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"Sag mir, spürst du es?" Was sollte ich spüren? Etwa meinen klaren Tod? Langsam schüttelte ich den Kopf auf seine Frage. Ich verstand wirklich nicht, was er meinte. Plötzlich hob er seine freie Hand und legte sie auf meine Brust. Ich zog scharf die Luft ein, denn genau unter seiner Handfläche befand sich mein Herz.

"Lüge!", knurrte er plötzlich. Mit diesem plötzlichen Tonfall zuckte ich zusammen.

"Ich kann es genau spüren. Dein Herzschlag verrät dich." Es war nur ein Hauchen, ein verführerisches Hauchen. "Du kannst es spüren~" Noch immer verstand ich kein Wort. Wenn er mein rasendes Herz meinte, ja, das konnte ich spüren. Mein stark pochendes Herz war nicht auszublenden, zu schmerzvoll schlug es gegen meine Brust. Aber wenn er dachte, dass mich dieser Mann angetan hatte, dann täuschte er sich gewaltig. Es schlug nicht so schnell, weil ich Interesse an ihm hatte, sondern weil ich verdammt nochmal ein weiteres mal Todesangst hatte.

Seine Finger lösten sich von meinem Kinn, fuhren sachte meinen Kieferknochen entlang. Seine Berührungen waren so sanft, dass ich schon mit dem Gedanken spielte, er sähe mich als Glas - als einen zerbrechlichen Gegenstand, auf dem man immer acht geben musste, den man rund um die Uhr beschützen musste. Genau passend zu einem schwachen hilflosen Omega wie mir.

Jede Stelle, die Taehyung berührte, begann angenehm zu kribbeln. Und so langsam stieg das Gefühl von Sicherheit in mir auf. Ich begann einen wildfremden zu vertrauen und das blind. Und da überkam es mir, ich schlug seinen Arm weg und stolperte einige Schritte zurück. "Bitte fass mich nicht mehr an..", von mir selbst überrascht wie fest ich diese Worte über die Lippen brachte, hielt ich seine kühlen Augen stand.

Zu meiner Verwunderung nickte er, grinste jedoch. "Das ist Antwort genug, Jungkook~" Dieser Mann verwirrte mich einfach immer. Ich hatte kaum ein anderes Gefühl in seiner Gegenwart. "Wovon redest du?"

"Du wirst es noch früh genug merken. Deine Fragen werden sich alle von alleine klären." Es nervte mich, dass er so geheimnisvoll redete. Er konnte doch einfach sagen, wovon er sprach. "Wir werden uns sicher noch öfters sehen." Er wollte ansetzen zu gehen, aber eine Frage lag mir sehr am Herzen. Er drehte sich zu mir um und musterte mich fragend.

"Wie konntest du unbemerkt in unser Gebiet eindringen?" Ja, auf diese Frage musste ich einfach eine Antwort bekommen. Auch wenn er ein Vampir ist, ist das kein Grund so unbemerkt zu bleiben. Jeder wird entdeckt und das innerhalb von wenigen Minuten. "Ich sagte doch, deine Fragen werden-"

Ich schnitt ihm das Wort ab, indem ich den Kopf schüttelte. "Sag es mir. Ich will darauf eine Antwort, sonst bin ich verpflichtet dem Rudelalpha von deinem Eindringen zu erzählen." Ich wusste nicht, woher der ganze Mut kam, darüber verschwendete ich nun auch keinen Gedanken. "Okay, hör zu."

𝐎𝐌𝐄𝐆𝐀 𝐊𝐈𝐋𝐋𝐄𝐑 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt