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Das Knacken von Ästen oder hin und wieder ein Rascheln von Büschen war zu hören, während wir mit festem Schritt zu unserem Ziel rannten. Ich war wirklich erledigt, hoffte endlich auf eine Erleichterung. Ich wollte einfach nur noch diesen Fluss erreichen und schlafen.

Mein Bauch begann wieder zu schmerzen und die Sonne ging auch langsam unter. Es dämmerte bereits. Meine Pfoten wurden langsam wund, da wir seit einem ganzen Tag durchlaufen. Hin und wieder machten wir eine kleine Pause, die aber nur höchstens fünf Minuten betrugen.

"Baby, ich kann den Fluss endlich sehen. Halte noch etwas durch.", kam endlich die erlösende Nachricht. Ich nickte, kratzte das letzte bisschen Motivation zusammen und legte ein bisschen an Tempo zu.

Auch ich konnte nun endlich das Wasser sehen, rannte die letzten Meter, ehe ich an das kalte Nass herantrat und ausgiebig trank. Danach verwandelte ich mich zurück in meine menschliche Form und drehte mich zu Tae.

Verwundert darüber, dass sich der Ältere nicht hinter mir befand, guckte ich mich nach ihm um und rief seinen Namen. Wo steckte er denn schon wieder? Hatte er mich etwas allein gelassen..? Mitten in einem unendlich großen Wald, wo ich so klein und hilflos wie eine Ameise war?

Ich brauchte nur von meinem Weg abkommen, es würde mein Tod bedeuten - wie eine Ameise. So oft ich mich auch umsah oder seinen Namen rief, ich fand und hörte ihn nirgends. Eine heftige Panikattacke bahnte sich an. Meine Atmung verschnellerte sich um das Dreifache, immer wieder drehte ich mich um meine eigene Achse.

Aber es schien aussichtslos. Tae war einfach abgehauen..

Ehe ich daran ankämpfen konnte, liefen die Tränen in Strömen. Schluchzend ging ich in die Hocke, zog die Beine an und weinte laut. Sogleich stieg die Sehensucht nach ihm, nach seiner Wärme und nach seinem Duft. Mein Wolf sehnte sich nach seinen Zärtlichkeiten.

"Ich hab eine Höhle gefunden, in der wir übernachten können, Baby!", rief plötzlich Tae von irgendwo und ich zuckte merklich zusammen, sprang auf und suchte den Platz nach dem Schwarzhaarigen ab. Als ich seine geliebte Stimme hörte, fiel mir ein Stein vom Herzen. Ich hatte wirklich Angst, er hätte mich, besser gesagt uns, tatsächlich verfallen.

Und als ich ihn einige Meter vor mir endlich erkannte, weinte ich nur noch mehr und begann zu rennen. "Was ist l-" Ich ließ ihn nicht aussprechen, sondern sprang um seinen Hals und drückte mich, so nah es eben mit meiner Kugel möglich war, an ihn.

"Ich dachte, du wärst abgehauen!", wimmerte ich und drückte mich nur noch stärker an ihn. "Geh nie wieder..! Ich hasse dich dafür!", warf ich ihm an den Kopf, jedoch nahm er es mir nicht übel, sondern umarmte mich sanft und entschuldigte sich.

Nachdem ich mich beruhigt hatte, liefen wir zu der unmittelbar nahen Höhle und machten uns es dort gemütlich.

Unser Tag war lange und anstrengend. Die Nacht brach soeben auch an, so konnte ich nicht anders, als mich an seine Brust zu schmiegen, die Augen zu schließen und in meinen wohlverdienten, angenehmen Schlaf zu fallen.
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Happy Birthday BTS. 7 years~❤❤

𝐎𝐌𝐄𝐆𝐀 𝐊𝐈𝐋𝐋𝐄𝐑 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt