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Blanker Schock lag in meinen Augen, als ich Taehyung mit aller Kraft von mir stieß. "Jungkook-" Ich schüttelte hastig den Kopf. Er sollte nichts sagen. Was war das gerade? War er tatsächlich mein Mate? Aber wie war das möglich? Doch es war wie Jimin sagte. Mein Wolf schrie laut nach Taehyung, er wollte sich in seine starken Arme kuscheln. Ich war völlig überwältigt, dass meine Reaktion ein Kurzschluss war. Diese Form von Gefühlen waren mir unbekannt.

"Jungkook, ist alles okay?", fragte er vorsichtig. Nichts ist okay. Dieser Mann vor mir war mein Mate, eine wildfremde Person an die ich mich binden sollte. Ich musste mein ganzes Leben nun mit ihm verbringen. Der Gedanke daran störte mich nicht wirklich und das war falsch. Wie konnte ich diesem Mann so schnell trauen?

Wieso fragte er überhaupt nach meinem Wohlergehen? Musste er es nicht eigentlich selbst fühlen? "Tae..-" Zitternd schlang ich die Arme um meine eigene Brust. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie ich mit dieser Situation umgehen sollte. Mein Menschenverstand sagte abhauen, mein Tierverstand blieb jedoch standhaft. Er wollte unbedingt bei Taehyung bleiben, komme was wolle.

Ich bin wortwörtlich verrückt nach Taehyung geworden.

Der Schwarzhaarige näherte sich mir vorsichtig. Als er merkte, dass ich keine Anstalten machte, ihn erneut wegzuschubsen, nahm er mich zaghaft in den Arm. "Du spürst es, oder?", hauchte Tae und da erinnerte ich mich an seine Worte.

"Sag mir, spürst du es?"

Das waren damals seine Worte. Zu Beginn verstand ich sie nicht, hatte keine Ahnung was er damit meinte, aber jetzt wusste ich es sehr wohl. Taehyung hatte unsere Bindung schon viel früher bemerkt. War ich so verunsichert und versunken in Angst, dass ich unsere Matebindung nicht wahrnahm? Nickend vergrub ich mein Gesicht in seiner Brust, atmete seinen süßen Duft ein.

Ich hätte gerne seinen Herzschlag gerauscht, aber er hatte ja keinen. "Wir gehören zusammen, Kookie.", brummte er angenehm und strich durch meine Haare. Während er ruhig dort stand, mich in seinen Armen hielt, rastete mein Inneres vollkommen aus. Es fiel mir schwer, ruhig stehen zu bleiben. "Aber wie?" Meine Worte waren nur ein Nuscheln, war mir aber sicher, dass er mich sehr gut verstand. "Wie ist das möglich?"

"Ich weiß es nicht." Er seufzte.

"Ich kann es dir nicht sagen. Aber du bist nun ein Teil von mir, Jungkook. Dein Leben steht über meins, komme was wolle. Ich werde dich mit meinem Leben beschützen, das ist ein Versprechen."

"Ach Tae.." Ich war gerührt von seinen Worten, grenzte schon an Sprachlosigkeit. Tae verteilte federleichte Küsse auf meinem Scheitel, fuhr desöfteren über meinen Rücken oder streichelte meinen Kopf.

"Du solltest langsam nach Hause, Kleiner." Schmollend sah ich zu ihm hoch. Ich wollte nicht weg von ihm. Das einzig Richtige erschien mir an seiner Seite zu bleiben, in seinen Armen, an seine Brust gekuschelt. Nur an seiner Seite fühlte ich mich beschützt und geschützt. Zuhause würde mich Hass empfangen, hier Liebe. "Ich will nicht..", murmelte ich bedrückt, krallte mich nur noch mehr an ihn. Ihm schien das nicht zu kümmern, denn er drückte mich vorsichtig weg und begleitete mich ein ganzes Stück zu meinem Rudel, zu nahe konnte er jedoch nicht kommen, sonst bemerkt man ihn noch.

"Kleiner.. ich komm wieder, ja?", versicherte er mir, drückte einen letzten Kuss auf meine Stirn, ließ meine Hand los, nach der er zuvor gegriffen hatte, ehe er kehrt machte und mich stehen ließ.

Ich vermisse ihn..

𝐎𝐌𝐄𝐆𝐀 𝐊𝐈𝐋𝐋𝐄𝐑 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt