Kapitel 12 ~ Abhängen mit den Kerlen

223 20 5
                                    

Danke für 1k Reads und eure Unterstützung. Ihr seid die Besten❤

Mia saß auf einem Baum.
Er stand neben einem Fluss und war schon sehr alt. Die Rinde war dunkelbraun und runzlig, der Stamm war dick. Einige Wurzeln ragten aus dem Boden.
Die Äste streckten sich hoch zum Himmel hinauf und die Farbe der Blätter war ein dunkles grün.

Mias Vater hatte sie früher immer mit hierher genommen. Er und seine Freunde hatten ein Lagerfeuer gemacht und sie und die anderen Kinder hatten im Fluss herumgeplantscht.

Manchmal, wenn ihr die Jungs auf die Nerven gingen, war sie hier hochgeklettert.

Mia liebte diesen Baum.
Nichts konnte sie hier oben erreichen.

Ihr Vater arbeitete mal wieder und deswegen saß sie jetzt einfach auf einem der Äste und lehnte den Kopf gegen den Baumstamm.
Sie sah zu dem Wasser, wie es glänzte, weil die Sonne darauf schien.

Mia lehnte sich mit dem Rücken gegen den Baum, winkelte ein Bein an und ließ das andere vom Ast baumeln.
Sie schloss die Augen.
Zumindest für ein paar Sekunden.

Auf einmal war Gepfeife zu hören.

Ein erwachsener Mann mit Sonnenbrille und langen Haaren kam herangeschlendert und setzte sich auf einen Baumstamm, der auf der Wiese lag, in deren Nähe auch Mias Baum stand.
Er wirkte entspannt, schien aber auf jemanden zu warten.
Bald schon waren Fahrradgeräusche zu hören. Sie kamen näher.
Mia reckte den Hals, um zu sehen, wer von der anderen Seite kam.

Und im nächsten Moment wäre sie beinahe vom Baum gefallen.
Das durfte doch nicht wahr sein!

Mit mürrischen Gesichtern kamen die Wilden Kerle angefahren. Dani war auch dabei. Erst gestern Nachmittag hatten sie telefoniert und Dani hatte ihr alles vom dicken Michi erzählt.

So wie es aussah, befanden sich die Wilden Kerle im Krieg.

Mia war klar, dass sich die Jungs über sie lustig machen würden, sobald sie sie hier oben entdeckten.
Das bedeutete, sie musste schnell weg.
Denn das Gespött konnte sie sich getrost ersparen.
Da realisierte sie, dass es keinen Weg gab von dem Baum zu kommen, ohne dass die Jungs sie sahen.
Der Erkenntnis traf sie wie ein Schlag ins Gesicht.
Sie saß hier oben fest bis die Kerle wieder verschwanden.

Na großartig!

Zum Glück verdeckten die runterhängenden Äste mit den vielen Blättern sie ziemlich gut.

„Wow. Schade, dass meine Oma euch so nicht sehen kann", hörte sie die Stimme des Trainers.
„Leon, gib mir mal den Ball! Leon, Raban, Joschka! Ihr drei spielt gegen den Rest. Dani geht ins Tor."

Mia musste sich seltsam verrenken, damit sie die Kerle sehen konnte. Daher positionierte sie sich um.
So leise wie möglich stand sie auf und stieg auf einen etwas höher gelegenen Ast. Von dem aus konnte sie besser und entspannter sehen.

Die Kerle hatte sich keinen Zentimeter bewegt.

„Was'n los, Jungs? Muskelkater?", fragte der Trainer.

Die Kinder begannen zu lachen, was schließlich in Jubelgeschrei überging.

Das Spiel begann.
Immer wieder schossen verschiedene Jungs auf das Tor, aber Dani schlug sich gut.
Das "Tor" bildeten zwei Holzstöcke, die in den Boden gerammt wurden.

Der Junge, den Mia umgefahren hatte, war auch dabei. Er spielte in einem Team mit einem Blonden, der Locken hatte, einem Rothaarigen mit Stirnband und Maxi. Mia kannte ihn, weil er Danis Bruder war.

Der kleine braunhaarige Bruder mit der Kappe war auch da. Er spielte mit einem rothaarigen Jungen, der eine Coca-Cola-Glas Brille trug und einem Braunhaarigen.

Soccer Girls - Mädchenchaos im Wilde-Kerle-LandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt