20

3.6K 231 17
                                    

Der Himmel war in schwarz getränkt, heute konnte man nicht einmal die Sterne sehen, als ich zitternd im Bett lag. Ich wusste nicht genau wie spät es war, jeder schlief, ab und zu war ein Wolf am heulen, ansonsten war es still. Einzig mein regelmäßiges Atmen war zu hören. So gerne ich es wollte, ich konnte zum Teufel nicht einschlafen. Meine Gedanken ließen mir keine Ruhe, sie klebten wie ein Kaugummi in den Haaren an Taehyung.

Ob es ihm wohl genauso erging?

Augenblicklich setzte ich mich aufrecht auf, fuhr mir angestrengt durch die Haare. Ich wollte unbedingt zu dem Älteren, vorher würde ich meinen friedlichen Schlaf nicht finden. Ich zog die angewinkelten Beine an meine Brust und schlang die Arme um diese, legte Kopf auf meine Knie ab. Ich war den Tränen nahe, konnte dieses widerliche Gefühl keine weitere Stunde ertragen. Mit dem Blick nach draußen, fasste ich den Entschluss Taehyung suchen zu gehen.

Vielleicht war diese Aktion leichtsinnig und gefährlich von mir, immerhin wird nun V seine Runden drehen, aber das war mir zu diesem Zeitpunkt egal. Nach meiner Jacke greifend, verließ ich leise das Haus, zog diese schnell über, als die kalte Nachtluft gegen mich prallte. Ich setzte die ersten Schritte, doch wusste ich nicht im geringsten wo ich suchen sollte.

Vielleicht musste ich mich auch in Gefahr bringen, dass er merkte, dass es mir nicht gut ging und er so zu mir kam? Vergiss das wieder, Jungkook.. das ist eine dumme Idee! Ich konnte doch nicht auf Taehyungs Erscheinen spekulieren. Vielleicht hatte er einen sehr tiefen Schlaf und würde davon gar nichts mitbekommen?

Waren Vampire nicht nachtaktiv?

Mein innerer Wolf war zurück.

Natürlich! Ich will zu meinem Mate! Ich vermisse ihn so schrecklich..

Ich seufzte hörbar. Ich wollte doch auch zu ihm. Leider wusste ich nicht im geringsten wo Tae sich aufhalten könnte. Ich wusste noch nicht einmal, wo ich mich befand. Ich hatte nicht auf den Weg geachtet.. Ängstlich und mit geduckter Haltung lief ich durch die dunkeln Straßen. Die Straßenlaternen machten ihrer besten Job, so war es nicht vollständig dunkel.

Plötzlich ertönte ein Rascheln hinter mir. Wie von der Tarantel gestochen, drehte ich mich um, sah mich um, erkannte jedoch nichts Verdächtiges. Es war bestimmt nur der Wind. Kurze Zeit später setzte ich meinen Weg fort, war jedoch um einiges misstrauischer geworden. Wie paranoid drehte ich mich immer wieder um, fühlte mich beobachtet und verfolgt.

Wessen Idee war es, das Haus zu verlassen?

Ach ja, meine.

Meine Schritte wurden immer schneller, mein Herz raste von Sekunde mehr. Der Klang von Schuhen auf dem Asphalt prallen, hallte wieder. Immer und immer wieder. Schritte hinter mir nahm ich wahr. Sie passten sich meinem Tempo mit Leichtigkeit an. Vor Panik liefen die Tränen.

Mein Rachen brannte, brauchte dringend ein Schluck Wasser oder am besten eine Pause. Ich war nicht trainiert, dementsprechend litt meine Ausdauer darunter. Ich würde gerne meine Wolfsform annehmen, dann wäre ich schneller, aber vermutlich noch mehr in Gefahr.

Was ist, wenn mein Verfolger erneut der Killer war?

𝐎𝐌𝐄𝐆𝐀 𝐊𝐈𝐋𝐋𝐄𝐑 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt