Kapitel 24

55 5 0
                                    

,,Oh, hab mich wohl am Haus geirrt. Ich verschwinde dann mal wieder", sagte ich cool. Ich bemerkte das Gerät auf einem Tisch im Raum. Ich war froh, dass es bei mir nicht wirkte. Aber ich durfte hier jetzt nicht weggehen. Ich musste sie irgendwie ablenken und mir das Gerät schnappen. ,,Nein, du bleibst hier" Garfield packte mich an der Schulter und zog mir meine Maske vom Kopf. ,,Was is' n", fragte ich und versuchte immernoch cool zu bleiben, doch mich überkam langsam die Angst. ,,Hälst du uns etwa für dumm?", sagte Colin spöttisch, ,,Denkst du, wir haben nicht gemerkt, dass du mit deiner jämmerlichen Truppe hier eingebrochen bist? Wer sind die überhaupt? Deine Freunde?" Nun hatte ich Sorge. Hatte man sie erwischt? Es war so blöd von mir, sie mitzunehmen! ,,Was ist mit ihnen?", fragte ich wütend mit eisernen Blick. ,,Oh, ist das etwa Angst? Angst um deine Freunde, wie niedlich! Aber keine Sorge, denen geht's gut. Die laufen hier noch völlig unwissend rum" Colin fing an, lauthals loszulachen. ,,Wie habt ihr überhaupt gedacht, uns zu überwältigen! Das ist so erbärmlich! Wir haben euch die ganze Zeit erwartet! Euch da ein bisschen rumlaufen zu lassen, war reine Belustigung. Das war so witzig, wie du so Panik gehabt hast, wir würden dich entdecken! Dabei wussten wir das doch die ganze Zeit schon!" ,,Wie?", fragte ich geschwächt, immernoch in den Fängen von Garfield. ,,Du hast das falsche Codewort gesagt, als du draußen in das Funkgerät gesprochen hast. Woher, glaubst du, kam wohl auch der Schütze, hm?", sagte Colin. Ich war sauer. Sauer auf Colin und seine bösen Pläne. Aber besonders sauer war ich auf mich selber! Ich hätte besser aufpassen sollen, dann hätte ich das richtige Codewort gesagt. Alles war allein meine Schuld! Das schlimmste war, dass der Schütze wegen mir gekommen war. Alle hätten wegen mir sterben können. Ich war verzweifelt, wütend und geschwächt. Unseren Plan konnte ich an den Nagel hängen! ,,Da staunst du, was?", sagte Marcus, der mir meine Verzweiflung wahrscheinlich angesehen hatte. Ich starrte ihn nur wütend an, worauf ich aber nur wieder Gelächter erntete. ,,Du hast dich nicht an unsere Abmachung gehalten, deshalb..." Colin holte eine Pistole hervor. Es war so eine, wie sie James Bond sie immer benutzte. Klein, aber wirkungsvoll. ,,Stopp, stopp, stopp, stopp", sagte ich panisch, ,,Wir können doch über alles reden!" ,,Das wird dir auch nicht mehr helfen, aber gut: Was willst du wissen?" Colin dachte wohl, ich könnte es sowieso niemanden erzählen. ,,Na, alles", antwortete ich, ,,Wie seid ihr zusammen gekommen? Wie habt ihr das Gerät entwickelt? Habt ihr noch mehr Leute? Was habt ihr in Zukunft vor?"
,,Also, das waren ja viele Fragen. Dann fange ich mal an: Ich habe lange studiert. Meine Professoren waren alles Idioten. Ich hatte die Idee vom Gerät, aber niemand hatte mir geglaubt. 'Das ist doch keine Wissenschaft', wurde mir gesagt. Da habe ich mich selbstständig gemacht. Ich wusste, was man mit dem Gerät machen konnte. Und diese Macht wollte ich von Anfang an ausnutzen. Banküberfälle, falls du verstehst. Da habe ich mir Leute gesucht. Marcus ist mein Neffe. Er tickt genauso wie ich. Er war perfekt für den Job. Dann habe ich mich ein bisschen umgesehen. Da kam ich auf Garfield. Er kam gerade aus dem Gefängnis. Ich habe ihn ein Haus spendiert, ihn Geld zum Leben gegeben, da war er sofort einverstanden." Daher hatte er also dieses Haus! Colin fuhr fort: ,,Und nein: Mehr sind wir nicht. Weniger Geld, das geteilt werden muss. In Zukunft? Mh, was haben wir da vor? Das Leben genießen. Aber jetzt Schluss mit der Erklärstunde. Marcus, knall sie ab!" Colin übergab Marcus die Pistole, der nur grinste. Ich hatte jetzt sehr große Angst. Sowas passierte doch wirklich nur in Filmen! Einen gestreiften Schuss konnte ich aushalten, aber einen direkten? Marcus zielte auf meine Brust. Ich musste den Schuss verhindern! Mit aller Kraft befreite ich mich aus Garfields Händen. Ich machte einen Satz nach vorne und trat Marcus die Pistole aus der Hand. Es ging so blitzschnell, dass Marcus es gar nicht bemerkte. Ich fing die Pistole auf und richtete sie auf due Männer. Bevor mich Garfield wieder packen konnte, setzte ich ihn außer Gefecht, indem ich ihn gegen die Wand trat. Colin griff nach dem Gerät und hielt es auf mich. ,,Oh, bist wohl ein bisschen alt geworden", spottete ich, ,,Hast du vergessen: Das Gerät wirkt bei mir nicht!" ,,Ja, aber... bei deinen Freunden", sagte Colin. Meine Freunde waren zwar nicht hier, doch sie konnten jeden Moment ankommen! Ich nutzte die Pistole und feuerte einen Schuss ab, der ihn das Gerät aus der Hand schoss. Jetzt hatte ich es geschafft! Der Plan konnte wieder aufgenommen werden. Ich bedrohte die Männer mit der Pistole. ,,Jetzt geht ins Bad, dort werde ich euch dann einschließen" ,,Und was ist, wenn wir das nicht tun?", wollte Colin wissen und hörte nicht auf, zu grinsen. Irgendwas war hier komisch. ,,Ddann...", stotterte ich, ,,schieße ich!" ,,Na dann, viel Spaß", sagte Colin und rührte sich nicht vom Fleck. Ich wollte nicht schießen, aber ich musste. Ich drückte ab, doch nichts geschah. ,,Das war eine Sonderedition. Nur ein Schuss!", erklärte Garfield. Mist! Nun hatten die Männer den Vorteil. Sie drängten mich aus dem Zimmer. Ich konnte mich nicht wehren. Sie drängten mich immer weiter bis in den Garten. Als ich hinter mich sah, sah ich das Swimmingpool. Jetzt wurde mir ihr Plan klar. Sie wollten mich in ihr Swimmingpool drängen. Das durfte nicht passieren! Doch ich hatte es zu spät bemerkt und fiel hinein. Die drei Gangster konnten sich gar nicht mehr einkriegen vor Lachen! Das gönnte ich ihnen überhaupt nicht. Jetzt erst sah ich, dass sich an der Oberfläche etwas bewegte. Es war ein Verdeck, direkt über der Oberfläche! So würde ich ertrinken! Ich sah, wie Colin, Marcus und Garfield weggingen und sich ein High- Five gaben. Ich hielt die Luft an. Die Zeit verstrich. Wie lange war ich jetzt wohl schon im Wasser? Und was machten wohl meine Freunde? Hatten sie sich in Sicherheit gebracht? Irgendwann konnte ich nicht mehr. Ich schwamm mit aller Kraft an das Verdeck und klopfte kräftig dagegen, trat dagegen und versuchte es anzuheben, doch nichts passierte. Es war hoffnungslos. Ich würde ertrinken! Diese Idioten, wie konnten sie mich bloß umbringen! Das ist grausam. Aus Verzweiflung versuchte ich unter Wasser zu atmen und... es klappte. Ich konnte unter Wasser atmen, eine weitere Superkraft von mir. Deshalb konnte ich wahrscheinlich so gut tauchen. Ich hatte es nie versucht, deshalb auch nie gemerkt. Jetzt musste ich nur noch hier rauskommen. Aber wie? Ich hatte doch schon alles versucht! Auf einmal war ein Rumpeln zu hören. Es lief jemand auf dem Verdeck. Schnell schwamm ich dorthin und klopfte dagegen. Ich konnte nur hoffen, dass es nicht Colin, Marcus oder Garfield waren. Plötzlich ruckte etwas und das Verdeck ging wieder auf! Schnell kletterte ich herauf. Als ich aufschaute sah ich alle meine Freunde nebeneinander. Sie hatten mich gerettet! ,,Alles gut?", fragte Kerstin. Ich bejahte. Ich war triefnass. ,,So jetzt lasst uns diese Leute in den Knast bringen!"

SupergirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt