Kapitel 32 ~ Sleepover II

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Willkommen zur Lesenacht!
Auch wenn es unsere Unregelmäßigkeit des Hochladens  nicht annähernd ausgleicht, kommen heute 5 Kapitel als kleine Entschädigung. Wir posten stündlich, heißt das nächste Kapitel kommt um 18 Uhr.
Viel Spaß!

"Psst", machte Anna, "wir wecken sonst meine Eltern."

Die fünf Mädchen schlichen durch das Haus. Jetzt wo sie wieder trocken waren (und auch etwas erschöpft vom Tanzen) wollten sie einen Film schauen.
Im Endeffekt mussten sie einen Klassiker nehmen, weil sie unverbesserlich waren und so schauten sie schließlich eine Dokumentation über Pelé.

"Er ist, ich kann das gar nicht in Worte fassen", schwärmte Juri.
"Eine Inspiration", sagte Mia.
"Ein Genie", grinste Anna.
"Ein Held", schlug Vanessa vor.
"Ein Magier", meinte Dani.

"Sein Talent ist unglaublich und der Grund dafür, dass er zu einer Legende wurde. Er hat nicht gespielt, wie es verlangt wurde; Er hat seine Heimat nicht verleugnet! Er hat auf seine Weise gespielt und das war magisch", hatte Juri nun die passenden Worte gefunden.
"Wäre es nicht schön, wenn andere einmal zu dir so aufsehen wie zu ihm?", fragte Mia, mehr sich selbst als die anderen.
"Er ist aber eine Legende", sagte Vanessa skeptisch.
"Das meine ich doch! Ihr seid alle so talentiert und tolle Menschen. Irgendwann werden kleine Mädchen hoffentlich anstatt zu Magazin-Models zu euch aufsehen und sagen 'So will ich auch sein", Mia lächelte träumerisch.

"Eine Sache ist als Fußballstar aber tragisch", meinte Dani und wackelte mit den Augenbrauen.

Die Mädchen sahen sie gespannt an.

"Eine Beziehung ist verdammt schwer."

Die Mädels lachten.
"Aber nur als Profi. Jetzt ist es möglich, wenn ihr in derselben Mannschaft seid."
"Jetzt, in unserem Alter, hat man sowas noch nicht", tadelte Vanessa.
"Frag das einmal Juri", lachte Dani.
Alle Blicke richteten sich auf das rothaarige Mädchen, das nun Löcher in den Boden starrte.
"Gibt es da wen?", fragte Vanessa.

Keine Antwort.

"Mir scheint fast so, als würde Juri nicht gerne darüber sprechen", sagte Anna mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Juri senkte den Kopf und ihre Wangen färbten sich etwas rot.

Plötzlich schnappte Dani nach Luft.
"Und ich weiß wie wir sie zum Reden bekommen", sagte sie. Auch sie hatte ein Grinsen im Gesicht, und zwar ein diabolisches.
"Wir spielen Wahrheit oder Pflicht!", verkündete sie freudig und streckte die Arme enthusiastisch in die Luft.
"Damit Mia auch einmal zu dem Thema etwas sagt", scherzte Vanessa.
Mia, im Gegenzug, lachte bloß verlegen und kratzte sich am Oberarm.

"Jeder der nicht spielt, ist nicht wild", erklärte Dani.
"Wild? Das kannst du haben", grinste Anna.

Damit gingen sie zu ihrem riesigen, bequemen Bettenlager und schmissen sich hinein.

"Na schön, ich hatte die Idee", erklärte Dani, "also frage ich als erstes. Juri-"
Die Mädels brachen in Gelächter aus.
"Das kam unerwartet", meinte Vanessa sarkastisch.
"Juri", ließ sich Dani nicht beirren, "Wahrheit oder Pflicht?"
"Pflicht, weil ich weiß was ihr bei Wahrheit nehmt."
"Na schön", meinte Dani, "sing etwas."
Juri wurde aschfahl im Gesicht.

"Trau dich!", meinte Vanessa mit einem aufmunternden Lächeln im Gesicht.

Juri sang tatsächlich etwas und ihre Stimme war hell und klar. Als sie mit der Gesangseinlage endete, sah sie unsicher durch die Runde.

"Mädchen, vergiss die Fußballkarriere und such dir eine Plattenfirma", sagte Mia.
Juri lachte und nach ein paar Komplimenten nahm sie Dani, die sich für Wahrheit entschied, dran.

"Wen aus der Mannschatft kannst du nicht leiden?", fragte Juri.
"Wen kann ich leiden, wäre die bessere Frage. Maxi liebe ich natürlich, und Marlon und Fabi sind ganz nett, alle anderen, naja, da wird es schon schwieriger."
"Du sprichst unteranderem von meinen Brüdern", warnte Juri.
"Die sind natürlich toll", meinte Dani, "Nicht wahr, Mia?"
Diese verschränkte bloß die Arme und lachte etwas spöttisch.

Dann erhellte sich Danis Gesicht, als hätte sie die Erleuchtung.
"Wen ich wirklich nicht leiden kann ist der möchtegern Tormann!"
"Wieso denn?", fragte Vanessa.
"Er ist blöd."
"Das ist kein wirklicher Grund", meinte Anna, "Das musst du schon mehr ausführen."
"Er ist halt blöd. Außerdem kann er mich nicht leiden."
"Wen kann er denn schon leiden?", fragte Mia rhetorisch.
"Vielleicht will sich Dani bloß nicht eingestehen, dass er ernsthafte Konkurrenz für sie ist", meinte Juri wagemutig.
"Der doch nicht", sagte Dani.
"Das zwischen den beiden kann noch interessant werden", fügte Vanessa hinzu.
"Zwischen den beiden wird es nicht interessant, weil da nichts ist", verteidigte sich Dani und ihr Kopf wurde rot.
Die Frage war nur, weil Vanessa ins Schwarze getroffen hatte oder aus Wut?
"Schau wie emotional sie wird", provozierte Juri.

Und ehe sie sich versah, hatte sie plötzlich ein Kissen im Gesicht.

"Das hast du nicht gemacht!", fragte Juri, auch wenn es mehr nach einer Feststellung klang.
"Und wie ich das habe", sagte Dani, "Leg dich nicht mit mir-"
Da flog auch schon ein Kissen haarscharf an ihrem Kopf vorbei.
Plötzlich begann eine chaotische Kissenschlacht zwischen den beiden.

"Positiv gesehen; Wir sind nicht bei Wahrheit oder Pflicht drangekommen", flüsterte Mia zu Anna.
"Soziales ist manchmal echt nicht unsere Stärke", stellte Anna fest.
Mia lachte und hielt ihr die Hand hin, sie schlugen grinsend miteinander ein.

Doch dann machte Juri den großen Fehler und verfehlte Dani und traf damit Anna.

"Das war dein Untergang, Reik!", rief sie, sprang auf, bewaffnet mit zwei Kissen.
"Lauf Juri! Sie rechnet sich den perfekten Winkel im Kopf aus wie sie dich treffen kann!", warnte Mia.
Allerdings kassierte sie dafür ein Kissen von Anna in ihren Bauch.

"Ihr wollt einen Kampf?", fragte sie deshalb lachend, "Ihr bekommt einen Krieg!"

Und dann brach bloß noch lustiges, kämpferisches und verrücktes Kissenschlacht-Chaos aus.

Irgendwann sind die Fünf wohl vor Erschöpfung einfach in das Kissenlager gefallen, denn als sie am nächsten Morgen aufwachen, war immer noch Chaos; Anna lag zur Hälfte über Dani, deren Haare wirr über ihr Gesicht hingen. Vanessa war zusammengerollt wie eine Katze und Juris Hand lag auf Mias Gesicht.

Anna wachte als Erste auf. Sie rieb sich über die Augen, streckte die Arme und weckte so unabsichtlich Dani.
Als diese sich murmelnd beschwerte, wurde Mia wach.
Als sie sich aufsetzte, rutschte Juris Arm von ihrem Gesicht, was auch die Rothaarige wach werden ließ.

"Jetzt fehlt", Dani gähnte, "nur noch Vanessa."

Mia nahm ein Kissen in die Hand.
"Nicht!", befahl Juri, "Wir können das auch friedlich klären."
"Zu spät." Mia zuckte mit den Schultern und schleuderte dem schlafenden Mächden das Kissen (natürlich äußerst sanft) ins Gesicht.

Nachdem sie nun alle wach waren, hatte Anna eine Idee, wie sie möglicherweise munterer wurden.

Sie schlichen sich ins Haus, stiegen rauf zum Dachboden und kletterten durch ein Seitenfenster aufs Dach.

Mit angewinkelten Beinen setzten sie sich in einer Reihe hin und sahen zum Horizont.
Vor ihnen waren Bäume, Hausdächer und in der Ferne ein Kirchturm.
Sie sahen wie das Licht der aufgehenden Sonne die Straßen berührte.
Der Himmel verfärbte sich organge/gelb und die ersten Vögel begannen zu zwitschern.
Die Luft war kühl, aber erfrischend.

"Ein Kampf wartet auf uns", brach Anna schließlich das Schweigen.

Heute war das Match um den Teufelstopf.

Die Mädchen nahmen nochmals alles von diesem wunderschönen Augenblick auf.

"Seid ihr bereit?", fragte Dani.
"Solange wir wild sind", flüsterte Vanessa.

Soccer Girls - Mädchenchaos im Wilde-Kerle-LandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt