Kapitel 18

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Ich war nun schon eine Woche kein Superheld mehr und das normale Leben näherte sich bei mir wieder an. In der Schule passte ich wieder mehr auf, ich traf mich mit meinen Freunden, ohne die Sorge zu haben, dass gerade ein Notruf kommt. Das war der Vorteil. Die Entscheidung, aufzuhören war richtig gewesen. Ich hätte es nicht aushalten können, Angst um meine Freunde und Familie zu haben. Heute waren meine Clique und ich im Freibad verabredet. Kerstin, Beatrice und Jan, Beatrice' Freund, warteten schon auf mich. Till war auch da, aber das störte mich nicht, denn solange ich bei meinen Freunden war, konnte mir keiner was anhaben. Wir bezahlten an der Kasse und suchten uns einen Platz auf der Wiese. Ich breitete mein Handtuch aus und das Gesicht von Prinzessin Lillifee sah mich an. Oh, nein, war das peinlich! Ich hatte beim Packen einfach so in die Handtücher gegriffen, ohne zu sehen, welches ich mitnahm. ,,Nice", sagten Beatrice und Jan gleichzeitig grinsend. Die ganze Gruppe fiel in Gelächter und ich auch. Manchmal kann man über sich selber lachen. Wir gingen ins Wasser. Ich liebte es, zu schwimmen. Das war ein tolles Gefühl. Im Sommer gingen immer alle aus unserer Schule ins Freibad und an den Srartblöcken schmissen sich alle gegenseitig ins Wasser. Egal ob man sich kannte, oder nicht, jeder schubste jeden. Ich mochte es, das war lustig. Obwohl wir alle viel zu alt dafür waren, machte es so viel Spaß ins Wasser zu fallen. Ich genoss diesen Spaß echt. Nach allden, was mir in letzter Zeit passiert war, war es total schön Zeit mit meinen Freunden zu verbringen. Wir erzählten, veranstalteten Wettschwimmen, schwammen mit Flosssn und lachten zusammen. Nachdem wir genug von alldem hatten, tauchten wir. Im Tauchen war ich besonders gut. Von meinen Freunden konnte ich am längsten die Luft anhalten. An der Kasse hatten wir uns Tauchringe ausgeliehen, die man vom Boden aufheben kann. Jan warf einen und trug mir auf, ihn aufzuheben. Ich tauchte unter und schwamm zum Grund des Schwimmbades, suchte den Ring, hob ihn auf und tauchte wieder hoch. Meine Freude jubelten. Nun warf ich den Ring. Beatrice tauchte und versuchte zu den Ring zu kommen, kehrte aber ohne ihn zurück. ,,Komm, ich mach mal", sagte Till und schon war er unter Wasser verschwunden. Er blieb eine Zeit unentdeckt, doch nach einiger Zeit kehrte auch er ohne Ring zurück. ,,Lass mall Natalie ran. Sie ist die Meisterin darin", sagte Kerstin. Ich fühlte mich geehrt und tauchte ab, um den Ring zu holen. Ich war schon angekommen, als ich von unten einen kleinen Jungen an der Wasseroberfläche zappeln sah. Er konnte nicht schwimmen und keiner merkte es im Gedränge im Wasser. Offensichtlich nicht mal der Bademeister. Wahrscheinlich hat jemand auch ihn ins Wasser geschubst, ohne zu wissen, dass der Junge nicht schwimmen kann. Ich musste helfen. Superheldin hin oder her, eine kleine Rettungsaktion darf man sich doch erlauben! Ich schwamm so schnell ich konnte zu den Jungen und nahm ihn. Er musste sich ziemlich erschreckt haben, als ich ihn einfach so aus dem Wasser griff, denn er huckte zusammen. ,,Keine Sorge", beruhigte ich ihn, ,,ich helfe dir, aus dem Wasser zu kommen" Der Junge nickte und brachte ein schwaches 'Danke' über die Lippen. Ich überlegte, wie die Rettungsschwimmen- Methoden gingen. Das hatten wir in Sport mal gemacht. Oder musste ich überhaupt die Methoden anwenden? Der Junge war ja gar nicht bewusstlos. Ich entschied mich, ihn einfach beim Schwimmen mit mir zu ziehen. Ich musste mich beeilen. Es war schwierig, sich durch die ganzen Leute zu drängen. Langsam kamen wir in das Gebiet, in dem ich schon stehen konnte. Ich kam an der Leiter an und half dem Jungen aus dem Wasser. ,,Puh, das war aber knapp!", sagte ich in Sicherheit auf der Wiese, ,,Wieso hast du eigentlich nicht um Hilfe gerufen?" ,,Ich stand unter Schock", antwortete der Junge mit einer piepsigen Stimme, ,,Und außerdem", Er senkte seine Stimme etwas, als wäre ihm peinlich, was jetzt kommt, ,,Die Anderen hätten mich alle ausgelacht. In meiner Klasse können alle schon schwimmen. Ich bin nur mit, weil ich nicht die Lusche sein will, die noch zu dumm ist, um schwimmen zu können. Ein Bekannter von mir war mal überall beliebt, als dann aber herauskam, dass er nicht Fahrrad fahren kann, saß er immer ganz alleine in der hintersten Ecke. Als ich dann aber ins Wasser geschubst wurde... Naja, jedenfalls: Du hast mich gerettet! Vielen Dank" ,,Keine Ursache, Kleiner", sagte ich, ,,Und keine Sorge: Das wird schon, das mit dem Schwimmen" Darauf kehrte ich zu meinen Freunden zurück, die mich lautstark jubelnd aufnahmen. ,,Mann, Nat, du hast ihn gerettet! Du bist ein Held", lobte Kerstin. Ich war etwas verlegen und sagte nur: ,,Mm.... Lasst uns mal etwas zu Essen kaufen und uns auf unseren Handtüchern ausruhen" Alle waten einverstanden. Im Freibad in unserer Stadt gab es einen kleinen Kiosk bei dem es allerlei Gutes wie Pommes, Süßigkeiten, Pizza und Eis gab. Ich kaufte mir ein Schokoladeneis. Wir setzten uns auf unsere Handtücher. Nachdem ich aufgegessen hatte und mich mit meinen Freunden unterhalten hatte, legte ich mich hin, entspannte und sonnte mich. Gerade war das Leben wirklich schön! Ich lag schon ein paar Minuten da, als Till zu mir sagte: ,,Du hast aber viele Muskeln. Sieht gut aus" Ich war ganz überrascht über diesen Kommentar, dass ich gar nicht dazu kam, zu antworten. War das gerade ein Kompliment oder reine Ironie? Ich wurde aus Till echt nicht schlau. ,,So, Leute, war schön mit euch", sagte Kerstin, ,,Ich muss jetzt mal nach Hause. Ich habe meiner Mutter versprochen, heute Abend zu kochen. Ciao" Wir verabschiedeten uns alle miteinander und ich packte meine Sachen zusammen und machte mich auch davon. Das war heute echt ein schöner Tag!

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