Louis Pov
Gelangweilt lag ich auf meinem Bett und starrte die Decke an. Seufzend rappelte ich mich auf. Irgend was musste hier doch los sein. Ich verließ mein Zimmer und lief ziellos durch das Gebäude. Aus einem der unzähligen Zimmern kam einer der Pfleger, er hielt eine kleine Dose in der Hand, die scheinbar mit Tabletten gefüllt war. Als er mich entdeckte, lächelte er.
>>Hey, du bist neu hier, oder?<< Ich nickte bloß. >>Ist es okay wenn ich du sage?<< Wieder nur ein Nicken. Irgend wie war er mir gleich sympathisch. Er war nicht so kühl wie zum Beispiel die Pflegerin von heute Morgen. >>Ich bin Liam.<<, stellte er sich vor.
>>Louis.<<, murmelte ich.
>>Hat dir schon Jemand das Gebäude gezeigt?<<
>>Ja, hab aber nicht aufgepasst.<<
>>Wenn du willst zeig ich dir gleich alles, ich muss nur noch zu zwei Zimmern.<<
>>Okay.<< Ich konnte nicht anders als sein Lächeln zu erwidern. Er strahlte eine unglaubliche Ruhe aus, die einfach ansteckend war. Sein Lächeln wirkte ehrlich. Und seine braunen Teddyaugen, gaben einem das Gefühl, dass man mit ihm über alles reden konnte.
>>Bin gleich wieder da.<<, meinte er und verschwand im nächsten Zimmer. Während dessen sah ich mir die Bilder an, die an der Wand hingen. Vorsichtig strich ich über das Glas. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich müsste nur eins dieser Bilder zerstören und schon hatte ich eine Möglichkeit mir neue Narben zuzuführen oder mich sogar umzubringen. Aber zur Zeit hatte ich das Gefühl, dass man mich im Auge behielt, also sollte ich einige Tage warten.
Jemand seufzte traurig hinter mir. Erschrocken wirbelte ich herum. Der Lockenkopf der beim Mittag mit am Tisch gesessen hatte stand hinter mir. Ich legte eine Hand auf mein rasendes Herz.
>>Erschreck mich doch nicht so.<<
>>Tut mir leid.<<, murmelte er und senkte den Blick auf den Boden.
>>Schon okay. Ich bin Louis.<<
>>Harry.<<, sagte er eher zum Boden. Ich sah auf die Stelle, die er anstarrte.
>>Was ist da so interessant?<< Verwundert hob Harry den Kopf bis er merkte dass ich den Boden ansah. Er lächelte leicht, wurde gleichzeitig aber auch rot.
>>Nichts.<< Sein Blick fiel auf meine nackten Arme, da ich die Ärmel meines Pullovers hochgekrempelt hatte. >>Ich mag deine Tattoos.<< Verwundert sah ich ihn an. Normalerweise wurde ich eher wegen den Narben angesprochen, statt den Tattoos.
>>Äh … Danke. Hast du auch welche?<<
>>Nein, ich wollte immer welche haben, aber erst haben meine Eltern es mir nicht erlaubt und jetzt ist es nicht mehr möglich.<<
>>Warum?<<
>>Ich möchte nicht drüber reden.<< Sein Blick senkte sich wieder.
>>Ist okay.<< Kurz lächelte er mich an, sah dann aber zum Bild.
>>Ich war schon ewig nicht mehr am Meer.<< Erst jetzt sah ich mir das Bild an, zuvor hatte mich das Glas viel mehr interessiert. Auf dem Bild war ein Strand zu sehen mit einem dunkelblauen Meer.
>>Ich auch nicht.<< Schweigend betrachteten wir beide das Bild und hingen unseren Gedanken nach.
>>Hey.<< Zum zweiten Mal an diesem Tag wirbelte ich erschrocken herum. Lächelnd stand Liam vor uns. Mit aufgerissenen Augen sah Harry den jungen Pfleger an. >>Harry, richtig?<<, versicherte Liam sich. Der Angesprochene nickte. >>Ich bin Liam.<< Er sah mich an. >>Hat ein wenig länger gedauert.<< Lächelnd hielt er mir einen Schokoriegel hin, den ich sofort an mich nahm. Damit hatte er mich nun komplett auf seiner Seite. Den zweiten Riegel, den er in der Hand hielt reichte er Harry, dieser zögerte kurz, nahm das Geschenk dann aber doch an. >>Draußen scheint gerade die Sonne, wie wärst wenn wir in den Garten gehen?<<, schlug Liam vor.
>>Hier gibt es einen Garten?<<, harkte ich überrascht nach, was Liam zum Grinsen brachte.
>>Klar oder dachtest du, ihr müsst die ganze Zeit hier drin sein?<<
>>Ehrlich gesagt … ja.<< Ich hab von der Führung am Morgen zwar nicht viel mitbekommen, aber in einem Garten waren wir sicher nicht gewesen.
>>Harry, kommst du auch mit?<< Der Angesprochene nickte nur. Während wir Liam durch die Gänge folgten, aßen Harry und ich unsere Schokoriegel. Wenn ich so über die Situation nachdachte, hätte man mich als Kind schnell entführen können, wenn sogar heute noch der Trick mit der Schokolade funktionierte. Allerdings wäre Liam auch ein perfekter Entführer. Ich schüttelte den Kopf um auf andere Gedanken zu kommen. Außerdem waren wir eh am Ziel. Liam öffnete eine Tür und ging raus in den Garten. Sofort atmete ich tief durch. Die Luft roch nach Meer, frisch gemähten Rasen und Blumen, irgend wo zwitscherten Vögel, Schmetterlinge saßen auf Blumen und über einem kleinen Teich flogen Libellen. Für einen Moment vergaß ich vollkommen, dass ich in einer Psychiatrie war. Dieser Garten passte einfach nicht hier her. Harry neben mir schien es ähnlich zu gehen.
>>Findet ihr allein zurück?<<, fragte Liam. Fragend sah ich zu ihm. Er steckte gerade sein Handy weg.
>>Bekommen wir irgend wie hin.<<
>>Okay, wir sehen uns sicher bald wieder.<<, verabschiedete er sich noch und eilte dann zurück ins Gebäude. Zusammen mit Harry ging ich zu einem großen Baum rüber unter den wir uns setzten. Schweigend genossen wir die Sonne. Mein Blick fiel auf die Tür aus der gerade Zayn kam. Ich musterte ihn kurz, schloss dann aber die Augen und ließ mir einfach die Sonne ins Gesicht scheinen.
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My little Psychopath [Zouis]
FanfictionWas würdest du tun, wenn dein Glück dich im Stich lässt, du jeden Tag aufs neue gemobbt wirst, nur weil du schwul bist, ein Typ dich nur ins Bett kriegen will weil er eine Wette verloren hat und deine Mutter dich, wegen deinem Selbstmord versuch zum...