Pov. Derek
Die Kleine ist ja sehr mutig. Ich bin beeindruckt. Da muss ich dir zustimmen, Ash. Sie hat etwas. Nachdem die Prinzessin sich zum Tausch angeboten hat, war etwas los. Ihr Vater und sowieso das gesamte Moon-Pack hat auf sie eingeredet. Als würden wir sie fressen. So schlimm sind wir doch nicht. Kichert Ash in meinem Kopf und ich halte auch nur schwer an mich, um nicht zu lachen. Wir befinden uns im Konferenzsaal und meine Schwester sitzt schmollend neben mir. Die Gegenseite ist noch leer, denn vor der Tür diskutiert das Moon-Pack. Als ob wir sie nicht hören können. Schnaubt Ash amüsiert. Die Wände sind zwar so bearbeitet, das kein normaler Werwolf durch die Wände hören kann, aber ich bin der stärkste Werwolf unserer Zeit. Kurz konzentriere ich mich und höre einen Teil. ,,Du kannst nicht erwarten, dass ich das einfach so billige! Du bist meine Tochter, verdammt noch Mal!", brüllt der Beta des Moon-Packs. Das hätte ich auch ohne Alphagehör verstanden. ,,Wir kennen diesen Alpha überhaupt nicht und das, was wir von ihm wissen, macht ihn nicht zu einer vertrauenswürdigen Person, geschweige denn jemand, dem ich meine Tochter anvertrauen würde!" Oh bitte. Ich schnaube und Theresa blickt auf. Sie hebt eine Augenbraue und sieht mich genervt an. Ich bedeute ihr still sein, denn ich will unbedingt die Antwort des Mädchens hören. ,,Das mag ja sein, Papa, aber denke bitte Mal an Landon. Er verdient es glücklich zu sein und die Chance zu bekommen, seine Mate kennenzulernen, ohne das ihr Bruder neben ihnen steht. Ich will meinem Bruder helfen und Theresa will doch auch nur Landon treffen. Sie sind Mates und Alpha Derek wird sie nicht zueinander lassen, wenn wir das nicht machen. Bitte respektiere meine Entscheidung." Ihre Stimme ist zärtlich und bestimmt zugleich und ich bekomme aus irgendeinem Grund Gänsehaut. ,,Aber was ist mit deiner Mutter? Hast du das schon vergessen?!", donnert die Stimme des Betas durch den nächstgelegenen Saal. Hilf ihr! Knurrt Ash, was die Situation noch kurioser macht. Ich kenne dieses Mädchen doch gar nicht! ,,Kannst du einmal aufhören an Mama zu denken?! Es geht hier nicht um sie, ich werde meinem Bruder und seiner Mate helfen, egal was du sagst!" Die Tür wird aufgestoßen und das Mädchen kommt in den Raum. Ich betrachte sie etwas länger und komme nicht umhin, sie zu bewundern. Ihre langen, blonden Haare fallen ihr über die üppigen Brüste, die sich unter dem weißen Nachthemd abzeichnen. Ihre Atmung geht schnell, weshalb sich auch ihre Brust bewegt und das macht das Ganze für mich nicht einfacher. Selbst Ash erinnert sich daran, dass ich ein Mann bin. Reiß dich zusammen! Knurrt er mich an und ich kann mir beinahe vorstellen, wie er die Augen verdreht. Und das, obwohl er sie selbst heiß findet. Bin ich der mit der hechelnden Zunge? Fragt er genervt, aber er kann auch seine Zuneigung nicht verheimlichen. Ich konzentriere mich auf ihren Mund, aber anstatt ihre Worte zu registrieren, bemerke ich ihre geschwungenen Lippen. Ob sie schon einmal jemanden geküsst hat? Wilde Eifersucht macht sich in mir breit und mein Blick verfinstert sich. Was ist mit mir los? Elaisa legt den Kopf zur Seite. ,,Ist alles in Ordnung, Alpha?", fragt sie besorgt und ich kann nicht anders, als sie niedlich zu finden. Durch ihren zierlichen Körper, das süße Lächeln und die großen Augen verspüre ich den Drang sie zu beschützen. ,,Alpha?", fragt sie und Theresa stößt mich in die Seite. Stimmt, sie hatte etwas gefragt. ,,Nein, alles bestens", antworte ich ihr und sie sieht ehrlich erfreut darüber aus. Warum ist sie so hinreißend? Und warum fühle ich mich zu ihr hingezogen? Mondgöttin wieso? Ihr Vater ist ihr nun auch gefolgt und bemerkt meinen Blick, der noch immer auf seiner Tochter liegt, weshalb er mich anknurrt und ihr seine Jacke um die Schultern legt. Schade. Was zur Mondgöttin...? In diesem Moment bemerke ich die Blicke aller matelosen Werwölfe und springe auf. ,,Verschwindet!", knurre ich sie an und sie verziehen sich. Okay, was war das? Verwirrt setze ich mich wieder, auch meine Schwester sieht mich konfus an. ,,Seid ihr sicher, dass alles in Ordnung ist?", hackt die zarte Engelsstimme nach und ich nicke wie in Trance. Dann deute ich auf die Stühle. ,,Setzen sie sich doch, dann können wir anfangen." Nach einigen hitzigen Diskussionen kommen wir zu einem Entschluss. Gegen Ende erhebt sich das Oberhaupt der Keschke-Familie. ,,Um das festzuhalten: Das Shadow-Pack übergibt die Schwester des Alphas, Theresa Shadow, an das Moon-Pack, die wiederherum übergeben dem Shadow-Pack die Schwester des Betas, Elaisa Jane Bennet. Der Tausch dauert zwei Monate und hat den Zweck, dass sich die Mates kennenlernen. Zudem dient der Tausch als Sicherheit beider Rudel, das dem eigenen Mitglied nichts zustößt. Ist das so korrekt?" Von beiden Seiten kommt zustimmendes Gemurmel. Besonders der Vater des Mädchens scheint dies nur unter größtem Widerwillen über sich ergehen zu lassen. Wir erheben uns und Alpha Mason und ich reichen uns die Hand, womit der Vertrag besiegelt ist. Wir verlassen den Konferenzsaal und alle suchen ihre Sachen zusammen, da alle zurück zu ihren Mates oder Familien wollen. Die Eingangshalle lichtet sich, bis nur noch Elaisa und ich übrig sind. Angestrengt versuche ich eine gute Einleitung zu finden, aber mir fällt nichts ein. Herzlich Willkommen im Shadow-Pack, vielen Dank das du dich geopfert hast, nur weil ich einen viel zu großen Kontrollzwang habe aber hey, amüsierst du dich gut? So wohl eher nicht. Was soll ich machen? Bei der Mondgöttin, du bist der Alpha des Shadow-Packs, jetzt habe keine Angst vor einem kleinen Mädchen! Sie beißt nicht. Woher willst du das wissen? Sie ist ein Mischling, das wüsstest du aber, wenn du zugehört hättest, aber du musstest ja ihre Brüste beobachten. Willst du mir weißmachen, du hättest das nicht getan? Du warst das. Schmollt er und sowas ist der mächtigste Wolf der Welt. Das bin ich, schließ nicht von dir auf andere. Und jetzt sprich sie endlich an, sie starrt dich nämlich an und versucht mit dir zu reden. Was? Ich erwache aus der Trance, in die man immer verfällt, wenn man mit seinem inneren Wolf spricht. Tatsächlich schnippst Elaisa mit ihren Fingern vor meinem Gesicht herum und versucht meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich nehme ihre Hände in meine, was sie sehr erschreckt. ,,Ich habe mich mit Ash unterhalten, verzeiht." ,,Ash?", sie runzelt verwirrt die Stirn, bis sie begreift. ,,Euer innerer Wolf nicht wahr?" Ich nicke und frage sie: ,,Darf ich euch Elaisa nennen oder lieber Miss Bennet?" Sie errötet und antwortet. ,,Miss Bennet wäre wohl angebracht. Da wir wohl sehr viel Zeit am selben Ort verbringen werden, haben Sie die Chance sich hochzuarbeiten. Vielleicht nennen Sie mich schon in Kürze Elaisa, wer weiß." Ich muss lachen, denn sie ist unglaublich süß. Erst jetzt bemerke ich, dass ich ihre Hände noch immer in meinen halte und komme nicht umhin, deren Weichheit zu erkennen. ,,Sie haben sehr schöne Hände, Miss Bennet", murmele ich leise und sie bedankt sich ebenso leise, als würden wir ein Gespräch führen, das wir nicht führen dürften, was wahrscheinlich auch der Fall ist. Langsam hebe ich ihre linke Hand an meine Lippen und hauche einen Kuss auf ihren Handrücken. Keiner von uns unterbricht die Stille, bis ich mich von ihr löse. ,,Ich wünsche einen angenehmen Abend. Wir sehen uns morgen, Miss Bennet. Schlaft gut." Schlaf mit mir! Bellt mein innerer Wolf, was mich beinahe völlig aus der Bahn wirft und eile schnellen Schrittes davon. Was soll das, Ash? Hast du sie dir Mal angesehen? Und behaupte ja nicht, du wüsstest nicht, von welcher Verbindung ich spreche. Sie zieht uns an und ich will bei ihr sein. Ich renne förmlich in mein Zimmer und lasse mich an der Tür herabgleiten. Ich bin doch ein Alpha, warum bringt mich ein kleines Mädchen dermaßen aus der Fassung? Seufzend erhebe ich mich und packe alles zusammen. Das Rudel soll ein paar Stunden schlafen und dann fahren wir los. Und Elaisa kommt mit... Summt Ash wie von Sinnen, weswegen ich mich auf das Bett werfe und mein Gesicht in einem Kissen vergrabe. Elaisa, Elaisa... Du machst mich noch völlig verrückt. Stunden später erwache ich und setze mich in meinem Bett. Mein Kopf dröhnt, da mein Beta versucht, mich über den Mindlink zu erreichen. Mit dem kann man jeden Werwolf im Rudel erreichen und mit ihm kommunizieren. Ich reibe mir die Schläfen und antworte.
Derek:
Was?
Knurre ich gereizt und Eric schnaubt.Eric:
Was? Kein guten Morgen, liebster Beta. Wie nett von dir, das du dich um alles kümmerst, während ich weg bin.Derek:
Du bist mein Beta, du bist dafür zuständig. Also höre bloß auf zu jammern.Eric:
Wie nett. Da ich dich kenne und aus den Verhandlungen eh nichts geworden ist, komm doch wieder zurück und-Derek:
Theresa geht zum Moon-Pack.
Kurz herrscht ungläubige Stille.Eric:
Wie bitte?Derek:
Wir haben einen Tausch ausgehandelt, um ihre Sicherheit zu garantieren. Wir schicken Theresa zu ihnen und die Schwester des Betas kommt zu uns.Eric:
Ist sie heiß?Derek:
Eric!
Ich knurre laut auf und weiß, dass ich ihm dadurch höllische Kopfschmerzen verpasse. Mir wäre lieber, er würde Elaisa nicht kennenlernen, denn sie ist heiß.Eric:
Darf man den gar nicht mehr fragen, was ist los mit dir? Bist du mit dem falschen Bein aufgestanden oder-
Er unterbricht sich selbst und ich kann sein Grinsen beinahe hören.Eric:
Ist da etwa jemand verliebt? Müssen wir etwa das Gespräch führen?Derek:
Halt die Schnauze, Eric! Sie ist ein Gast und du wirst dich ihr gegenüber höflich benehmen!Eric:
Selbstverständlich, Alpha. Hab Spaß. Aber nicht zu viel Spaß.Ich blockiere die Verbindung und seufze resigniert auf. Wir werden sie gleich sehen! Freut sich Ash. Wen? spiele ich den Dummen. Das musst du gar nicht spielen, das merkt man auch so. Und um deine dämliche Frage zu beantworten: Elaisa. Miss Bennet, korrigiere ich ihn und er brummt ungeduldig. Wie auch immer. Lachend erhebe ich mich und ziehe mir ein Shirt über. Ich gehe die Treppe herunter und begegne Wachen, die ihren Kopf erfurchtsvoll senken. Gut so. In der Küche befinden sich die Wachen beider Rudel und in der Mitte der Gruppe befinden sich die beiden Mates. Theresa sitzt beinahe auf dem Schoß ihres Mates und ich muss tief durchatmen. Beruhige dich. Die Wachen bemerken mich und salutieren. Ich gebe ihnen die Erlaubnis sich zu bewegen und zeige auf Landon. ,,Wo ist eure Schwester?" Er hebt die Augenbraue. ,,In ihrem Zimmer, wieso?" Hätte ich mir denken können. ,,Ich muss noch etwas mit ihr besprechen. Leute, wir machen uns in zwanzig Minuten auf den Weg, keine Sekunde später, verstanden? Also macht schnell!" Ich werfe noch einen Blick auf meine Schwester, verdrehe die Augen und mache mich auf den Weg zu Elaisa. Miss Bennet. Korrigiert mich Ash. Wir sind unter uns, Ash. Ach bei dir ist das in Ordnung, aber wenn ich- Sei leise, wir sind da. Ich stehe vor Elaisas Tür und klopfe an. ,,Herein", vernehme ich und ich betrete das Zimmer. Sie packt gerade den letzten Rest zusammen, dreht sich um und bleibt stehen. ,,Oh ich dachte ihr seid- Nicht so wichtig. Gibt es etwas wichtiges?", fragt sie neugierig und mir stockt der Atem. Sie trägt ein wundervolles, rosanes Kleid, das wundervoll verziert ist. Ihre Haare sind zu einem Dutt zusammengebunden und sie sieht bezaubernd aus. Ich sehe kurz zu Boden, um mich zu sammeln. ,,Nein, nein, es ist alles in Ordnung. Und bei ihnen?" Sie sieht auf ihre Finger. ,,Nun, ich war noch nie irgendwo alleine. Noch nicht Mal bei uns Zuhause. Jetzt für zwei Monate auf mich gestellt zu sein, ist etwas bedrückend." Ich trete einen Schritt auf sie zu. ,,Sie sind nicht alleine, Elai- Miss Bennet." Ha! Ich schlage mich innerlich für diesen Fehler und konzentriere mich. ,,Das Shadow-Pack ist eine große Familie, die sie freundlich empfangen wird. Machen Sie sich keine Sorgen." Sie setzt sich auf die Bettkante und beißt sich auf die Lippe. Heilige Mondgöttin, hilf mir. ,,Da haben Sie wohl Recht, es wird schon alles gut gehen." Ich räuspere mich und fühle mich verdammt verletzlich. ,,Was ich noch mit ihnen besprechen wollte. Bestimmt halten Sie mich für einen schlechten Menschen, weil ich augenscheinlich meiner Schwester ihr Glück nicht gönne, aber lasst mich euch versichern, dass ich nur-" ,,Sichergehen will, dass es ihr gut geht. Ich weiß." Sie erhebt sich und kommt auf mich zu. ,,Auch ich habe mir das lange anhören müssen. Versuchen Sie mit ihrer Schwester zu sprechen und irgendwann wird sie es verstehen. Vielleicht, wenn sie nicht mehr voller Hormone ist." An dieser Stelle müssen wir beide lachen. ,,Aber glauben Sie mir, mein Bruder ist der ehrlichste und liebevollste Mensch, den ich kenne. Ihre Schwester hat einen guten Mann an ihrer Seite." Sie wendet sich ab und deutet auf ihre Koffer. ,,Wir können los."
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You will forever be my always
Manusia SerigalaUnter den Menschen leben übernatürliche Wesen, darunter Werwölfe und sogenannte Mischlinge. Zwei große Rudel beherrschen diese Welt, das Shadow-Pack und das Moon-Pack und diese beiden sind bis auf das Blut miteinander verfeindet, bis eine schicksalh...