Kapitel 10 ~ Training mit unbemerkten Gästen

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Wütend kam Jurina am Fluss an. Da sie die Jungs gestern heimlich belauscht hatte, wusste sie zum Glück wo sich ihre Brüder heute zum Training mit Willi treffen würden. Jurina blieb im Schutz der Bäume stehen. Wütend starrte sie rüber zu ihren Brüdern. Gut, dass ihr sie abschütteln konntet. Ich hab' echt keine Lust sie dabei zu haben", sagte da Leon gerade zu Juli. Oh du wirst dich noch wundern", schimpfte Jurina leise. Jurina sah den Jungs beim Training zu. Was echt lustig aussah, da sie immer wieder hinflogen. Immer wieder kicherte sie vor sich hin. "Hey, wer bist du denn?", fragte da plötzlich ein Mädchen neben ihr. Jurina schreckte zusammen. "Beim mächtigen Gorilla König. Erschreck mich doch nicht so!", fluchte sie leise. "Entschuldige, aber was machst du hier so versteckt?", fragte das Mädchen wieder. Sie musterte sie ungewollt. Ihre hellbraunen Haare trug sie unter einem Totenkopfkopftuch verstaut und sie saß auf einem verdammt coolen Mountainbike. Mit extrabreitem Hinterradreifen. Ich bin meinen Brüdern gefolgt. Sie wollten mich nicht dabeihaben, also bin ich ihnen heimlich nach. Und du?", fragte Jurina sie. "Ich bin neu hergezogen und hab die Gegend ein bisschen erkundet und dabei euch gehört", antwortete sie. "Wie heißt du eigentlich?", fragte Jurina das Mädchen. "Vanessa. Und du?", antwortete die Braunhaarige. "Jurina. Aber so nennt mich meine Mutter nur, wenn ich mal wieder was ausgefressen habe. Alle nennen mich nur Juri", lächelte sie Vanessa an. Plötzlich fing Vanessa an zu kichern. Jurina sah sie verwundert an. Doch als sie Vanessas Blick folgte, musste auch Juri leise lachen. Die Wilden Kerle hatten alle ein Tuch vor den Augen und TANZTEN. "Ich wage es. Ich frag sie ob ich in die Mannschaft darf." Das kannst du vergessen. Die hassen Mädchen. Auch wenn sie schon eines in der Mannschaft haben, ändert es nichts an der Tatsache, dass sie Mädchen hassen", versuchte Jurina Vanessa zu warnen. Doch die fuhr schon auf ihrem Fahrrad in Richtung der Jungs. "Halt! Stopp! Sofort aufhören!", schrie Leon plötzlich. Die Jungs hörten auf zu tanzen und zogen sich ihre Bänder ab. Was, um alles in der Welt, ist das?", fragte Leon. "Was?", fragte der Junge mit den blonden Locken. "Das da direkt vor deiner Nase!", sagte Leon. "Das... Das ist ...", stammelte Raban. "Das ist ein Mädchen. Wollt ihr sie nicht fragen, was sie hier will?", fragte Willi. "Also, was ist? Sag es und hau wieder ab", sagte Leon abwertend. "Ich würde gerne mit euch trainieren", gestand Vanessa jetzt doch etwas scheu. "Das Training ist aus!", sagte Leon. "Und Morgen?", fragte Vanessa nochmal. "Morgen bist du immer noch das!", sagte Leon hasserfüllt. "Was?", fragte Vanessa jetzt verwirrt. "Ein Mädchen!", spuckte Leon ihr schon fast vor die Füße. Vanessa sah traurig aus. Jurina hatte also Recht gehabt. Dann fuhren die Jungs davon, nur Dani blieb noch. Dann traute sich auch Jurina aus ihrem Versteck. "Juri!", rief Dani überrascht. "Hey, Dani! Sah ja echt lustig aus, euer Training", grinste Jurina die kleine Schwester ihres Klassenkameraden an. "War es auch", lachte sie. "Warum bist du eigentlich nicht mit dabei?", fragte Dani Jurina. "Aus dem gleichen Grund wie Vanessa, vermute ich. Sie hassen Mädchen. Ich bin nur gut genug für meine Brüder, um sie aus irgendeinem Schlamassel zu befreien", antwortete Jurina. Krass und dann darfst du trotzdem nicht in die Mannschaft?", fragte Vanessa. "Nein. Leon, der mit den dunklen Locken ist der größte Mädchenhasser, den die Welt je gesehen hat", brummte Jurina. "Aber du bist drinnen? Entschuldige, ich hab' mich, glaube ich, noch nicht vorgestellt. Ich bin übrigens Vanessa. Und wie heißt du?", fragte Vanessa Dani. "Ich bin Daniela, aber alle nennen mich Dani. Ich bin außerdem die kleine Schwester von Maxi. Und ich bin auch nur in der Mannschaft, weil ich gut im Tor bin und die Jungs noch einen Torwart brauchten. Ich habe sie überzeugt, dass ich gut bin und sie mich brauchen", erzählte Dani alles. "Das heißt, man muss ihnen beweisen, dass man gut genug ist?", fragte Vanessa. "Ich fürchte gut genug reicht nicht. Wir müssten 110% geben." Sagte Jurina missmutig. "Was ist eigentlich mit dir Juri, willst du immer noch mit rein?", antwortete Dani und wand sich somit an Jurina. "Ja, aber selbst Juli und Joschka würden mich nicht einmal haben wollen", murmelte Jurina traurig. "Wir müssen es irgendwie schaffen, dass wir in die Mannschaft kommen. Und ich sag euch, mir fällt schon noch etwas ein, wie wir das schaffen. Und wenn mir dann etwas eingefallen ist, gebe ich euch auf jeden Fall Bescheid", sagte Vanessa und schwang sich auf ihr Fahrrad und fuhr davon. Und du kannst wirklich Fußball spielen?", fragte da eine Männerstimme. "Willi! Erschreck uns doch nicht so!", schimpfte Dani. "Entschuldigt, Mädels. Also, du kannst wirklich spielen? Sag mal... Dich kenne ich doch. Du wohnst doch auch bei Juli und Joschka, oder?" fragte Willi Jurina. Diese nickte. "Ja genau. Ich bin Julis Zwilling, was ihm aber anscheinend schnurzpiepegal ist. Und um auf deine erste Frage zurückzukommen; Ja, ich kann Fußball spielen. Aber warum willst du das wissen?", fragte Jurina verwundert. "Welche Position?", fragte Willi unbeirrt. "In der Verteidigung. Gegen die Viererkette in einer Person hab' ich mich immer gut behauptet", antwortete Jurina. "Gegen Juli? Mädels, ich glaube die Jungs werden es nicht zugeben, aber sie werden euch gegen den Dicken Michi brauchen. Auch wenn ihr Mädchen seid, so bin ich mir sicher, ihr könntet es gut mit ihnen aufnehmen. Zumal ich glaube, dass Leon es sich demnächst auch selbst eingestehen muss", sagte Willi grinsend. Dann stieg er auf sein Moppet und fuhr mit einem verabschiedeten Winken davon. Dani und Jurina sahen sich verwundert an. "Glaubst du, er hat Recht?", fragte Jurina. "Ich vertraue auf seine Meinung. Auch wenn er dich noch nicht spielen gesehen hat, so kann er Leute doch gut einschätzen. Na ja, komm wir fahren! Ich begleite dich noch ein Stück", lächelte Dani und die beiden Mädchen fuhren nebeneinander nach Hause. Dabei quatschten sie noch ein bisschen über die Jungs, bis Jurina abbiegen musste. "Tschüss vielleicht können wir uns ja auch mal so treffen." Lächelte Dani Jurina zum Abschied an. "Das wäre schön. Ich würde mich freuen. " verabschiedete sich auch Jurina und so trennten sich ihre Wege und jede fuhr zu sich nach Hause.

Soccer Girls - Mädchenchaos im Wilde-Kerle-LandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt