Regentanz - Piper Award Entry

Kapitel 22

Daniel

Zwischen mir und Annie lief es großartig. Wir verbrachten so viel Zeit wie möglich miteinander. Sie machte es mir leichter mit der ganzen Situation umzugehen. Ich freute mich jedes Mal wie ein kleines Kind, wenn ich wusste, dass ich Annie wiedersehen würde und bekam richtig Herzklopfen. Ich war wirklich bereit mit ihr wieder eine Beziehung zu beginnen. Natürlich konnten wir nicht da anfangen, wo wir aufgehört hatten, doch ich wollte sie bei mir haben. Sie gab mir Halt.

Aus diesem Grund hatte ich sie für diesen Abend zu mir eingeladen. Die Kinder schliefen schon. Bis jetzt wussten sie noch immer nichts von Annie.

„Schön, dass du da bist!“, begrüßte ich sie an der Tür.

Ich gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Der erste seit Wochen. Überrascht sah sie mich an.

„Ähm, wofür war der?“, fragte sie irritiert.

„Für dich!“, antwortete ich schlicht und ließ sie eintreten. „Komm erst einmal rein!“

Sie folgte mir ins Wohnzimmer. Ich hatte uns dort ein paar Kerzen aufgestellt.

„Du hast dir ja richtig Mühe gegeben“, stellte sie schmunzelnd fest.

„Für dich nur das Beste!“

 Sie grinste geschmeichelt. Ich hatte den Tisch schön eingedeckt und mich an meinen neuerlangten Kochkünsten versucht. Mehr als eine einfache Lasagne kam dabei jedoch nicht heraus. Ich war alles andere als ein begnadeter Koch.

„Du hast gekocht?“, fragte Annie auch sogleich überrascht.

„Ich hab mein Bestes versucht, aber erwarte nicht zu viel“, redete ich es sofort klein. „Ich hoffe, es ist essbar.“

Annie kicherte amüsiert.

Ich holte die Auflaufform aus dem Ofen und stellte sie auf den Tisch. Ich war schon ein bisschen stolz auf mich, dass sie optisch ganz gut gelungen war. Wenn sie auch nur halb so gut schmecken würde, wie sie aussah, dann hatte ich alles richtig gemacht.

Ich platzierte jedem von uns eine Portion auf dem Teller.

„Willst du Wein dazu?“

Dankend lehnte sie ab.

„Also, wozu der ganze Aufwand?“, fragte sie nun, während ich mich meiner Lasagne widmete.

Ich war mir ziemlich sicher, dass sie sich das schon denken konnte.

„Es lief in den letzten zwei Wochen super zwischen uns. Ich will, dass wir wieder eine richtige Beziehung haben.“

Erwartungsvoll sah ich sie an. Ich hatte zwar gesagt, dass wir es langsam angehen lassen würden, aber die letzten zwei gemeinsamen Wochen hatten mir gereicht um zu wissen, dass ich mit ihr wieder eine richtige Beziehung führen wollte. Es war keine unüberlegte Handlung. Ich hatte durchaus viel darüber nachgedacht und war letztendlich zu dem Entschluss gekommen, dass Annie mir gut tat und darauf kam es an.

„Ich sehe das ganz genauso“, stimmte sie lächelnd zu.

Sie beugte sich über den Tisch und küsste mich zärtlich. Es fühlte sich unglaublich gut an. Doch dann seufzte sie und das ließ mich unruhig werden. Ihr Blick wurde ernster. Ich spürte, dass sie etwas bedrückte.

„Daniel, es gibt auch etwas, das ich dir sagen muss. Schon die ganze Zeit über wollte ich es dir sagen, aber ich wusste nicht genau wie. Also, ich bin neulich nicht einfach so hier aufgetaucht. Es hatte einen Grund und damit meine ich nicht, dass ich dich vermisst habe. Das habe ich zwar, doch es war nicht der Grund, warum ich hier aufgetaucht bin. Um ehrlich zu sein, wäre ich unter normalen Umständen wohl nicht zu dir zurückgekommen.“