Kapitel 22 ~ Streit

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"Juri, komm! Wir müssen zum Training!"
Juli rüttelte an Jurinas Schultern.
"Ja, ich komm ja schon!", brummte die Rothaarige in ihr Kissen. Am liebsten hätte sie sich in ihr Bett gekuschelt und wäre nicht aufgestanden. Sie hatte überhaupt keine Lust auf das Training. Dieses blinde Wettrennen gestern war einfach nur doof gewesen. Vor allem als sie dann auch noch ständig gegen diesen Marlon rennen musste. Sie kannte die Strecke irgendwann auswendig, doch sie spürte die ganze Zeit, dass Marlon und sie immer zeitgleich liefen.
"Juri! Jetzt komm!", schimpfte Juli und holte damit seine Schwester aus den Gedanken. "Jaja", brummte die Rothaarige, kämmte sich schnell die Haare und zog sich ein T-Shirt und eine schwarze Hose an, die sie sich einfach aus dem Fach von ihrem Bruder nahm. Dann sprintete sie die Treppe runter, zog sich schnell ihre Turnschuhe an und verließ hinter ihrem wartenden Bruder das Haus. So schnell sie konnten, fuhren sie zur Wiese am Fluss.

Dort angekommen warteten Willi und die anderen schon.
"Jetzt fehlen nur noch Maxi und Dani", sagte Willi. "Ihr könnt euch ja schon mal eine Runde dehnen.", grinste Willi.
Die Kinder begannen sich warm zu laufen und machten gerade ein paar Dehnübungen, als Dani und Maxi ankamen. "Da seid ihr ja! Warum seid ihr so spät?", fragte Leon. "Papa hat uns aufgehalten", antwortete Dani.

Nach dem sie ein paar mal gegen einander sowohl blind als auch sehend angetreten waren schlug Willi vor eine Pause einzulegen.
Sie setzte sich in den Schatten und tranken alle die von Willi Spendierte Apfelschorle. Da begann Fabi zu erzählen.

„Stellt euch vor, wie sich jetzt die Unbesiegbaren Sieger fühlen müssen. Sie haben Durst bekommen aber nichts, weil der Kiosk geschlossen hat. Und so trommeln sie in der Brütenden Hitze an die Kioskwände und schreien nach Wasser! doch sie bekommen nichts denn Willi ist hier bei uns."

Die anderen Lachten bei der Vorstellung.

Während dessen saß Jurina an den Baumstamm gelehnt, trank ihre Apfelschorle bekam die Erzählung von Fabi nur am Rande mit , da sie eher darüber nachdachte, wie es jetzt wohl Joschka und Raban ginge. Sie waren rausgeschmissen worden und sie, seine Schwester, wurde aufgenommen. Das musste ihn fast noch mehr verletzt haben als der Rauswurf selbst.

"Schwesterchen, guck nicht so böse, so kannst du ihn auch nicht töten", holte Juli seine Schwester aus den Gedanken. Sie hatte die ganze Zeit finster zu Leon rübergeschaut, so als wolle sie ihm jeden Moment an die Gurgel gehen. "Den tötet leider nichts so leicht", brummte Marlon neben Jurina.

"Warum guckt sie mich eigentlich so wütend an?", fragte Leon. "Du hast Joschka rausgeschmissen. Das reicht ihr schon. Wusstest du das nicht? Wenn du dich mit einem ihrer Brüder anlegst, bekommst du es mit ihr zu tun. Sie kennt da kein Pardon", sagte da Dani, die das schon mal auf dem Schulhof miterlebt hat.

"Igitt! Sich von einem Mädchen verteidigen lassen ist peinlich", würgte Markus.
"Du würdest dir noch wünschen sie wäre keins, denn es ist noch peinlicher von einem Mädchen fertig gemacht zu werden", sagte Anna.

"Joschka und auch Raban waren zu schlecht für die Mannschaft. Die beiden haben noch nicht einmal die Bälle behalten können", schimpfte Leon. "Die beiden sind auch mindestens drei Jahre jünger als du! Warst du in ihrem Alter schon genauso gut wie du es jetzt bist? Du hättest ihnen wenigstens die Chance geben können sich zu verbessern. Wie sollen sie denn lernen einen Ball zu behalten, wenn sie nie einen bekommen?", fuhr Jurina ihn wütend.

"Wenn ich mich mal einmischen darf, die junge Dame hat Recht. Keiner ist gleich von klein auf ein Fußballstar. Sie müssen es halt noch üben und du könntest ihnen helfen", sagte jetzt Willi. "Pff, wir machen jetzt weiter", brummte Leon. Und die Kinder begannen wieder zu trainieren..

Am Mittag, als Jurina und Juli wieder zuhause waren , war Joschka nicht da. "Wenigstens du hättest ihm damals helfen können. Aber nein, selbst sein großer Bruder weigert sich gegen den großen Leon was zu sagen", schimpfte Jurina schon wieder. "Ja, ich hab es kapiert! Ich hätte ihm helfen müssen, aber ich hatte Schiss, dass er mich auch rausschmeißt. Ich bin mir fast sicher, dass er Dani auch rausgeschmissen hätte, wenn sie nicht freiwillig gegangen wäre", brummte Juli, während er sich wieder mal über eine seiner heißgeliebten Karten beugte.

Er hatte sie einmal selbst angefertigt. Auf ihr waren die verschiedenen Orte des Wilden Kerle Lands aufgezeichnet. Der Teufelstop, Camelot - in ihrem Garten, die Graffiti Burg, die Nebelburg und lauter andere Orte.

"Juli, es tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe. Ich will keinen Streit. Du bist doch mein Zwilling", murmelt sie traurig. "Na schön", lächelte er sie versöhnend an und die beiden umarmten sich sogar. "Wir bekommen den Zwerg schon irgendwie wieder in die Mannschaft. Und wenn Leon auf Wichtigtuer macht, dann hat er ein Problem im Doppelpack", grinste Juli. Damit war wieder Frieden zwischen den beiden. "Musik?", fragte Jurina ihren Bruder, der ihr von seiner Karte aus zunickte. Dann schaltete sie ihren CD-Player an und Musik durchflutete den Raum. Jurina setzte sich auf ihren Platz auf der Fensterbank und las in ihrem Buch weiter.

Soccer Girls - Mädchenchaos im Wilde-Kerle-LandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt