Kapitel 35 ~ Das Match III

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Anna schnaufte schwer. Zusammen mit Raban rannte sie in den Wald und stürmte auf Willi zu, den sie zwischen Bergen von Bierbüchsen und Bäumen vorfanden.

«Willi, wir brauchen dich!», schrie Raban ihm schon von weitem zu und Anna nickte heftig mit dem Kopf.

Das Mädchen kam wenige Momente vor Raban zu stehen und mit verblüfften Augen begutachtete sie das Bier auf dem Boden.

«Schauriges Kuckucksei, Willi!», stiess sie aus, «Hast du die alle getrunken?»

Raban und Anna setzten sich jeweils rechts und links neben Willi. Dieser schüttelte den Kopf.

«Nein, ich habe sie ausgeschüttet. Scheint so, als ob ich zu viel Mist erzähle, wenn ich trinke!»

«Phu, das kannst du wohl sagen!», nickte Raban. Kurz hielt er inne, bevor er dann weiterredete, «Aber dann bist du ja nüchtern!»

Auch Anna stand nun auf und zog an Willis Arm: «Los komm, wir müssen ein Match gewinnen!»

«Genau, und wir dürfen keine Zeit verlieren!»

Willi schien überrascht und legte den Kopf schief: «Zeit?»

«Ach, Willi», seufzte Anna.

«Heute ist das alles entscheidende Match!», versuchte es Raban.

«Hast du das schon vergessen?», fragte Anna skeptisch.

«Hab ich nicht. Ich hab die Jungs belogen, die brauchen mich jetzt nicht mehr», damit nahm er ein Zug seiner Zigarette.

«Und ob sie das tun, Willi!», argumentierte Raban.

«Sie liegen schon haushoch zurück!», jammerte Anna.

«Es tut mir leid», stiess Willi noch aus und Raban und Anna setzten sich wieder.

Kurz schwiegen alle, gingen ihren eigenen Gedanken nach. Bis Raban dann Willis Zigarette aus dem Mund zog und die beiden ihn mit flehendem Blick ansahen.

«Bitte Willi! Tu's uns zu liebe!»

«Es sind unsere Freunde!»
Ein Bruchteil einer Sekunde verging, in dem die beiden dachten, er hätte es sich anders überlegt. Doch dann schüttelte er erneut den Kopf.

«Warum hast du denn das Zeug ausgeschüttet?», fragte Anna aufwirbelnd.

«Dann könnest du es doch gleich saufen!», auch Raban hüpfte auf und zeigte auf die leeren Büchsen.

Und fast hätten sie sich entschieden zu gehen, doch Rabans Sturheit und Annas Willen, liessen sie warten. Und zwar mit verschränkten Armen und sturem Blick.

«Genau, ich hätte es doch auch einfach austrinken können!», wisperte Willi.

Er stand auf und ging in Richtung Waldrand.

«Sag mal, worauf wartet ihr eigentlich? Wollt ihr, dass die wilden Kerle verlieren?»

Kaum hat er diese Worte ausgesprochen rannten ihm die Kinder hinterher.

Mit Raban auf dem Lenker und Anna auf dem Gepäckträger beladen, fuhr Willi auf seinem Rad in den Teufelstopf und Anna lachte bei den Blicken ihrer Gegner.

«Also ihr glaubt jetzt wieder an euch. Ist das klar?»

Kopfnicken.

«Okay, denkt an die Wiese. Denkt an die Kieselsteine im Fluss. Tanzt diese Mistkerle aus!»

Konzentriert hörten die Kerle ihm zu, als er die Taktik verkündete.

Nun sollte alles besser werden.

Soccer Girls - Mädchenchaos im Wilde-Kerle-LandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt