewählt.<<, gab ich offen zu. Es war zumindest zum Teil die Wahrheit. 
 >>Okay.<< Vorsichtig säuberte er die Schnittwunden, desinfizierte sie und verband meine Hand. Da die Wunden auf der ganzen Handfläche verteilt waren, war ein Verband praktischer als ein Pflaster. >>So das wars und pass nächstes mal etwas besser auf.<<, ermahnte er mich lächeln. Ich erwiderte das Lächeln. 
 >>Werde ich.<< 
 >>Ich muss weiter. Findest du den Weg allein zurück?<<
 >>Ja.<< 
 >>Dann auf wiedersehen, Louis.<<
 >>Bye.<< Ich stand auf, wartete aber bis John draußen war. Schnell riss ich die Schranktür auf aus der er vorher den Verband geholt hatte. Ich klaute einige Verbände und stopfte sie in meine Taschen. Mit einem zufriedenen Lächeln machte ich mich auf den Rückweg. Das lief hier ja besser als gedacht. Jetzt hatte ich nicht nur Scherben, sondern auch Verbände. 
Zurück in meinem Zimmer holte ich die Scherbe unter meiner Bettdecke heraus und ging ins Badezimmer. Die Verbände zog ich aus meinen Taschen und legte alle außer einen in die Kommode, die im Badezimmer stand. 
Ich setzte mich auf den Boden, wobei ich mit dem Rücken an der Wand lehnte. Eine weile drehte ich die Scherbe in meiner Hand und betrachtete sie, ehe ich den ersten Schnitt machte. Dem ersten folgte ein zweiter, dann der dritte und so weiter. Bis plötzlich die Tür aufgerissen wurde.

My little Psychopath [Zouis]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt