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Wie von Namjoon beschrieben, rannten wir den Fluss entlang, bis wir an einem ziemlich steilen Berg ankamen. Auch dort lief das eisigkalte, klare Wasser den Berg hinab. "Dort oben befindet sich die Burg, Baby. Bist du bereit? Das wird der schwierigste Teil." Ich nickte auf seine Worte, da ich in meiner Wolfsgestalt da stand.

Ich wollte einfach nur noch ankommen, hinsetzen und zur Ruhe kommen. Alles war zu viel. Der Weg war zu weit und zu anstrengend. Mein Bauch tat unheimlich weh. Dass ich mich noch auf den Beinen halten konnte, war ein Wunder. Tae rannte mir viel zu schnell, sodass ich kaum noch mitkam, dabei wollte er auch endlich ankommen.

Mir war alles zu viel.

Jetzt kam der schlimmste und schwerste Teil. Laut Erzählungen lauerten hier viele Gefahren. Verdammt gut trainierte Alphas beschützten das Anliegen.

Wir hätten gegen all diese vermutlich keine Chance. Tief in meinem Herzen hoffte ich daran, dass wir keinem begegnen werden.
Aber natürlich werden wir das, sonst wären es keine ausgewählten und spezialisierten Wachen.

Vor lauter nachdenken bekam ich kaum mit, wie Tae schon wieder losmaschierte. Leise wimmernd rannte ich ihm hinterher, jaulte nach ihm, dass er stehen bleiben und auf mich warten sollte. Schließlich tat er es auch. "Alles okay mir dir? Du siehst erschöpft aus.", stellte er fest.

So lieb seine Worte gemeint waren, war ich in diesem Moment überaus genervt von ihnen. Was dachte er sich dabei? Vergaß er, dass ich nach wie vor nur ein schwacher Omega war? Ich war diese Weite gar nicht bewohnt, besaß somit überhaupt nicht diese Kraft, solch einen weiten und anstrengenden Weg zu gehen. Dazu kam noch, dass ich verdammt nochmal schwanger war und die Kleinen mich gerade mehr als nur zu schaffen machen.

Seine Worte ignorierend lief ich einfach weiter, versuchte nicht auf die Rufe meines Mates einzugehen. Ich war gerade wirklich genervt und enttäuscht von ihm, das konnte er ruhig spüren.

Aus dem Nichts erklang plötzlich ein tiefes und dunkles Knurren, was mich sofort zurückschrecken ließ. Tatsächlich stand unmittelbar vor mir ein groß und stark gebauter, hellbrauner Alpha. Zitternd und schluckend duckte ich mich.

In seiner ganzen Männlichkeit präsentierte er sich direkt vor mir. Wie ein Welpe sah ich zu ihm hoch und wimmerte erbärmlich. Ich hatte Angst, dass er meinen Baby etwas antat oder mir und sie es nicht überleben würden.

Ich bereute in diesem Moment so dickköpfig gewesen und einfach von Taehyung abgehauen zu sein. Knurrend fletschte er seine Zähne, startete dabei klar und deutlich einen Angriff.

Ich hab Angst.. er soll mir nichts tun, ging mir durch den Kopf, sowie: Tae, hilf mir..

Noch kleiner machend sprang der braune Wolf auf mich zu, währenddessen bereitete ich mich innerlich auf einen unerträglichen und schmerzhaften Schmerz vor, aber dieser kam nicht, denn Tae sprang plötzlich dazwischen und verhinderte somit meinen sicheren Tod.

Erleichtert darüber atmete ich aus, doch da trat ein anderer Schmerz auf. Ein Schmerz, den ich zum Glück die letzten Monate nicht erneut spüren musste.

𝐎𝐌𝐄𝐆𝐀 𝐊𝐈𝐋𝐋𝐄𝐑 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt