Kapitel 5 ~ Ohje

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Die Strahlen der Sonne schienen durch die Vorhänge durch, in Danis Zimmer und auf ihr Gesicht. Eigentlich wollte sie nicht aufstehen. Nach dem vorherigen Tag, dem Hausarrest und dem Fußballverbot, hatte Dani überhaupt keine Lust aufzustehen. Doch dann sprang sie förmlich aus ihrem Bett und rannte an ihr Fenster. Die Sonne schien! Sie hatten es tatsächlich geschafft den Regen zu vertreiben!

Für einen kurzen Moment, konnte sie den Hausarrest und das Fußballverbot von ihrem Vater vergessen. Doch es fiel ihr wieder ein und somit war die gute Laune dahin, die sie bis eben noch hatte.

Aber sie wollte es nicht akzeptieren. Sie konnte es einfach nicht akzeptieren. Und sie glaubte, ihr Bruder würde es genauso wenig tun wie sie. Sie musste sich dringend etwas einfallen lassen. Sie dachte daran, ihren Vater einfach umzustimmen. Aber das ging leider nicht. Und selbst es zu versuchen, war leichter gesagt als getan. Denn der liebe Mister Hausarrest, war ein dickköpfiger Esel. Und dickköpfige Esel lassen sich nicht einfach überzeugen. Und da sie ihm kein Heu geben konnten, für das sie wahrscheinlich nochmal zehn Tage Hausarrest bekommen hätten, musste irgendeine andere Idee her. Eine bessere.

'Aber welche? Welche Idee ist raffiniert genug und vor allem auch ausführbar in dieser blöden Situation?' fragte Dani sich. irgendetwas musste es ja schließlich geben. Doch so sehr sie sich auch konzentrierte und ihren Kopf anstrengte, ihr wollte einfach nichts einfallen. Doch vielleicht hatte ihr Bruder eine Idee.

Da sie sich aber nicht der Gefahr aussetzen wollte, in ihrem Schlafanzug durch die Straßen laufen zu müssen und von den Kerlen ausgelacht zu werden, ging sie erstmal an ihren Kleiderschrank und kramte ein T-Shirt, eine Hose und ein paar Socken raus und zog sich um und ging nachdem sie sich umgezogen hatte, zu ihrem Bruder.

Sie dachte gar nicht daran an seine Zimmertür zu klopfen, sondern riss die Tür auf und marschierte einfach rein. Da ihr Bruder noch in seinem Bett lag, ging sie zu ihm und rüttelte ihn, bis er wach wurde.

"Maxi. Maxi. Maxi! Man, jetzt werd' doch endlich wach und steh auf! Wir müssen überlegen, wie wir zum Teufelstopf kommen!"

Also ihr Bruder dann endlich langsam wach wurde, hörte sie auf ihn zu rütteln. 

"Jetzt zieh dich an und komm runter, wir müssen überlegen, wie wir aus dem Haus kommen!"

Und mit diesen Worten ging sie aus seinem Zimmer und die Treppe hinunter. Am Ende der Treppe bemerkte sie das Telefon, dass auf einem kleinen Schrank stand. Und da kam ihr eine Idee. Sie würden einfach einen der Kerle um Hilfe fragen!

Als sie jemanden die Treppe runterkommen hörte, drehte sie sich zur Treppe um und sah, dass es ihr Bruder war. Sofort erzählte sie ihm von ihrer Idee.

"Die Frage ist jetzt nur, wen wir anrufen sollen. Marlon und Leon?"

Kopfschütteln.

"Juli und Joschka?"

Erneutes Kopfschütteln.

"Raban?"

Wieder ein Kopfschütteln.

"Dann bleibt jetzt nur noch Fabi."

Und dieses Mal nickte ihr Bruder.

"Okay gut. Aber das müsstest du übernehmen, ich muss nämlich ganz dringend auf die Toilette."

Eine richtige Antwort von ihrem Bruder wartete sie gar nicht erst ab und ging sofort die Treppen hoch und auf Toilette. Als sie auf der Toilette fertig war und gerade wieder die Treppe runter laufen wollte, kam ihr Bruder ihr entgegen.

"Maxi, was hast du vor? Ich hab' dir doch gesagt, du sollst Fabi anrufen!"

Doch er zeigte ihr bloß, dass sie ihm folgen sollte.

"Und wo willst du bitte hin?" fragte sie, während sie ihm nachlief.

Und kurz vor der Toilette machten sie halt.

"Okay, ich denke mal, du bist alt genug um da alleine drauf zu gehen, findest du nicht auch?"

Ihr Bruder schaute sie bloß mit einem Blick an der sagte 'Sehr witzig' und zog sie mit sich. Mitten im Badezimmer stehend, zeigte er auf das Fenster.

"Ja, da ist ein Fenster und weiter?"

Er sah sie eindringlich an und zeigte wieder auf das Fenster.

"Maxi, ich versteh nicht was du-"

Doch dann machte es 'Klick' in ihrem Kopf.

"Achso, du meinst, wir sollen durch das Fenster. Stimmt, dann können wir über die Garage nach unten und durch das Tor. Die Idee ist klasse!"

Und so machten sich die Maximilian-Geschwister auf ihren Weg in die Freiheit. Erst kletterten sie vorsichtig durch das Fenster, um auf das Dach der Garage zu kommen und kletterten dann wieder mit Vorsicht weiter nach unten, bis sie endlich auf dem Boden ankamen.

Dani schaute kurz zur Tür und den Fenstern, um sicherzustellen, dass niemand dort war, der sie entdecken konnte. Als sie niemanden entdeckte, gab sie Maxi ein Zeichen, dass sie jetzt los konnten.

Also liefen sie, so schnell sie konnten, in Richtung Teufelstopf. Auf ihrem Weg dort hin, trafen sie noch ein paar der anderen Kerle.

Sie sprachen nicht miteinander, aber jeder wusste, was der, oder in Danis Fall die, andere dachte. Und zwar, dass sie alle so schell wie möglich zum Teufelstopf kommen mussten.

Langsam aber sich, schienen den Kerlen die Kräfte auszugehen, weswegen Fabi versuchte, sie alle wieder anzutreiben.

"Wer zuletzt am Teufelstopf ist, spendiert den anderen ein Eis."

Und als sie um die nächste Ecke biegen wollten, rannten sie alle in Raban hinein, was dazu führte, dass die meisten von ihnen hinfielen.

"Seid ihr blind oder was?" rief Raban aufgebracht.

"Wie bitte? Zum Teufelstopf geht's in diese Richtung. Da!" sagte Juli und deutete in die Richtung, aus der Raban gerade kam.

"Ach was du nicht sagst. Ihr wart zu langsam, hört ihr? Ihr habt's verpennt! Der Boltzplatz ist futsch, der dicke Michi ist da, habt ihr's jetzt endlich geschnallt?" entgegnete er und sah sie alle an, während Dani ihn nur ungläubig anschauen konnte.

"Was sollen wir tun?" fragte Juli.

"Es könnte gefährlich werden." sagte Fabi.

"Das wird es bestimmt, worauf du Gift nehmen kannst." erwiederte Leon und sah seinen besten Freund an.

"Kommt denen zeigen wir's!

"Nein, bleibt stehen, verflixte Hühnerkacke!" rief Raban ihnen hinterher. 

Man hörte nur noch ein 'Das ist unser Stadion' und weg waren sie.

Er sah Dani, die nicht mit den anderen mitgerannt war, an.

"Denkst du, dass sie das schaffen?"

"Ganz ehrlich? Ich hab keine Ahnung. Aber so wie ich Leon kenne, wird er sich um Kopf und Kragen reden, um das Stadion zu behalten. Und das werde ich mir ganz bestimmt nicht entgehen lassen. Und außerdem müssen wir unserer Mannschaft beistehen! Also komm jetzt!" sagte sie und rannte los. 

Raban rief ihr noch hinterher, dass sie ja Recht habe und rannte dann ebenfalls los.

Soccer Girls - Mädchenchaos im Wilde-Kerle-LandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt